„Zu den Herausforderungen beim Management des Typ-1-Diabetes gehört neben dem Erreichen einer zufriedenstellenden glykämischen Kontrolle, das Vermeiden akuter Komplikationen, wie Hypoglykämien und diabetischer Ketoazidosen“, erklärte Professor Dr. Thomas Danne im Rahmen des Online-Presse-Workshops Typ-1-Diabetesmanagement – Herausforderungen und Bedürfnisse.

Professor Dr. Thomas Danne zufolge, kann das langanhaltend und gleichmäßig wirksame Insulin glargin 300 Einheiten (E)/Milliliter (ml) (Toujeo) [1] zu einer Verbesserung der Situation beitragen. „In einer Metaanalyse zeigte sich unter Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml bei Menschen mit Typ-1-Diabetes ein signifikant geringeres Risiko für schwere Hypoglykämien. [2] In der EDITION JUNIOR Studie war darüber hinaus ein Trend zu einem geringeren Risiko für Hyperglykämien mit Ketose unter Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml erkennbar“, [3] so Danne weiter.

In einer Pressemeldung von Sanofi heißt es, Insulin glargin 300 E/ml bilde im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml nach der subkutanen Injektion ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche. [4,5]Daraus resultiere eine langsamere und länger anhaltende Insulinfreisetzung sowie ein stabiles Wirkprofil über mehr als 24 Stunden. [1,4,6] Zudem zeige Insulin glargin 300 E/ml nur geringe Schwankungen innerhalb eines Tages und zwischen verschiedenen Tagen. [6]

Geringeres Risiko für Hyperglykämien mit Ketose unter Insulin glargin 300 E/ml

Die aus dem klinischen Entwicklungsprogramm vorliegende Evidenz wird seit der Einführung des Basalinsulins stetig durch Real-World-Studien sowie aktuelle, randomisierte, kontrollierte Untersuchungen erweitert, berichtet Sanofi in der Pressemeldung weiter. So habe die kontrollierte randomisierte Studie EDITION JUNIOR Insulin glargin 300 E/ml mit Insulin glargin 100 E/ml bei 463 insulinbehandelten Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre) mit Typ-1-Diabetes verglichen. Die Studie habe ihren primären Endpunkt – eine vergleichbare HbA1c-Senkung nach 26 Wochen - unter beiden Therapieoptionen erreicht.

„Beide Insuline hatten ähnliche Sicherheitsprofile, wobei unter Insulin glargin 300 E/ml eine nummerisch niedrigere Inzidenz an Hyperglykämien mit Ketose sowie eine nummerisch niedrigere Inzidenz an schweren Hypoglykämien im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml beobachtet wurde“, sagte Danne. [3]

Signifikant weniger schwere Hypoglykämien

Sanofi zufolge schloss eine aktuelle Metaanalyse alle Zulassungsstudien aus dem EDITION-Programm ein, die Insulin glargin 300 E/ml vs. Insulin glargin 100 E/ml bei Menschen mit Typ-1-Diabetes untersuchten (n=1.255): EDITION 4 (erwachsene Patienten), EDITION JUNIOR (Kinder und Jugendliche) sowie EDITION JP1 (Erwachsene in Japan).

Diese Auswertung habe die vergleichbar effektive HbA1c-Senkung unter beiden Basalinsulinen bis Woche 26 bestätigt. Schwere hypoglykämische Ereignisse seien in diesem Zeitraum unter Insulin glargin 300 E/ml signifikant seltener als unter Insulin glargin 100 E/ml (Hazard Ratio 0,65; 95%-Konfidenzintervall: 0,44-0,98, stratifizierter Log-Rank-Test: p=0,038) gewesen.

„Der Vorteil von Insulin glargin 300 E/ml mit Blick auf die Inzidenz schwerer Hypoglykämien zeigte sich dabei insbesondere in den ersten 8 Wochen, dem Titrationszeitraum“, betonte Danne. In der Metanalyse seien unter Insulin glargin 300 E/ml außerdem nummerisch weniger diabetische Ketoazidosen zu verzeichnen gewesen als unter Insulin glargin 100 E/ml. [2]

Auf die Zeit im Zielbereich kommt es an

„Die Zeit, die ein Mensch mit Typ-1-Diabetes im Blutzucker-Zielbereich (Time in Range, TIR) verbringt, gewinnt immer mehr an Bedeutung“, unterstrich Danne und ergänzte: „Moderne Geräte zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) zeigen die Glukoseschwankungen: Höchst-, Tiefst- und Time-in-Range-Werte, die das Leben mit Diabetes charakterisieren“.

Die mit einer CGM ermittelte Time-in-Range war der primäre Endpunkt der Real-World-Studie OneCARE, die Menschen mit Typ-1-Diabetes einschloss. Verglichen wurde die Zeit im Zielbereich an 14 aufeinander folgenden Tagen nach der Umstellung auf Insulin glargin 300 E/ml oder Insulin degludec 100 E/ml, berichtet Sanofi.

„Es ergab sich eine vergleichbare durchschnittliche Time in Range im gesamten Tagesverlauf. Nachts verbrachten die Patienten unter Insulin glargin 300 E/ml mehr Zeit im Glukosezielbereich als Patienten unter Insulin degludec – ohne Zunahme der Zeit unterhalb des Zielbereichs“, so Danne. Darüber hinaus sei die durchschnittliche Rate nächtlicher Hyperglykämien > 250 mg/dl (13,9 mmol/l) unter Insulin glargin 300 E/ml niedriger als unter Insulin degludec 100 E/ml.7 gewesen. [7]


Referenzen
1 Becker RH et al. Diabetes Care 2015;38:637-643
2 Danne T et al. Diabetes Obes Metab 2020; 22: 1880–1885
3 Danne T et al. Diabetes Care 2020;43:1512-1519
4 Toujeo® Fachinformation, Stand Juli 2020
5 Owens DR et al. Diabetes Metab Res Rev 2014;30:104-119
6 Shiramoto M et al. Diabetes Obes Metab 2015;17:254-260
7 Conget I et al. Diabetes Ther 2021;12:2993-3009

Quelle: Sanofi | Redaktion