Anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages am 19. Mai 2018 machten die Adipositas-Selbsthilfeverbände „Adipositas-Hilfe Nord e.V.“, der „Adipositas Verband Deutschland e.V.“ und die „Adipositaschirurgie Selbsthilfe Deutschland e.V.“ mit Unterstützung der wissenschaftlichen Fachgesellschaft „Deutsche Adipositas-Gesellschaft“ (DAG) darauf aufmerksam, dass die Versorgung von therapiebedürftigen, schwer übergewichtigen Menschen in Deutschland nach wie vor völlig ungeregelt ist.

Koalition muss zeigen, dass sie vertragstreu ist

„Mit unserer Petition bitten wir den Deutschen Bundestag, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung von Patienten mit schwerem Übergewicht zu schaffen und deren Finanzierung bundesweit einheitlich sicherzustellen.“, so die beiden Initiatoren, Michael Wirtz von der Adipositas-Hilfe Nord e.V. und Stefanie Wirtz, Patientenvertreterin der DAG bei der Europäischen Adipositas Gesellschaft EASO.

„Die DAG unterstützt die Petition vollumfänglich.“, bekräftigt Professor Dr. Matthias Blüher, Präsident der DAG. „Trotz evidenzbasierter nationaler und internationaler Leitlinien zur Therapie der Adipositas entscheiden Krankenkassen bis heute nach Goodwill, ob sie die Kosten für eine medizinisch indizierte Adipositastherapie übernehmen wollen oder nicht. Das ist nicht länger hinnehmbar. Die Koalition muss nun zeigen, dass sie vertragstreu ist und tatsächlich `das Patientenwohl als entscheidenden Maßstab für gesundheitspolitische Entscheidungen´ heranzieht - wie im Koalitionsvertrag vereinbart.“, so Blüher.

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Scham, Stigmatisierung und gesellschaftlichem Abstieg entgegenwirken

„Scham und Stigmatisierung sind für viele Betroffene eine große Hürde, eine Therapie einzufordern. Eine medizinisch indizierte Adipositastherapie zu verweigern, ist diskriminierend und muss als unterlassene Hilfeleistung gewertet werden.“, so Christel Moll vom Adipositas Verband Deutschland e.V..

„Vielen der Patienten mit starkem Übergewicht ist es aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr möglich ihrem Beruf nachzugehen. Für diejenigen Betroffenen, die bereits zur sozioökonomisch schwachen Schicht gehören, führt dies schnell zu einem weiteren gesellschaftlichen Abstieg.“, warnt Melanie Bahlke von der Adipositaschirurgie Selbsthilfe Deutschland e.V..


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG)