Wie kann eine GLP-1-unterstützte Therapie (GUT) mit Dulaglutid (Trulicity®) in der Hausarztpraxis möglichst problemlos umgesetzt werden? Diese und andere Fragen standen im Fokus eines von Lilly organisierten Roundtable-Gesprächs mit den drei hausärztlich tätigen Internisten und Allgemeinmedizinern Dr. Gabriele Niekisch, Witold Rak, Gisela Schell sowie dem Diabetologen Dr. Frank Merfort.

Als eine Option, wenn Erwachsene mit Typ-2-Diabetes durch ihre bisherige orale Therapie sowie Diät und Bewegung keine ausreichende glykämische Kontrolle mehr erreichen, bietet sich die GUT mit Dulaglutid 1x wöchentlich an.¹ Die Injektionstherapie mit Dulaglutid ermöglicht eine effektive Blutzuckersenkung und kann gleichzeitig einfach und aufwandsarm für Arzt, Praxispersonal und Patient in der Hausarztpraxis initiiert werden, so die Expertenrunde.

Welche Patienten eignen sich besonders für die GUT mit Dulaglutid? Voraussetzung ist, so die Expertenrunde, dass mit der bisherigen – in der Regel oralen – Therapie sowie Diät und Bewegung keine ausreichende glykämische Kontrolle mehr erreicht wird. Patienten mit einem hohen Hypoglykämierisiko und/oder Berufen wie z. B. Fluglotsen oder Kraftfahrer, bei denen Hypoglykämien ein besonderes Risiko bedeuten, sind aufgrund des geringen substanzeigenen Hypoglykämierisikos von Dulaglutid besonders geeignete Kandidaten für eine GUT mit Dulaglutid.² [a] Da der GLP-1-Rezeptor-Agonist einen positiven Einfluss auf das Gewicht haben kann¹ [b] können auch adipöse und deutlich übergewichtige Menschen von der Therapie profitieren sowie Patienten, die aus Angst vor einer Gewichtszunahme eine Insulinbehandlung ablehnen.

Einstellung auf GUT mit Dulaglutid in der Hausarztpraxis

Zielsetzung des Roundtables war es, Erfahrungen zur Einstellung auf eine GUT auszutauschen und Empfehlungen zu erarbeiten, die Hausärzten helfen können, eine GUT in der eigenen Praxis zu etablieren. Zu den Vorteilen einer Therapie mit Dulaglutid zählt vor allem die einfache Umsetzung für Arzt und Patient, so der Konsens der Expertenrunde: Dulaglutid muss nur 1x wöchentlich appliziert werden¹, der Pen ist sofort gebrauchsfertig³ und einfach zu handhaben⁴. Die Therapie erfordert weder eine tägliche Blutzuckerkontrolle [c] noch Dosisanpassungen¹ [d]. Damit bleibt auch der Schulungsaufwand für das Praxispersonal und den Patienten überschaubar.

Weiterhin ist die Nadel des Fertigpens nicht sichtbar und kann damit für Menschen mit Nadelangst eine Option sein. „Diese einfache Injektionstherapie können wir Hausärzte problemlos übernehmen, Diabetologen bleibt so mehr Zeit für besondere Patienten, beispielsweise Schwangere“, so Dr. Gabriele Niekisch, Berlin. Zu den weiteren Argumenten für eine Therapie mit Dulaglutid zählt laut den Teilnehmern auch, dass Dulaglutid bei einem schnellen Wirkeintritt effektiv den Blutzucker und den HbA1c-Wert senkt sowie über ein geringes substanzeigenes Hypoglykämierisiko verfügt.¹ ² [a] Eine gute Verträglichkeit¹ rundet das Profil ab: „Wir haben wenige Kontraindikationen und kaum Wechselwirkungen beobachtet“, berichtet Witold Rak, Gießen.

