Diabetes ist eine hochkomplexe Erkrankung und die Diabetologie ein äußerst dynamisches, vielseitiges Fach. Der jährlich neu aufgelegte Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes hilft, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Ausgabe für 2026 wurde pünktlich zum Weltdiabetestag am 14. November vorgelegt.
Wie vielfältig die Diabetologie ist und in wie viele Lebens- und Forschungsbereiche sie ausstrahlt, zeigt die eindrucksvolle Zahl von 35 Artikeln im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2026. Es geht um Epidemiologie, Ursachen und Prävention, um Komplikationen, um das Leben von Menschen mit Diabetes in verschiedenen Altersgruppen und Kontexten und natürlich um die sich rasant entwickelnden Gebiete der Diabetestechnologie und der Digitalisierung in der Diabetologie.
Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich außerdem mit den Versorgungsstrukturen, mit denen sich Menschen mit Diabetes und alle, die beruflich in der Diabetesversorgung tätig sind, auseinandersetzen müssen. Und dann hat der Diabetes auch noch eine gesundheits- und wissenschaftspolitische Dimension – kein Wunder bei über 9,2 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes (Dunkelziffer: mindestens zwei Millionen) und fast 350.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes.
Zahlen sind die Basis – und werfen Fragen auf
Diese Zahlen stammen aus dem Artikel, der am Anfang des Gesundheitsberichts steht: „Epidemiologie des Diabetes in Deutschland“. Sie bilden zusammen mit der Übersicht über die Akteure in der Diabetologie die Basis für alle weiteren Themen, denn mit den aktuellen Zahlen und ihrer Einordnung kann sich jede*r Lesende vergegenwärtigen, in welchen Dimensionen hier gedacht werden muss und welche Komplexität hinter einer guten Diabetesversorgung und -forschung in Deutschland steht. Gleichzeitig schlagen genau diese Beiträge einen Bogen zu den Texten aus dem Bereich der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik.
In der Gesamtschau mit den gesundheitspolitischen Forderungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kommen Fragen auf wie: Warum tut sich Deutschland in der Präventionspolitik so schwer? Warum wird die Diabetologie in der Krankenhausreform bis jetzt nur unzureichend berücksichtigt? Wieso steht oft genug nicht der Mensch im Mittelpunkt des gesundheitspolitischen Handelns?
Gesundheitsbericht soll in die Gesundheitspolitik hineinwirken
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes, der als Mischung zwischen Weißbuch und Jahrbuch verstanden werden kann und auch in die Gesundheitspolitik hineinwirken soll, den Blick weitet und es möglich macht, Zusammenhänge zu erkennen. Oder wie es DDG Präsidentin Professorin Dr. Julia Szendrödi und diabetesDE-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Kröger in ihrem Vorwort formulieren:
„Wir alle wissen: Wissenschaft lebt vom Diskurs. Daher sind die Artikel auch in diesem Jahr vor allem ein wichtiger Beitrag zur Debatte und bewusst ausgewählte ,Schlaglichter‘, die uns und Ihnen die Tür in dieses abwechslungsreiche Fach öffnen können. Die Neuauflage des Deutschen Gesundheitsberichts Diabetes ist daher der ideale Begleiter für ,Neueinsteigerinnen und -einsteiger‘, aber auch für erfahrene ,Diabetes-Profis‘.“
- Der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes wird herausgegeben von der Deutschen Diabetes Gesellschaft und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Redaktionell betreut wird der Gesundheitsbericht von der Redaktion Diabetologie der MedTriX GmbH.
- An der aktuellen Ausgabe mit 35 Artikeln haben über 100 Autorinnen und Autoren mitgearbeitet. Jedes Thema wird kompakt zusammengefasst, eine Schnelllese-Ebene und ein Kasten mit wichtigen Aussagen und Fakten erleichtern das Erfassen der Kernpunkte. Insgesamt hat der Deutsche Gesundheitsbericht 2026 152 Seiten.
- Jährlich wird neu diskutiert, welche Themen aktuell sind und in einem Artikel ausgearbeitet werden sollen. Themen, die schon seit Längerem im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes besprochen werden, wurden von den Autorinnen und Autoren aktualisiert oder neu akzentuiert, alle Artikel bilden selbstverständlich den neuesten Forschungsstand ab. Ganz neu oder als Themen wieder aufgenommen wurden: „Erhalt oder Ersatz der Betazellfunktion: Fortschritte in Prävention“, „Diabetes und Schwangerschaft“ und „Neue Daten zur stationären Versorgung in DDG zertifizierten Einrichtungen“.
Den Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2026 sowie die Gesundheitsberichte aus den vergangenen Jahren können Sie herunterladen auf den Websites der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
von Nicole Finkenauer
