Im Rahmen der kardiovaskulärer Outcome-Studie DECLARE-TIMI 58 konnte der SGLT-2-Inhibitor Dapagliflozin Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz oder kardiovaskulärem Tod in einem breiten Typ-2-Diabetes-Patientenkollektiv signifikant verringern.

Die kardiovaskuläre Outcome-Studie DECLARE-TIMI 58 hat für Dapagliflozin (Handelsname: Forxiga) positive Gesamtergebnisse erbracht. Die Daten wurden als Late-Breaking Abstract im Rahmen der American Heart Association (AHA) Scientific Sessions 2018 in Chicago, Illinois/USA präsentiert und zeitgleich im „New England Journal of Medicine“ publiziert [1].

Im Rahmen einer Pressekonferenz des Unternehmens AstraZeneca in Frankfurt stellten der deutsche Studienleiter Dr. Gerhard Klausmann, Aschaffenburg und Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Aachen, die Daten der Studie DECLARE-TIMI 58 im Detail vor.

Dapagliflozin senkte in der Studie DECLARE-TIMI 58 das Risiko für Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz (hHF) oder kardiovaskulärem Tod signifikant um 17 Prozent (4,9 Prozent vs. 5,8 Prozent; HR 0,83 [95 Prozent KI 0,73-0,95], p = 0,005) in einem der beiden primären Wirksamkeitsendpunkte [1]. Diese Risikoreduktion zeigte sich im gesamten Patientenkollektiv der Studie, welches sowohl Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren, als auch Patienten mit bestehender kardiovaskulärer Erkrankung einschloss.

Die DECLARE-TIMI 58 Studie ist die bisher größte kardiovaskuläre Outcome-Studie für SGLT-2-Inhibitoren mit über 17.000 Patienten aus 33 Ländern.

Primärer Sicherheitsendpunkt wurde erreicht

„Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 bestimmen kardiovaskuläre Komplikationen maßgeblich die Morbidität und Mortalität“, betonte Dr. Gerhard Klausmann, Aschaffenburg. „Die neuen Erkenntnisse der DECLARE-Studie erweitern das Verständnis dafür, wie über die Blutzuckerkontrolle hinaus schwere und oft übersehene Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinsuffizienz besser behandelt werden können.”

Die DECLARE-Studie bestätigte zudem das bekannte Sicherheitsprofil von Dapagliflozin. Der primäre Sicherheitsendpunkt der Nicht-Unterlegenheit von Dapagliflozin gegenüber Placebo wurde erreicht. Dabei zeigte sich keine Zunahme schwerwiegender unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse (MACE), definiert als kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt oder ischämischer Schlaganfall.

Im zweiten primären Wirksamkeitsendpunkt der Studie traten weniger schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse unter Dapagliflozin gegenüber Placebo auf, was jedoch keine statistische Signifikanz erreichte (8,8 Prozent vs. 9,4 Prozent; HR 0,93 [95Prozent KI 0,84-1,03], p = 0,17) [1].

„Entwicklung einer Herzinsuffizienz frühzeitig verhindern“

„Die positiven Ergebnisse der DECLARE-Studie sind klinisch relevant für Patienten mit Typ-2-Diabetes, die ein zwei- bis fünfmal höheres Herzinsuffizienzrisiko haben. 50 Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz versterben innerhalb von 5 Jahren, nachdem sie wegen dieser in ein Krankenhaus aufgenommen werden mussten [2, 3]. Daher müssen wir die Entwicklung einer Herzinsuffizienz frühzeitig verhindern!“ sagt Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Aachen.

Des Weiteren zeigte sich in der Studie bei anderen wichtigen Sicherheitspunkten kein Ungleichgewicht von Dapagliflozin vs. Placebo bei Amputationen (1,4 Prozent vs. 1,3 Prozent), Frakturen (5,3 Prozent vs. 5,1 Prozent), Blasenkrebs (0,3 Prozent vs. 0,5 Prozent) oder Fournier-Gangrän (1 Fall vs. 5 Fälle). Diabetische Ketoazidosen (0,3 Prozent vs. 0,1 Prozent) sowie Genitalinfektionen (0,9 Prozent vs. 0,1 Prozent) traten sehr selten auf [1].

„Gute Nachricht für Patienten mit Typ-2-Diabetes“

Obwohl die sekundären Endpunkte nur nominell signifikant sind, zeigte der kombinierte renale Endpunkt, dass Dapagliflozin die Rate neuer oder schlechter werdender Nephropathien um 24 Prozent vs. Placebo innerhalb der gesamten Patientenpopulation verringerte (4,3 Prozent vs. 5,6 Prozent; HR 0,76 [95 Prozent KI 0,67-0,87] [1].

„Die positiven Ergebnisse der DECLARE-Studie sind eine gute Nachricht für Patienten mit Typ-2-Diabetes und ein weiterer Beleg für den Nutzen von SGLT-2-Inhibitoren wie Dapagliflozin“, zeigte sich Dr. Kai Richter, Vice President Medical von AstraZeneca Deutschland, erfreut. „Die Daten bestätigen uns zudem in unserem Engagement, Dapagliflozin in einem umfangreichen klinischen Studienprogramm weiter zu entwickeln.“


Literatur
[1] Wiviott SD et al. Dapagliflozin and Cardiovascular Outcomes in Type 2 Diabetes. The New England Journal of Medicine. DOI: 10.1056/NEJMoa1812389
[2] Loehr LM et al. Am J Cardiol 2008, 101:1016-1022
[3] Mamas MA et al. European Journal of Heart Failure (2017) 19, 1095-1104

Quelle: Presseinformation der AstraZeneca GmbH