Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2020 steht in diesem Jahr unter dem Vorzeichen des neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2. Herkömmlicher Tabakkonsum, aber möglicherweise auch das sogenannte Dampfen können durch ihre lungenschädigende Wirkung das Risiko eines schweren Infektionsverlaufs bei COVID-19 begünstigen. Das gilt auch für Herz-Kreislauferkrankungen und eine instabile Stoffwechsellage bei Diabetes Typ 1 oder Typ 2. Menschen mit Diabetes haben unabhängig vom Erkrankungstyp von vornherein ein höheres kardiovaskuläres Risiko. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin und gibt Tipps zum Rauchstopp.

Männer mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben ein zwei- bis vierfach höheres kardiovaskuläres Risiko, bei betroffenen Frauen ist es sogar bis zu sechsmal so hoch als bei Menschen ohne Diabetes. „Zigarettenkonsum steigert dies zusätzlich und fördert eine Arterienverkalkung“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim.

Rauchen verdoppelt das Diabetesrisiko

Die Folge können Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Umgekehrt erkranken bislang stoffwechselgesunde Raucher doppelt so häufig an Typ-2-Diabetes als Nichtraucher. Denn Rauchen senkt die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin und begünstigt somit die Entstehung einer Insulinresistenz. Inzwischen wirbt die Tabakindustrie vermehrt für E-Zigaretten und Tabakerhitzer. Doch auch das Dampfen mit Nikotin macht abhängig und selbst nikotinfreie Varianten können der Gesundheit schaden.

Bessere Lungenfunktion und Stoffwechsellage durch Nichtrauchen

Hinzu kommt das gesundheitliche Risiko durch das Corona-Virus SARS-CoV-2 und die damit verbundene Erkrankung COVID-19. „Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2, die mit dem Rauchen oder Dampfen aufhören, profitieren auf vielfache Weise: Sie verbessern neben ihrer Lungenfunktion auch ihre Stoffwechsellage. Damit beugen sie kardiovaskulären Ereignissen sowie auch einem schweren Verlauf einer etwaigen COVID-19-Erkrankung vor“, betont Professor Haak. Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an.

Tabak-Marketing richtet sich vor allem an Jugendliche

Der Weltnichtrauchertag wurde am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen und steht in Deutschland dieses Jahr unter dem Motto „Kill yourself Starter Kit. Lass Dich nicht manipulieren.“ Damit rücken die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. kritisch in den Vordergrund, dass sich Marketingstrategien der Tabakindustrie zur Gewinnung von Konsumenten insbesondere an Jugendliche wenden.

Aktionsbündnis fordert Nichtraucherschutz und Verbot für Tabakaußenwerbung

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe setzt sich seit Jahren auch im Aktionsbündnis DANK (Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten) für umfassenden Nichtraucherschutz und ein Verbot für Tabakaußenwerbung ein.



Quelle:
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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