Die europäische Kommission hat im März den SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin als Monopräparat, als Fixkombination mit Metformin und als Fixkombination mit dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin zur Behandlung von Patienten mit Typ-2 Diabetes zugelassen.

Update: Neue Fixkombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin jetzt verfügbar

Die Fixkombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin, Handelsname STEGLUJAN®, die einzige Fixkombination eines SGLT-2-Inhibitors mit dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin, ist ab sofort in Deutschland verfügbar.

STEGLUJAN® ist bei Erwachsenen ab 18 Jahren mit Typ-2 Diabetes mellitus zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle indiziert, bei Patienten, deren Blutzucker unter Metformin und/oder einem Sulfonylharnstoff und Sitagliptin oder Ertugliflozin nicht ausreichend gesenkt werden kann, und bei Patienten, die bereits mit der Kombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin in Form von einzelnen Tabletten behandelt werden (Fachinformation STEGLUJAN®, März 2018).

Quelle: Pressemitteilung von MSD vom 15. Mai 2018

Die Fixkombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin (Handelsname: STEGLUJAN®), die einzige Fixkombination eines SGLT-2-Inhibitors mit dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin, ist bei Erwachsenen ab 18 Jahren mit Typ-2 Diabetes mellitus zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle indiziert. Und zwar sowohl bei Patienten, deren Blutzucker unter Metformin und/oder einem Sulfonylharnstoff und Sitagliptin oder Ertugliflozin nicht ausreichend gesenkt werden kann, als auch bei Patienten, die bereits mit der Kombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin in Form von einzelnen Tabletten behandelt werden [1].

Senkung des HbA1c-Werts, Körpergewichts und Blutdrucks

Basis für die Zulassung waren die Ergebnisse des umfangreichen klinischen Entwicklungsprogramms VERTIS (Evaluation of Ertugliflozin efficacy and safety), das insgesamt neun Phase-3-Studien mit rund 12.600 Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes umfasst. In VERTIS SITA2, einer 52-wöchigen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie [2] wurde Ertugliflozin im Vergleich zu Placebo bei 463 Patienten mit Typ-2-Diabetes untersucht, deren Blutzuckerspiegel mit Metformin (≥ 1.500 mg/Tag) und Sitagliptin (100 mg/Tag) nicht ausreichend kontrolliert werden konnte (HbA1c-Ausgangswert 7,0 % – 10,5 %).

Zusätzlich zu Metformin und Sitagliptin erhielten die Studienteilnehmer randomisiert einmal täglich entweder 5 mg Ertugliflozin, 15 mg Ertugliflozin oder Placebo. Die zusätzliche Gabe von 5 mg und 15 mg Ertugliflozin zu Metformin und Sitagliptin führte nach 26 Wochen zu einer signifikanten Senkung des HbA1c-Werts von 0,8 bzw. 0,9 Prozentpunkten unter 5 mg bzw. 15 mg Ertugliflozin im Vergleich zu 0,1 Prozentpunkten unter Placebo (p < 0,001 für beide Vergleiche) und somit zum Erreichen des primären Endpunktes der Studie.

Unter 5 mg Ertugliflozin ging das Körpergewicht um 3,3 kg und unter 15 mg Ertugliflozin um 3 kg zurück im Vergleich zu 1,3 kg unter Placebo, bei einem Ausgangskörpergewicht von durchschnittlich 87,6 kg (5 mg-Gruppe), 86,6 kg (15 mg-Gruppe) und 86,4 kg (Placebo). Der systolische Blutdruck wurde im Vergleich zu Placebo signifikant gesenkt (um 3,8 mmHg unter 5 mg Ertugliflozin, 4,8 mmHg unter 15 mg Ertugliflozin vs. 0,9 mmHg unter Placebo). Die mittleren systolischen Blutdruckwerte lagen bei Studienbeginn bei 132,1 mmHg, 131,6 mmHg bzw. 130,2 mmHg in der 5-mg-, 15-mg- bzw. Placebo-Gruppe. Diese Effekte blieben über die weitere Dauer der Studie bestehen.

Markteinführung für das 2. Quartal 2018 geplant

Das Sicherheitsprofil von Ertugliflozin war mit dem anderer SGLT-2-Hemmer vergleichbar. Die häufigsten vorab definierten unerwünschten Ereignisse waren genitale Pilzinfektionen (Frauen: 8 % unter 5 mg Ertugliflozin vs. 1,9 % unter Placebo; Männer: 4,9 % unter 5 mg Ertugliflozin vs. 0 % unter Plazebo). Die Inzidenz von Hypovolämien war gering (<2 %) und zwischen den Patientengruppen unter Ertugliflozin oder Placebo nicht nennenswert unterschiedlich.

Die US-Zulassung durch die FDA für Ertugliflozin und die beiden Kombinationen erfolgte bereits im Dezember letzten Jahres. Ertugliflozin wurde von MSD und Pfizer in einer weltweiten Kooperation (mit Ausnahme von Japan) entwickelt. In Europa wird MSD die alleinige Vermarktung übernehmen. Die Markteinführung von STEGLUJAN in Deutschland wird im 2. Quartal 2018 erwartet. Die Einführung von Ertugliflozin als Monopräparat sowie die der Fixkombination aus Ertugliflozin und Metformin soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.


Literatur
[1] Fachinformation STEGLUJAN®, März 2018
[2] Dagogo-Jack S et al. Efficacy and safety of the addition of ertugliflozin in patients with type 2 diabetes mellitus inadequately controlled with metformin and sitagliptin: The VERTIS SITA2 placebo-controlled randomized study. Diabetes Obes Metab. 2017. doi:10.1111/dom.13116

Quelle: Pressemitteilung von MSD (vom 24. April 2018)