Die Analyse von GKV- und PKV-Daten zeigt, dass die telemedizinische Plattform TeliPro bei Patienten mit Typ-2-Diabetes für verbesserte Werte sorgt. Bei rund einem Fünftel der untersuchten Versicherten konnte sogar eine Diabetesremission erreicht werden.

Die Wirksamkeit von TeLiPro wurde erneut geprüft und bestätigt – dieses Mal durch die Auswertung von Daten einer gesetzlichen Krankenkasse und einer privaten Krankenversicherung. Die Ergebnisse zeigen: TeLiPro ist auch in der Routineversorgung effektiv und hochwirksam. Die Studie wurde im Band 28, 4/2019 der Fachzeitschrift „Diabetes, Stoffwechsel, Herz“ publiziert (S. 173 – 179).

Die Untersuchung wurde vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum (WDGZ) und dem Deutschen Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) durchgeführt. Die Daten wurden vom DITG im Rahmen des Qualitätsmanagements in laufenden Projekten mit Kostenträgern erhoben.

18 Prozent erreichten eine Diabetesremission

Im Rahmen der Untersuchung wurden 224 Versicherte mit Typ-2-Diabetes telemedizinisch begleitet, 189 Teilnehmer (84 Prozent) absolvierten das Programm. Für die telemedizinische Betreuung und das Coaching erhielten die Teilnehmer eine Waage, einen Schrittzähler, ein Blutzuckermessgerät sowie ein Smartphone zur automatischen Übertragung der gemessenen Vitalparameter über die TeLiPro-App in das TeLiPro-Online-Portal.

Die Teilnehmer erreichten folgende Resultate:
  • In den ersten drei Monaten konnte eine signifikante Reduktion des HbA1c erzielt und bis zum Ende des 12-monatigen Programm aufrechterhalten werden (-0,6 ± 1,2 Prozentpunkte).
  • Das Gewicht sank ebenfalls signifikant um 5 ± 5 kg.
  • Insgesamt erreichten 18 Prozent der Teilnehmer eine Diabetesremission.
  • Es wurden im Programmverlauf weniger Antidiabetika eingesetzt, jedoch ohne Korrelation zwischen HbA1c-Verbesserung und Medikamentenreduktion.
  • Zudem signifikante Verbesserungen bei kardiovaskulären Risikofaktoren.

Wirksamkeit zum wiederholten Male belegt

Bernd Altpeter, Geschäftsführer des DITG, zeigte sich erfreut: „Die positiven Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass Lebensstilintervention den Gesundheitszustand bei Menschen mit Diabetes nachhaltig verbessert. Und mit TeLiPro bringen wir diesen wirksamen Baustein der Versorgung direkt in die Arztpraxis, damit die Leistungserbringer ihre Patienten unmittelbar aus der Praxis heraus zusätzlich telemedizinisch betreuen können“.

Die Wirksamkeit von TeLiPro wurde bereits zum wiederholten Male nachgewiesen, die Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht: 2017 in „Diabetes Care“ (40 (7): 863-871), 2019 in „Diabetes, Stoffwechsel, Herz“ (28: 69-75).

Hintergrund: Wie TeLiPro die Versorgungsqualität chronisch Kranker verbessert
Die telemedizinische Plattform TeLiPro bietet digitales Chronic-Disease-Management aus einer Hand. Ursprünglich für die Indikation Diabetes mellitus entwickelt, ist die Plattform mittlerweile auf die Behandlung von multimorbiden Patienten ausgerichtet. Der modulare Aufbau ermöglicht die Abbildung sowohl eindeutiger als auch multimorbider Diagnosen.

Und je nach Diagnose werden Leistungserbringer weiterer Fachgebiete hinzugezogen und miteinander vernetzt. Mit „CardioRenoMax“ wurde beispielsweise ein telemedizinisches Programm für Patienten entwickelt, die gleichermaßen an einer Herz- und Niereninsuffizienz leiden. Weitere Programme für COPD und Asthma befinden sich in der Umsetzung.

Ein wesentliches Element von TeLiPro ist das individuelle Gesundheitscoaching. Dabei unterstützt ein Coach die Patienten dabei, einen aktiveren und gesünderen Lebensstil sowie die ärztlichen Therapieempfehlungen im Alltag umzusetzen. Die Adhärenz wird so gestärkt und der medizinische Outcome – wie die Ergebnisse zeigen – nachweislich erhöht.

Die Grundlage für das Coaching und die Therapieentscheidungen bilden Vitaldaten, die vom Patienten über die TeLiPro-App und die TeLiPro-Online-Plattform erfasst und ausgewertet werden. TeLiPro ist als Software as a Service direkt beim behandelnden Arzt eingebettet, sodass dieser die telemedizinischen Leistungen direkt aus der Praxis heraus anbieten kann. Diese unmittelbare Integration am Point of Care schafft ein hochskalierbares, vernetztes und interoperables System.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG)