Für seine herausragenden Forschungsarbeiten über Entstehung des Typ-2-Diabetes und die Rolle des Energiestoffwechsels beim Menschen hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Roden, Wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums, mit dem Werner-Creutzfeldt-Preis 2021 ausgezeichnet.

Für seine langjährigen exzellenten Forschungen über die Bedeutung von Stoffwechsel und Hormonen für die Pathophysiologie des Diabetes würdigt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Roden, den Wissenschaftlichen Geschäftsführer und Vorstand des DDZ sowie Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, mit dem Werner-Creutzfeldt-Preis. Bereits 2017 ehrte ihn die DDG mit der Paul-Langerhans-Medaille.

Herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Pathophysiologie und Therapie des Diabetes mellitus

Der Werner-Creutzfeldt-Preis der DDG wird an deutschsprachige Medizinerinnen und Mediziner sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Pathophysiologie und Therapie des Diabetes mellitus, insbesondere mit dem Schwerpunkt gastrointestinale Hormone, verliehen. Der von der Firma Lilly Deutschland GmbH zu Ehren und in Gedenken an Prof. Dr. med. Dr. h. c. Werner Creutzfeldt initiierte Preis wurde erstmals 2007 vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Gastrointestinale Hormone im Fokus

In Kontext von Darmhormonen untersuchte die Arbeitsgruppe von Prof. Roden die Rolle verschiedener Diäten auf Glukagon-like Peptides (GLP) und beschrieb kürzlich die Bedeutung einer L. reuteri-angereicherten Diät für die Sekretion von GLP-1 und GLP-2. „Dieser Preis ist eine Anerkennung für die kontinuierliche Forschung meiner Arbeitsgruppen und mein Dank gilt im Besonderen unseren talentierten Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern“, erklärt Prof. Roden und fährt fort: „Darmhormone werden auch in Zukunft für unsere Forschung eine wichtige Rolle spielen, z. B. im Hinblick auf ihre Bedeutung für die neuen Subtypen oder Subgruppen des Diabetes, deren Risiko für Komplikationen und deren Ansprechen auf spezielle Therapien mit dem Ziel einer Präzisionsmedizin des Diabetes.“

Roden habilitierte an der Universität Wien mit einer Arbeit über die „Modulation der hepatischen Insulinsensitivität“, war Max-Kade Fellow an der Yale University, USA und ab 2004 der Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung des Lehrkrankenhauses der Medizinischen Universität Wien, Hanusch-Krankenhaus, und des Karl-Landsteiner-Institutes für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten. Im Jahr 2008 wechselte er als W3-Professor an die Heinrich-Heine-Universität nach Düsseldorf und übernahm die Funktion des Sprechers des Vorstandes des DDZ. Seit 2009 ist er zudem Vorstandsmitglied und Sprecher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD e. V.).

Seine Erfahrungen auf den Gebieten des Diabetes und der Endokrinologie bringt er zudem in viele nationale und internationale Komitees ein. So wurde er 2016 von Bundespräsident Joachim Gauck zum Mitglied des Wissenschaftsrates und Vorsitzenden des Medizinausschusses ernannt, welcher die Bundesregierung berät. Er hält des Weiteren Ehrendoktorate der Universitäten von Athen und Belgrad.

Erforschung des Energiestoffwechsels

Zu seinen Forschungsgebieten zählen u. a. die Erforschung des Energiestoffwechsels des gesunden Menschen und im Besonderen der Menschen mit Diabetes und Adipositas (Übergewicht). In den letzten Jahren konzentrierte sich seine Arbeit auf die Funktion der Mitochondrien in Muskel und Leber, wobei er mit seiner Arbeitsgruppe zur Entwicklung neuer Methoden der Stoffwechselanalyse in Echtzeit beitrug. Die Untersuchungen zeigen, dass die Mitochondrien-Funktion die Entstehung und den Verlauf von Diabetes und NAFLD (nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung) entscheidend beeinflussen kann.


Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum