Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) veranstaltet Anfang Mai in Berlin seine 13. Jahrestagung. Noch bis zum 22. Januar 2018 können Interessierte sich bewerben, um ihre digitalen Projekte oder Forschungsarbeiten zum Thema Patientensicherheit auf der Tagung vorzustellen.

Welche Auswirkungen hat die fortschreitende Digitalisierung auf die Patientensicherheit? Können Apps für Patienten einen Beitrag zu mehr Behandlungssicherheit leisten? Und welche Digitalisierungsstrategien verfolgen Krankenkassen, Praxen und Kliniken? Sind die Aktivitäten sinnvoll vernetzt oder bleibt Deutschland in Insellösungen verstrickt?

Die 13. Jahrestagung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) bietet am 3. und 4. Mai 2018 in Berlin eine Plattform, auf der Experten aus dem Gesundheitswesen über diese Fragen diskutieren – und beispielhafte digitale Projekte zum Ausbau der Patientensicherheit präsentieren. Wer derartige Projekte entwickelt hat oder in diesem Bereich forscht, kann seine Arbeit auf der Jahrestagung des APS vorstellen. Interessenten können sich noch bis zum 22. Januar 2018 bewerben. Eine Pressekonferenz im Rahmen der Tagung findet am 4. Mai 2018 in Berlin statt.

Chancen und Gefahren der Digitalisierung für die Patientensicherheit

„Die fortschreitende Digitalisierung beeinflusst die Gesundheitsversorgung stark“, sagt Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des APS. „Momentan werden beispielsweise im telemedizinischen Bereich viele verschiedene Projekte erprobt und Anwendungen auf den Weg gebracht – das ist eine große Chance für den Ausbau der Patientensicherheit.“ Digitale Anwendungen können beispielsweise die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen und -leistungen sowie den Therapieverlauf von Patienten unterstützen.

Welche Gefahren damit gleichermaßen verbunden sein können und wie diesen begegnet werden kann, wird Gegenstand auf der kommenden Jahrestagung sein. Zum einen wird das APS Experten ein Forum zum Austausch über digitale Fragestellungen bieten, zum anderen werden die neuen Handlungsempfehlungen der AG Digitalisierung und Patientensicherheit vorgestellt.

Gute Ideen und Projekte zum Thema Digitalisierung und Patientensicherheit werden auf der Tagung sichtbar gemacht. Akteure aus dem Gesundheitswesen, die dazu ein interessantes Projekt entwickelt haben, können dieses mit einem Kurzvortrag vorstellen. Auch Forschungserkenntnisse oder praktische Erfahrungen aus dem ambulanten oder dem Klinikalltag sind gefragt. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter: https://www.orphea-gmbh.de/abstracteinreichung.php

Digitalisierung: Was Deutschland von anderen Ländern lernen kann

Ob Apps, Wearables oder telemedizinische Anwendungen – neue digitale Entwicklungen beeinflussen die moderne Gesundheitsversorgung immer stärker. Durch die Vernetzung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten wird es immer öfter möglich sein, bessere Diagnoseverfahren und auf den Einzelnen angepasste Therapien zu konzipieren. „Auch über neue Probleme diesbezüglich diskutieren die Experten des APS. Dabei geht es auf der Tagung beispielsweise auch darum, was Deutschland in puncto Digitalisierung von anderen Ländern lernen kann.“

Zudem setzen sich die Referenten mit der Frage auseinander, ob die Regelungen zum Umgang mit den Daten in den Gesundheitseinrichtungen ausreichend sind, oder ob sie der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen eher im Wege stehen.

„Neben den technologischen Entwicklungen sind auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend für den erfolgreichen Einsatz der digitalen Produkte“, sagt François-Kettner. „Deshalb sollten sich einzelne Akteure wie Gesundheitseinrichtungen und Medizinproduktehersteller klar zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen positionieren, die durch die Digitalisierung aufgeworfen werden.“ Nur wer sich auch damit auseinandersetze, könne Lösungen für das Gesundheitssystem erreichen – und somit einen Beitrag zu mehr Patientensicherheit leisten.


Quelle: Pressemitteilung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS)