Aufgrund seiner umfangreichen Leistungen und Forschungen auf dem Gebiete der Inneren Medizin, insbesondere der Diabetologie und Endokrinologie, wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Schatz der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.

Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Schatz, ehemaliger Direktor der Medizinischen Klinik des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), wurde mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann überreichte den Orden am 16. Juli 2021 stellvertretend für Ministerpräsident Armin Laschet im Rahmen einer Feierstunde im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil (siehe Bild oben).

Grund für die Auszeichnung sind seine umfangreichen Leistungen und Forschungen auf dem Gebiete der Inneren Medizin, insbesondere der Diabetologie und Endokrinologie. Der Verdienstorden wird an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die außerordentliche Verdienste für das Land Nordrhein-Westfalen und die Menschen erworben haben.

Minister Laumann: „Viele Menschen sind Ihnen zu Dank verpflichtet“

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von NRW sagte bei der feierlichen Verleihung: „Den Satz ‚Sie haben Diabetes‘ möchte niemand hören. Und doch ist Diabetes inzwischen ein großes Volksleiden. Mit diesem beschäftigt sich Professor Dr. Helmut Schatz seit Jahrzehnten ebenso wie mit anderen Hormon- und Stoffwechselerkrankungen. Viele Menschen verdanken seinen Forschungen, seinem Engagement und seinem Wirken ein Leben mit höherer Lebensqualität und manche wohl sogar ihr Überleben.“

Laumann ergänzte: „Er prägte als Ausbilder zudem den Berufsweg einer ganzen Generation des medizinischen Nachwuchses. Daher freue ich mich sehr, ihm heute stellvertretend den vom Ministerpräsidenten verliehenen Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen überreichen zu dürfen.“

Ehrengäste würdigten das Lebenswerk von Professor Schatz

Aus Infektionsschutzgründen fand die Feierstunde in kleinem Rahmen statt. Nach der Begrüßung durch Anne Elvering, Kaufmännische Direktorin des Bergmannsheils und der Ansprache des Ministers richteten einige Ehrengäste Grußworte an den Geehrten. Professor Dr. Axel Schölmerich, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, und Professor Dr. Andrea Tannapfel, Prodekanin der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität, hoben insbesondere die wissenschaftlichen und internationalen Verdienste von Professor Schatz hervor.

Professor Dr. Harald Klein, Nachfolger von Professor Schatz als Direktor der Medizinischen Universitätsklinik I im Bergmannsheil, verdeutlichte, dass Professor Schatz sich immer für eine bestmögliche Versorgung von Menschen insbesondere mit Diabetes und hormonellen Erkrankungen eingesetzt habe.

Einzigartiger Forschungs-Blog: ohne Pause seit fast 10 Jahren

Anschließend sprach Professor Dr. Jörg Gromoll, Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, der das große und vielfältige Schaffen des nun Geehrten für die Fachgesellschaft in den Mittelpunkt rückte. Professor Schatz wurde 2009 in den DGE-Vorstand berufen, in dem er zwei Amtsperioden lang als als Mediensprecher fungierte und startete in dieser Zeit seinen DGE-Blog, in dem er wichtige neue Studien in seinem Fachgebiet vorstellt und kritisch kommentiert.

Mittlerweile sind etwa 1.000 Blogposts erschienen. Diese in der Wissenschaft, bei Kollegen, aber auch in den Medien vielbeachteten Beiträge erscheinen monatlich – eine Urlaubspause gab es bisher nie. Professor Gromoll: „Um diesen Blog beneiden uns andere Fachgesellschaften. Wissenschaft verständlich zu formulieren und kritisch zu begleiten, ist für uns eine herausfordernde Aufgabe, aber auch Pflicht. Erst wenn uns dies gelingt, können wir auch die nötige Akzeptanz für Erkenntnisse schaffen. Helmut Schatz verfügt über diese Gabe. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Besondere Verbindung zum Bergbau und zu den Menschen der Region

Abschließend ergriff der Geehrte selbst das Wort. Mit einigen historischen Bildern ließ er wichtige Meilensteine seines Lebens Revue passieren. „Viele meiner ehemaligen Mitarbeiter sind heute selbst Chefärzte und in leitenden Funktionen tätig“, so Professor Schatz. Dabei hob der gebürtige Österreicher vor allem seine besondere Verbindung zum Bergbau und zu den Menschen dieser Region hervor: Ein Bild mit Kollegen bei der gemeinsamen Grubenfahrt unterstrich dies ebenso wie die abschließende Video-Präsentation des Steigerliedes.

Vita Professor Schatz
Professor Dr. med. Dr. h.c. Helmut Schatz wurde 1937 in Eisenstadt, Österreich geboren, studierte in Graz und Bonn Medizin und arbeitete in Stockholm, Wien und Ulm. Seine Medizinerlaufbahn führte ihn dann nach Gießen und schließlich nach Bochum: 1989 erhielt er den Ruf auf einen Lehrstuhl für Innere Medizin der Ruhr-Universität, wo er als Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Bergmannsheil wirkte. Professor Schatz war von 1990 bis 1991 Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und von 2003 bis 2009 Präsident der Zentraleuropäischen Diabetesgesellschaft.

1995 gründete er die Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Endokrinologie & Diabetologie. Seit 2009 gehört er dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) an, in welchem er für zwei Amtsperioden als Mediensprecher wirkte. Seit seiner Emeritierung betreibt er bis heute eine Praxis in Bochum. Er ist als Vertrauensarzt des Versorgungswerkes der Rechtsanwälte in Nordrhein-Westfalen tätig, für das er viele hunderte von Rechtsanwälten begutachtet hat.

Der emeritierte Ordinarius für Innere Medizin hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Er erhielt den Ehrenring des Österreichischen Bundespräsidenten, ist Träger des Ehrendoktorats der Medizinischen Universität Cluj/Klausenburg (Rumänien/Siebenbürgen) und Ehrenmitglied vieler deutscher und internationaler Fachvereinigungen.

Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen der Ferdinand-Bertram-Preis und die Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, die Oskar-Minkowski-Medaille der Medizinischen Universität Breslau/Wroclaw, die Hippokrates-Medaille der International Hippokrates Foundation, Kos und die Jühling-Medaille der Anna-Wunderlich-Ernst-Jühling-Stiftung. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, 2015 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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