Eine neue groß angelegte Meta-Analyse untersucht die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Komplikationen während der Schwangerschaft. Häufig: Kaiserschnitt und ungewöhnlich große Babys. Schützend: Metformin.
In einer im April veröffentlichten Studie fasst ein Team des Imperial College London 117 Meta-Analysen von Beobachtungsstudien und 200 Meta-Analysen von randomisierten klinischen Studien zusammen. Die Ergebnisse zeigen positive Korrelationen zwischen Schwangerschaftsdiabetes und Kaiserschnitt, sehr großen und schweren Babys sowie angeborenen Fehlbildungen und Herzfehlern. Gleichzeitig zeigen mehrere Studien, dass Metformin diese Risiken mindern kann.
Aus den Studien geht auch hervor, dass das Risiko für Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt sinkt, je besser die Diabetesbehandlung ist und je mehr andere Risikofaktoren wie beispielsweise Übergewicht und Bluthochdruck ebenfalls gesenkt werden.
Metformin hat eine schützende Wirkung
Besonders interessant für die Praxis: Mehrere der hier zusammengefassten Studien deuten darauf hin, dass Metformin einen schützenden Effekt hat und Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt deutlich besser vorbeugt als Insulin. Dazu gehören hypertensive Störungen während der Schwangerschaft, Kaiserschnitte, Hyperbilirubinämie, sehr große Babys, neonatale Hypoglykämien sowie die Zahl notwendiger Aufnahmen in die Intensivstation. Außerdem reduziere Metformin das Risiko für Eierstockkrebs, so die Meta-Studie, und habe keine negativen Nebenwirkungen mit Blick auf Schwangerschaft und Geburt. Demnach kann Metformin vor und während einer Schwangerschaft die Risiken für Mutter und Kind reduzieren.
Gute Behandlung und Betreuung wichtig
In Summe unterstreichen die Ergebnisse dieser Meta-Analyse, wie wichtig eine gute und engmaschige Betreuung während einer Schwangerschaft mit Diabetes jeden Typs ist. Je besser die Betreuung und je genauer zugeschnitten die Diabetesbehandlung, desto besser sind die Aussichten für Mutter und Kind auf eine gesunde, komplikationsfreie Schwangerschaft und Geburt.
Quelle: BMC Medicine, Semertzidou et al. (2023) | Redaktion