Ende dieser Woche findet im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) das Dreiländertreffen Herzinsuffizienz statt. Bei dem einzigen deutschsprachigen und doch internationalen Herzinsuffizienz-Kongress kommen praktizierende Kardiologen und Forscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, um über die Diagnostik und Therapie der Volkskrankheit Herzschwäche zu diskutieren. Thema: "Herzinsuffizienzmanagement - Eine Herausforderung für den Generalisten und den Spezialisten"

Vor Jahren trafen sich fünf der führenden Kardiologen und Forscher auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf einer Skihütte und entwickelten die Idee eines internationalen aber deutschsprachigen Symposiums. Das Konzept hatte Bestand, und inzwischen hat das Dreiländertreffen Herzinsuffizienz eine Tradition und mehr als 150 interessierte Teilnehmer.

Unterschiedliche Perspektiven bereichern die Diskussion

Die Herzschwäche oder Herzinsuffizienz stellt mittlerweile eine der großen medizinischen und sozialen Herausforderungen dar mit hohen auch ökonomischen Anforderungen an unser Gesundheitssystem. Die Überlebenschancen und die Einschränkung der Lebensqualität sind mit der von Krebserkrankungen vergleichbar. „Herzinsuffizienzmanagement.

Eine Herausforderung für den Generalisten und Spezialisten“ lautet denn auch das Motto des diesjährigen Dreiländertreffens, das vom 26. bis zum 28. September im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) stattfindet.

Das jährliche Dreiländertreffen Herzinsuffizienz ist immer ein ganz besonderer Zeitpunkt im Jahr der Kardiologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, daher auch der Kurzname DACH. In entspannter Atmosphäre diskutieren sowohl Praktiker als auch Forscher die Diagnostik und Therapie der Herzinsuffizienz.

Weitere Informationen, das Programm und die Anmeldung finden Sie auf der Website des „Dreiländertreffen Herzinsuffizienz“.

Es ist der einzige deutschsprachige und doch internationale Herzinsuffizienz-Kongress. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Schweizer, Österreichischen und Deutschen Gesellschaft ausgetragen.

„Durch die unterschiedliche Sicht der drei deutschsprachigen Länder lernen wir alle immer wieder unterschiedliche Lösungsansätze für ähnliche Themen, was die Diskussion und Praxis immens bereichert“, berichtet Prof. Dr. Stefan Frantz. Der Leiter der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Uniklinikum Würzburg ist neben Prof. Dr. Stefan Störk und Dr. Caroline Morbach Gastgeber der diesjährigen Veranstaltung, die insgesamt zum 19. Mal und nach 2010 erstmals wieder in Würzburg statt.

Parallel stattfindendes Symposium für spezialisierte Pflegekräfte

„In diesem Jahr wollen wir uns mit der Thematik ‚Herzinsuffizienzmanagement - Eine Herausforderung für den Generalisten und den Spezialisten‘, und insbesondere auch mit schwierigen, praxisrelevanten Themen wie der Behandlung der Herzinsuffizienz im Senium, Rhythmusstörungen, Diagnostik, aber auch mit neuen Versorgungsmodellen beschäftigen“, erläutert Prof. Dr. Stefan Störk, Leiter der Klinischen Forschung und Epidemiologie der Herzinsuffizienz am DZHI.

„Die Agenda soll einen Bogen von aktueller Forschung zur klinischen Praxis spannen und verschiedene Berufsgruppen integrieren. So wird auch dieses Jahr wieder zum Dreiländertreffen ein Pflegesymposium angeboten.“

Das vom DZHI und von der Bundesarbeitsgemeinschaft Pflegeexperten Herzinsuffizienz (BAGPH) gemeinsam veranstaltete Symposium unter dem Motto „Miteinander stark für schwache Herzen“ richtet sich an interessierte und spezialisierte Pflegekräfte, die bei der Versorgung, der Begleitung und dem Management von herzinsuffizienten Patienten wesentliche Aufgaben übernehmen.

„Das Interesse sowohl am Pflegesymposium als auch an unseren Weiterbildungen ist groß“, berichtet Stefan Störk, der seit nunmehr zehn Jahren im DZHI Herzinsuffizienzschwestern und Herzinsuffizienzpfleger ausbildet. „Und das freut mich sehr. Denn die komplexe Behandlung können wir nur mit Hilfe von spezialisiertem Fachpersonal bewältigen.“

Verleihung des Richard-Pacher-Preises an Dr. Peter Mirtschink

Einer der Höhepunkte des Dreiländertreffens wird die Verleihung des Richard-Pacher-Preises sein. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ehrt das Andenken an Richard Pacher, einen außergewöhnlich kreativen und innovativen klinischen Herzinsuffizienzforscher aus Österreich. In diesem Jahr geht der Preis an Dr. Peter Mirtschink vom Universitätsklinikum Dresden.

Der Kardiologe hat eine zukunftsweisende Studie zu HERNA1 publiziert: „HERNA1 ist ein von der Erbinformation der Zelle abgelesenes Molekül, welches nur in Herzmuskelzellen vorkommt“, schildert der Preisträger. „Wir haben beobachtet, dass die Hemmung von HERNA1 die Entwicklung einer krankhaften Herzmuskelverdickung und Herzinsuffizienz unterdrücken kann. Somit könnte HERNA1 ein interessantes Ziel für die Behandlung einer Herzinsuffizienz darstellen.“



Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg