Bei Menschen mit einem fortgeschrittenen Typ-2-Diabetes reicht eine Therapie mit Metformin häufig nicht aus, um die Blutzuckerwerte ausreichend zu senken. Das ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie, die unlängst in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism" veröffentlicht wurde.

Wie das Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism berichtet, wurden für die Studie insgesamt 22.047 Patienten identifiziert, bei denen vor 18 Monaten ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde und die anschließend in einer Monotherapie ausschließlich mit Metformin behandelt wurden. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag bei 57 Jahren.

Das Ergebnis: Nach anderthalb Jahren hatten 43 Prozent der Patienten immer noch zu hohe Blutzuckerwerte. Als Maßstab galt der HbA1c-Wert der Betroffenen, der eigentlich unter 7% liegen sollte. Wenn er trotz Metformin-Gabe in Monotherapie weiterhin über 7% lag, definierten die Wissenschaftler der Mayo Clinic in Rochester/Minnesota dies als Therapieversagen. Bei einem erheblichen Anteil von Betroffenen war letztlich eine Kombinationstherapie mit einem weiteren Antidiabetikum oder ein stärkeres Medikament indiziert.

Das Risiko für Folgeschäden bei Typ-2-Diabetes ließe sich nach Auffassung der Autoren senken, wenn früher mit der Gabe eines zweiten oder eines stärkeren Medikaments begonnen würde. Angezeigt ist dies nach Auffassung der Wissenschaftler, wenn der Typ-2-Diabetes der Betroffenen schon bei der Diagnose so weit fortgeschritten ist, dass ein Erreichen der Zielwerte ausschließlich mit Metformin unwahrscheinlich ist. Bereits bei HbA1c-Werten zwischen 7,5 und 8 % ist demnach zu erwarten, dass eine Monotherapie mit Metformin nicht ausreichen wird.


Quelle: Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism | Redaktion