Ist die Bauchspeicheldrüse von einem Tumor betroffen, muss sie gegebenenfalls entfernt werden, sodass kein Insulin mehr produziert werden kann, welches den Blutzucker reguliert (Diabetes-Typ-3c). Zwei aktuelle Studien liefen neue Ansätze bei Diagnostik und Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs, damit es nicht soweit kommt.

Diagnostiziert der Arzt oder die Ärztin bei einem Patienten eine Diabetes-Erkrankung, so handelt es sich in der Regel entweder um Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes. Doch es gibt auch verhältnismäßig seltene Sonderformen wie den Diabetes vom Typ-3c, der auf Erkrankungen des Pankreas beruht - etwa durch einen Tumor.

Diagnostik in der Atemluft

Forscherinnen und Forscher der Universität Verona haben nun einen massenspektrometrischen Atemtest entwickelt, mit dem sich ein Pankreaskarzinom mit hoher Genauigkeit diagnostizieren lässt. Das System wird auch zur Messung von Umweltschadstoffen und in der Lebensmittelindustrie verwendet.

Die Autoren überprüften die Aussagekraft zunächst anhand von 92 chemischen Verbindungen aus der Atemluft von 167 Patienten. 65 davon hatten ein Pankreaskarzinom, die übrigen dienten als gesunde Kontrollen. Wie die Forscher berichten, erkannte das System die Krankheit mit hoher Genauigkeit (drei falsch negative Tumorpatienten und acht falsch positive Gesunde).

In einem anschließenden Test mit 50 weiteren Patienten beschränkten sich die Wissenschaftler auf die zehn vielversprechendsten Verbindungen. Von 24 Patienten ermittelte das System 23 Mal richtig. Von 26 Gesunden wurden 25 richtig erkannt. In weiteren Untersuchungen soll nun geprüft werden, welche der zehn Verbindungen am besten zum Nachweis eines Pankreaskarzinoms geeignet sind.

Neuer Ansatz gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs

Was aber, wenn die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine Behandlung nötig wird? Ein Team der Technischen Universität München zeigte im Mausmodell und an Patientenproben, dass eine neue Wirkstoffklasse, so genannte SHP2-Inhibitoren, auch gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs wirken könnten. Ihnen gelang der Nachweis, dass das regulatorische Protein SHP2, entgegen der bisherigen Annahme in der Fachwelt, ein geeignetes Ziel für Medikamente ist und die neuen SHP2-Inhibitoren wirken.

Die Ergebnisse bestätigten sich, als sie die neuen SHP2-Inhibitoren im Mausmodell einsetzten: Bestehende Tumore wuchsen unter Einsatz des SHP2-Hemmstoffs langsamer und konnten besser kontrolliert werden. Zudem, so die Autoren in einer Mitteilung, könnte die Kombination mit anderen Medikamenten gegen Resistenzen helfen. Erste Versuche im Rahmen der Studie waren bereits erfolgreich. Nun sollen klinische Studien am Menschen weitere Erkenntnisse liefern.


Quelle: http://DiabetesinformationsdienstMünchen