Erstgradige Verwandte von Menschen mit Typ-1-Diabetes haben nicht nur selbst ein erhöhtes Risiko für Typ-1-Diabetes, sondern auch für Zöliakie und Hashimoto-Thyreoiditis. Dies ergab eine Auswertung der großen Kohorten-Studie BABYDIAB und der BABYDIÄT-Studie.

Als Grundlage für die Auswertung dienten den Forschenden die Daten von 2.441 Kindern, die ein Elternteil oder ein Geschwister mit Typ-1-Diabetes haben. Das jeweilige Erkrankungsrisiko wurde in Abhängigkeit zu bestimmten Risikogenen, dem Alter und dem Geschlecht berechnet. Dabei fiel auch auf, dass die krankheitsbezogenen Autoantikörper zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben der Kinder gehäuft auftraten.

Bei familiärer Belastung auf spezifische Autoantikörper testen

Die Ergebnisse, die im Fachjournal „Diabetes Care“ veröffentlicht wurden seien wegweisend für die Versorgung der Angehörigen von Menschen mit Typ-1-Diabetes, so die Autoren. Sinnvoll sei, Kinder mit familiärer Belastung im Alter zwischen zwei und fünf Jahren und nochmals zwischen acht und zehn Jahren auf spezifische Autoantikörper für Typ-1-Diabetes und Zöliakie testen zu lassen.

Auf Hashimoto-spezifische Autoantikörper sollte die erste Testung im Alter zwischen 13 und 15 Jahren erfolgen, und nochmals im Erwachsenenalter. Die altersbezogenen Untersuchungen bergen den Vorteil, dass bei positiver Testung frühzeitig eine Behandlung starten könnte. Auch besteht, je nach Erkrankung, die Möglichkeit, an weiteren Untersuchungen oder klinischen Studien teilzunehmen, die die weitere Entwicklung der jeweiligen Erkrankung günstig beeinflussen könnten.



Quelle: Diabetesinformationsdienst München