Bei der Therapie des Typ-2-Diabetes können Postprandiale Hyperglykämien (PPH) eine gute Blutzuckereinstellung erschweren – zumal diese speziell in dieser Patientengruppe oftmals unerkannt bleiben. Eine intensive Betreuung durch den behandelnden Arzt und moderne schnellwirksame Mahlzeiteninsuline wie Fiasp können diesen Blutzuckerspitzen nach dem Essen jedoch effektiv entgegenwirken.

Gerade bei Patienten mit Typ-2-Diabetes bleiben Blutzuckerspitzen nach dem Essen oft unentdeckt. Dabei können diese Postprandialen Hyperglykämien (PPH) zu einer unzureichenden Blutzuckerkontrolle beitragen und somit das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen [1, 2]. Bei einer Presseveranstaltung des Unternehmens Novo Nordisk im Rahmen der der 54. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Berlin standen daher die Fragen im Fokus, welche Rolle der psychologische Faktor bei der Versorgung insbesondere diese Patientengruppe spielt sowie welchen Beitrag moderne Mahlzeiteninsuline wie Fiasp leisten können, um PPH zu vermeiden.

Insulinstart bei Typ-2-Diabetes: so einfach wie möglich und intensive Betreuung

„Während sich Menschen mit Typ-1-Diabetes durch ihre vergleichsweise frühe Erkrankung intensiv mit dem Krankheitsmanagement und der Insulintherapie befassen und damit auch mit PPH gut vertraut sind, verhält es sich bei Menschen mit Typ-2-Diabetes oft gegenteilig“, berichtete Prof. Dr. Dipl.-Psychologe Bernhard Kulzer (Bad Mergentheim) auf der Pressekonferenz. „So bleiben Medikation und selbst Blutzuckermessungen häufig unterschätzt“, so Kulzer weiter. Gerade, wenn es um die Ersteinstellung von Menschen mit Typ-2-Diabetes auf Insulin gehe, sei daher der behandelnde Arzt viel stärker gefragt.

Dies bekräftigte der Ulmer Diabetologe Prof. Dr. Werner Kern in seinem Vortrag: „Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist es nach meiner Erfahrung nochmal wichtiger, die Insulintherapie so einfach wie möglich zu gestalten. Kommt es in der Therapiekaskade zum Mahlzeiteninsulin, ist ein flexibler Einsatz durch möglichst geringe Spritz-Ess-Abstände ein wichtiger Faktor. Denn nicht immer ist der Alltag so planbar, wie man es sich wünscht. Sport oder zeitlich versetzte Mahlzeiten sind hier nur zwei Beispiele.“

Maßnahmen gegen PPH: zusätzliche Blutzuckermessungen, modernes Mahlzeiteninsulin

Welche konkreten therapeutischen Maßnahmen stehen zur Verfügung, um den postprandialen Blutzuckerspitzen entgegenzuwirken? Die Experten empfehlen zum einen zusätzliche Blutzuckermessungen nach dem Essen, damit Patienten mit Typ-2-Diabetes diese erkennen und gemeinsam mit ihrem Arzt die Therapie daran anpassen können.

Zum anderen sind moderne Mahlzeiteninsuline wie Fiasp eine neue Option: „Vorteile von Fiasp liegen in einem schnellen Wirkeintritt und einer guten glykämischen Kontrolle“, so Kern. Verglichen mit Insulin aspart (NovoRapid) gelingt es durch den schnellen Wirkeintritt der modifizierten Insulin-aspart-Formulierung (eine Gabe ist bis zu zwei Minuten vor und bis zu 20 Minuten nach Beginn einer Mahlzeit möglich), dem physiologischen Insulinprofil Stoffwechselgesunder noch näher zu kommen [3, 4, 5, 6].

Zudem führt Fiasp zu einer doppelt so hohen Insulinexposition und einer 74 Prozent höheren blutzuckersenkenden Wirkung in den ersten 30 Minuten [3]. Laut Kern ermöglichen diese Vorteile gegenüber dem konventionellen Insulin aspart eine bessere Einbindung der Therapie in den Alltag seiner Patienten.

Fiasp bei Typ-2-Diabetes: Studienprogramm bestätigt wirksame Blutzuckereinstellung

Fiasp wurde in den Zulassungsstudien neben Typ-1-Diabetes auch bei Typ-2-Diabetes geprüft: In der Studie onset 2 erhielten Erwachsene mit Typ-2-Diabetes (n = 689) über 26 Wochen Fiasp oder NovoRapid jeweils zu den Mahlzeiten in Kombination mit einem Basalinsulin und Metformin. Die Senkung des HbA1c war unter beiden Insulinen vergleichbar (Estimated Treatment Difference (ETD): -0,02 % [95 %-KI: -0,15; 0,10]).

Im standardisierten Mahlzeitentest stieg unter Fiasp die postprandiale Plasmaglucose (PPG) nach einer Stunde verglichen mit NovoRapid signifikant geringer an (ETD: -0,59 mmol/l [95 %-KI: -1,09; -0,09] bzw. -10,6 mg/dl [95 %-KI: -19,6; -1,7]; p = 0,0198). Nach zwei Stunden war der Unterschied zwischen beiden Insulinen nicht mehr signifikant (ETD: -0,36 mmol/l [95 %-KI: -0,81; 0,08] bzw. -6,6 mg/dl [-14,5; 1,4]) [7].

Die Rate schwerer oder durch Blutzuckermessungen bestätigter Hypoglykämien war in onset 2 unter Fiasp vergleichbar zu NovoRapid. Infolge des früheren Wirkeintritts von Fiasp kann eine mögliche Hypoglykämie im Vergleich zu NovoRapid jedoch früher nach einer Injektion auftreten, was auch in der Studie beobachtet wurde [7].


Literatur
[1) International Diabetes Federation (IDF), Guideline for Management of PostMeal Glucose in Diabetes, 2011; (letzter Zugriff: 26. September 2018).
[2) Madsbad S. J Diabetes Complications 2016;30:374–385.
[3) Heise T et al. Clin Pharmacokinet 2017;56:551–559.
[4) Heise T et al. Diabetes Obes Metab 2015;17:682–688.
[5) Heise T et al. Diabetes Obes Metab 2017;19:208–215.
[6) Fachinformation Fiasp, aktueller Stand.
[7) Bowering K et al. Diabetes Care 2017;40:951–957.

Quelle: Novo Nordisk Pharma GmbH | Redaktion