Die Stadt Mainz hat sich dem Städtepartnerschaftsprojekt „Cities Changing Diabetes“ (CCD) des dänischen Pharmaunternehmens Novo Nordisk angeschlossen. Ziel des Projekts ist es, der Ausbreitung von Adipositas und Typ-2-Diabetes in urbanen Lebensräumen entgegen zu wirken. Die Stadt wird damit Teil eines internationalen Netzwerks aus über 40 Partnerstädten, die sich dem Ziel verschrieben haben, die globale Diabeteskurve abzuflachen.
Die fortschreitende Urbanisierung hat einen großen Einfluss auf unseren Lebenswandel und unsere Gesundheit. Laut Internationaler Diabetes Föderation (IDF) leben drei von vier Menschen mit Diabetes in Städten. [1] Studien haben gezeigt, dass das Risiko, an Diabetes zu erkranken in der Stadt um 40 % höher ist als auf dem Land. [2] Für die Initiatoren von CCD sind Städte daher der Schlüssel zur Diabetesprävention. Die globale Diabetes-Prävelanz hat sich in den letzten 16 Jahren fast verdoppelt. [2] Ohne Intervention könnte die Zahl der von Diabetes Betroffenen allein in Deutschland von aktuell etwa 8,5 Millionen (wovon etwa 95 % Typ-2-Diabetes haben) [3] auf bis zu 12 Millionen ansteigen, [4] weltweit sogar von rund 537 Millionen auf etwa 780 Millionen Menschen. [5]
Globales Netzwerk soll Handlungsfähigkeit einzelner Akteure stärken
„Sektorübergreifend die Lebensbedingungen in den Städten verändern, damit die Menschen dort gesünder leben und weniger Übergewicht und Diabetes entwickeln,“ so beschreibt Pia Vornholt von Novo Nordisk Deutschland das Ziel des 2014 gemeinsam mit dem University College London und dem Steno Diabetes Center in Kopenhagen ins Leben gerufenen Projekts. Die Ursachen für Adipositas, einem der größten beeinflussbaren Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes, [6] seien sehr vielfältig. Dies stelle eine „gewaltige Herausforderung“ dar, die kein Akteur im Alleingang bewältigen könne. Der Zusammenschluss solle es den Städten ermöglichen, partnerschaftlich zu agieren, sich gegenseitig zu inspirieren und auf die Expertise eines Netzwerks verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen zurückgreifen zu können, erklärte Vornholt.
Nach Berlin-Marzahn-Hellersdorf ist Mainz nun deutschlandweit die zweite CCD-Partnerstadt. Sie sei nicht nur ein attraktiver Wissenschafts- und wichtiger Pharmastandort, der Beitritt der Landeshauptstadt sei dem Unternehmen, das hier seit 1958 sein Zuhause hat, auch eine echte „Herzensangelegenheit“.
Dr. Eckart Lensch, Dezernent für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit der Stadt Mainz und Pia Vornholt von Novo Nordisk bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Kooperation „Cities Changing Diabetes“
Mainz setzt auf Projekte für mehr Bewegung im Alltag
Erste Projekte sind nach Angaben der Stadt Mainz bereits erfolgreich angelaufen: Bei einem Schwimmkurs für Kinder im Grundschulalter hätten 40 der 60 teilnehmenden Nichtschwimmer erfolgreich das Seepferdchen absolviert. Im Rahmen des Mainzer Stadtradelns könne zudem dieses Jahr erstmals ein Preis ausgelobt werden.
Man freue sich bereits auf weitere Projekte und die Unterstützung durch Novo Nordisk bei der zunächst auf zwei Jahre befristeten Kooperation, sagte Dr. Eckart Lensch, Dezernent für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit der Stadt Mainz. Auch in Zukunft soll der Schwerpunkt weiterhin auf Projekten zur Bewegungsförderung im Alltag liegen, aber auch Ernährungs- und Aufklärungsprojekte rund um das Thema Diabetes seien denkbar, erklärte Lensch.
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Quelle: Gemeinsame Pressekonferenz der Landeshauptstadt Mainz und der Novo Nordisk Pharma GmbH anlässlich der Bekanntgabe der Kooperation im Rahmen des Projekts „Cities Changing Diabetes“ am 22.09.2022 in Mainz | Redaktion