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Empfehlungen zum Therapiestart

Damit der Therapiestart möglichst gut gelingt, wurden von der Expertenrunde spezifische Empfehlungen erarbeitet. So hilft es, organisatorische Voraussetzungen zu schaffen. Dazu zählt beispielsweise die Schulung des Praxispersonals, das oft als Ansprechpartner für verunsicherte Patienten dient. Die Einweisung kann ohne großen Aufwand umgesetzt werden und die Praxismitarbeiter können anschließend bei der Pen-Schulung mit dem Dulaglutid Demo-Pen unterstützen. „Es ist wichtig, dass man dem Patienten zeigt, wie einfach und intuitiv der Pen zu bedienen ist“, unterstreicht Gisela Schell, Offenbach.

Im Vorfeld ist es weiterhin nützlich, den Patienten durch Aufklärung über die Aspekte ‚Einfachheit, Hypoglykämierisiko und Gewicht‘ zur Mitarbeit zu motivieren, so die Expertenrunde. „Es kann helfen, Patienten den unterschiedlichen Wirkmechanismus von GLP-1-Rezeptor-Agonisten im Vergleich zu Insulin zu erklären, damit sie verstehen, dass das Hypoglykämierisiko [a] nicht erhöht ist“, erläutert Dr. Frank Merfort, Grevenbroich. Die erste Applikation sollte in der Praxis vorgenommen werden, um mögliche Fehler bei der Handhabung zu korrigieren. Auf Wunsch des Patienten kann ein Folgetermin 14 Tage nach Therapiebeginn vereinbart werden. So ist auch eine zeitnahe Abfrage von Verträglichkeit und Akzeptanz möglich.

GUT mit Dulaglutid

Mit Dulaglutid steht seit drei Jahren ein 1x wöchentlich zu applizierender GLP-1-Rezeptor-Agonist für eine GUT zur Verfügung.¹ Dulaglutid ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes sowohl in der Monotherapie bei Metforminunverträglichkeit oder Kontraindikation als auch in Kombination mit anderen Antidiabetika einschließlich Insulin [e], wenn durch Diät und Bewegung sowie die bisherige Therapie keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht werden kann.¹ Für Patienten in diesem Therapiestadium kann die GUT mit Dulaglutid eine effektive Therapie zur Blutzuckersenkung darstellen.


[a] Patienten, die Dulaglutid in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder einem Insulin erhalten, kön-nen ein erhöhtes Hypoglykämie-Risiko haben. Das Hypoglykämie-Risiko kann durch eine Dosis-Reduktion des Sulfonylharnstoffs oder des Insulins verringert werden.¹

[b] Dulaglutid ist nicht angezeigt zur Gewichtsabnahme; die Änderung des Körpergewichtes war in den klinischen Studien ein sekundärer Endpunkt.

[c] Die Anwendung von Trulicity® erfordert keine Blutzuckerselbstkontrolle durch den Patienten. Allerdings kann eine Eigenkontrolle durch den Patienten notwendig werden, um die Dosis des Sulfonylharnstoffs oder des Insulins anzupassen.¹ [a]

[d] Wird Trulicity zu einer bestehenden Metformin- und/oder Pioglitazon-Therapie hinzugefügt, kann die bisherige Dosierung von Metformin und/oder Pioglitazon beibehalten werden. Wenn es zu einer bestehenden Therapie mit Sulfonylharnstoff oder Insulin hinzugefügt wird, kann eine Reduktion der Sulfonylharnstoff- oder Insulindosis in Betracht gezogen werden, um das Hypoglykämie-Risiko zu senken.¹

[e] Die Studien mit Dulaglutid wurden durchgeführt in Kombination mit Metformin, Glimepirid, Pioglitazon, SGLT-2-Inhibitoren, Insulin lispro und Insulin glargin. In den Vergleichsarmen wurden Sitagliptin, Liraglu-tid, Exenatide 2× täglich, Metformin, Insulin glargin und Placebo getestet (AWARD-1-10¹).


Literatur
1. Fachinformation Trulicity®. Stand Juli 2018
2. Edwards KL, Minze MG. Core Evidence 2015; 10: 11-21.
3. Trulicity®-Pen Gebrauchsinformation. Stand Juni 2017
4. Matfin G et al. Journal of Diabetes Science and Technology 2015; 9(5): 1071-1079


Quelle: Pressemitteilung von Lilly Diabetes