Die Düsseldorfer Diabetologin Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor vom Gesundheitsnetzwerk Medplus Nordrhein referiert auf der ersten Viersener psychosomatischen Fachtagung über „Diabetes und Depression: eine schwierige Allianz“.

Doppelt so hohes Risiko für Diabetes-Patienten

Pro Jahr entstehen durch Diabetes und seine Folgekrankheiten Kosten von rund 35 Milliarden Euro für Behandlung, Pflege, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung, heißt es im „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2017”. Der Diabetes ist damit zu einer gefährlichen Volkskrankheit geworden, die nicht selten auch tödlich verlaufen kann. „Zudem sind Menschen mit Diabetes zahlreichen psychischen Belastungen ausgesetzt und leiden unter Diabetes-spezifischen Ängsten wie Angst vor Unterzuckerung. In der Folge ihrer Erkrankung erleiden Diabetes-Patienten doppelt so häufig eine Depression wie gesunde Personen“, sagt die anerkannte Düsseldorfer Diabetologin Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor, Fachärztin für Innere Medizin im Ärzte- und Gesundheitsnetzwerk Medplus Nordrhein, einer multidisziplinären, überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft (ÜBAG) mit Praxen im Ärztehaus-Oststraße in der Düsseldorfer Innenstadt, in Düsseldorf-Gerresheim und in Krefeld.

Das sei sehr bedrohlich, warnt Schottenfeld-Naor. „Die Depression führt bei den Betroffenen zu einer Verschlechterung des Diabetes-Managements und der Stoffwechsellage, zu mehr Folgeerkrankungen und sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit. Es ist wirklich ein großes Problem für Betroffene.“ Studien belegen außerdem, dass Depressive häufiger an Typ-2-Diabetes erkranken als Menschen ohne psychische Probleme. Das Risiko ist um rund 30 Prozent erhöht.

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Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018

Diese Bestandsaufnahme beinhaltet die neuesten Zahlen und Entwicklungen zur Erkrankung Diabetes mellitus in Deutschland.
Herausgeber: DDG und diabetesDE; 1. Auflage 2017; 6,50 €
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Individuelle Therapie und interdisziplinäre Behandlung für neue Lebensqualität

„Diabetes und Depression: eine schwierige Allianz“ lautet daher der Vortrag der Düsseldorfer Diabetologin auf der ersten Viersener psychosomatischen Fachtagung anlässlich der Eröffnung der Abteilung für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Diese findet am 6. Juni in der LVR-Klinik Viersen statt. Schottenfeld-Naor behandelt regelmäßig Patienten an der Schnittstelle von Diabetes und Depression – die sogenannte Psychodiabetologie ist einer ihrer Schwerpunkte. Sie kennt auch die medizinischen Anforderungen in der Praxis und setzt diese konsequent um.

„Moderne Schulungen, eine auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Diabetestherapie in der Diabetes-Schwerpunktpraxis sowie eine interdisziplinäre Behandlung von Hausarzt, Diabetologe und Psychosomatiker beziehungsweise Psychotherapeuten mit Diabetes-spezifischen Fachkenntnissen sind hilfreich, um diese Patienten bestmöglich zu betreuen und ihnen eine neue Lebensqualität trotz chronischer Erkrankung zu verschaffen“, sagt die Fachärztin. Bereits beim 3. Diabetes Dialog Düsseldorf, vergangenen November, hatte Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor über die Psychodiabetologie referiert. Der Titel ihres Vortrags auf der Fachveranstaltung lautete damals: „Diabetes, Depression, Demenz – Einblicke in die Psyche“.



Quelle: Pressemitteilung von Medplus Nordrhein