Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) wird zukünftig gemeinsam mit Siemens Healthineers an der Entwicklung telemedizinischer Versorgungs­programme für Herzpatienten arbeiten. Das erste Projekt HerzConnect wurde bereits von Krankenkassen in ihr Angebot aufgenommen.

Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen und Siemens Healthineers, die Medizintechnologiesparte der Siemens AG, haben im Rahmen einer Technologiepartnerschaft ein erstes innovatives Versorgungsangebot für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt. Das Programm mit dem Namen HerzConnect richtet sich an Krankenkassen, die ihren chronisch herzinsuffizienzkranken Versicherten eine optimierte Behandlung bieten wollen.

© Siemens Healthineers | Technologiepartnerschaft vereinbart: Dr. Bernd Ohnesorge (Leitung Europa, Siemens Healthineers) und die Geschäftsführer Dr. Karin Overlack (HDZ NRW) und Dr. Bernd Montag (CEO von Siemens Healthineers).

Ziel ist es, die Patienten leitliniengerecht zu versorgen und durch eine engmaschige Fernbetreuung das Fortschreiten der Erkrankung deutlich zu verlangsamen, die Betroffenen durch Aufklärung selbst zu Managern ihrer Erkrankung zu machen und ihre Lebensqualität spürbar zu verbessern, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein entscheidender Faktor sei dabei die Vermeidung von Dekompensationen der Herzinsuffizienz, also einer Verschlechterung des Gesundheitszustands, durch die es in Folge von Wassereinlagerungen in der Lunge und anderen Teilen des Körpers immer wieder zu Krankenhausaufenthalten kommt.

Mobile Messgeräte erfassen und übermitteln rund um die Uhr ausgewählte Parameter

Siemens Healthineers wird den gesamten technischen Teil der telemedizinischen Lösung inklusive der Logistik verantworten. Hierzu gehören z.B. die mobilen Messgeräte wie ein mobiles EKG, Blutdruckmessgerät sowie eine Körperwaage. Das HDZ NRW übernimmt die medizinische Betreuung und Beratung der Patienten. Die mobile App und die Betreuungssoftware im HDZ NRW wurden von Siemens Healthineers für dieses Projekt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem HDZ NRW entwickelt.

Die von Siemens Healthineers bereitgestellten als Medizinprodukt zertifizierten mobilen Messgeräte erfassen hierbei rund um die Uhr ausgewählte Vital- und Messparameter der Patienten und übermitteln diese Daten über eine Smartphone-App und eine sichere Datenverbindung an das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) im HDZ NRW.

Die Daten werden im HDZ NRW sowohl automatisiert als auch von Spezialisten nach speziell entwickelten Algorithmen ausgewertet. Die Behandlung kann somit systematisch und patientenindividuell optimiert werden.

Schnellere Reaktionszeiten, leitliniengerechte Versorgung und höhere Therapietreue

Dies gelingt einerseits durch ein automatisiertes, intuitives Feedback an den betroffenen Patienten als auch durch gezielte bedarfsadaptierte Kontaktaufnahmen durch das medizinische Fachpersonal des HDZ NRW. Das für das Krankheitsbild der Herzinsuffizienz speziell ausgebildete Fachpersonal wird in geplanten, regelmäßig durchgeführten Patiententelefonaten weitere behandlungsrelevante Informationen erfassen und den Patienten mit seiner chronischen Herzerkrankung zur gesundheitsfördernden Lebensweise schulen.

Die Vermittlung von Wissen zur Herzinsuffizienz und die individuelle Zielsetzung für den Behandlungsverlauf sollen die Patientenverantwortung steigern und den individuellen Behandlungserfolg verbessern. Die kontinuierliche Überwachung und telemedizinische Betreuung ermöglichen schnellere Reaktionszeiten bei abweichenden Parametern, leitliniengerechte Versorgung und eine höhere Therapietreue, die schließlich in einer verbesserten Lebensqualität der Patienten resultieren.

Die Kosten für die telemedizinische Versorgung durch HerzConnect sollen über die Reduzierung von ungeplanten Rehospitalisierungen gedeckt werden. Als erste Krankenkasse hat sich die DAK Gesundheit in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen für das Programm entschieden, welches sie ihren Kunden noch in diesem Sommer 2019 anbieten wird.



Quelle: Pressemitteilung von Siemens Healthineers