Neue, auf dem EASD 2025 in Wien vorgestellte Real-World-Daten der REACH-Studiereihe zeigen: Semaglutid (Ozempic®) senkt bei Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Vorerkrankungen das Risiko für schwere Ereignisse signifikant stärker als Dulaglutid.

Auf dem diesjährigen Kongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Wien wurden neue Real-World-Daten aus der REACH-Studienreihe vorgestellt. Sie zeigen, dass das einmal wöchentlich verabreichte Semaglutid (Handelsname Ozempic) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und kardiovaskulären Vorerkrankungen das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (3-Punkte-MACE: Herzinfarkt, Schlaganfall, Tod) im Vergleich zu Dulaglutid signifikant um 23 % senken konnte. Die Ergebnisse liefern damit wichtige Evidenz zur kardioprotektiven Wirkung von GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1 RA), berichtet das Herstellerunternehmen Novo Nordisk in einer Presse-Information.

Besonders deutlich war der Effekt beim Schlaganfallrisiko: Hier zeigte Semaglutid eine um 33 % größere Risikoreduktion gegenüber Dulaglutid. Auch beim erweiterten Endpunkt, bestehend aus Herzinfarkt, Schlaganfall, Krankenhausaufenthalten aufgrund instabiler Angina oder Herzinsuffizienz sowie Tod jeglicher Ursache (5-Punkte-MACE), reduzierte sich das relative Risiko um 25 %.

Die Studie ist die erste, die die beiden GLP-1-RA Semaglutid und Dulaglutid direkt unter Alltagsbedingungen verglich. Grundlage waren Daten von rund 60.000 US-amerikanischen Patientinnen und Patienten ab 66 Jahren mit Typ-2-Diabetes, atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung (ASCVD) sowie mehreren weiteren Begleiterkrankungen, die im Medicare-Programm eingeschrieben sind.

Wachsende Evidenz für Semaglutid im kardioprotektiven Bereich

„Die REACH-Daten stärken die Evidenz, dass die kardioprotektiven Effekte von Ozempic spezifisch mit dem Semaglutid-Molekül verknüpft sind – und nicht pauschal auf andere GLP-1 Wirkstoffe übertragen werden können,“ erläutert Prof. Dr. Sebastian Meyhöfer, Vice President Clinical, Medical & Regulatory (CMR), Novo Nordisk Deutschland.

Ozempic ist bislang das einzige Inkretinmimetikum, dem der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) einen zusätzlichen Nutzen im Bereich kardiovaskulärer Erkrankungen zugesprochen hat. Grundlage dieser Bewertung war die kardiovaskuläre Endpunktstudie SUSTAIN 6, die eine 26-prozentige relative Risikoreduktion für MACE im Vergleich zu Placebo zeigte – insbesondere durch eine signifikante Senkung der Rate nicht-tödlicher Schlaganfälle um 39 % sowie einen nicht signifikanten Rückgang nicht-tödlicher Myokardinfarkte um 26 %. Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ergibt sich daraus eine Therapieoption, die nicht nur den Blutzucker kontrolliert, sondern auch das Risiko schwerwiegender Herz-Kreislauf-Komplikationen adressiert.

Darüber hinaus ist Ozempic das einzige Inkretinmimetikum, das in den aktuellen Leitlinien ausdrücklich für die Behandlung von Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung (CKD) empfohlen wird. Damit gewinnt der Wirkstoff gerade bei komplexen Begleiterkrankungen weiter an klinischer Relevanz, so Novo Nordisk, und biete Ärztinnen und Ärzten eine klare Orientierung für die evidenzbasierte Versorgung im Praxisalltag.


von Redaktion diabetologie-online
mit Materialien von Novo Nordisk