Diagnose Diabetes: für den Großteil der Betroffenen ist es ein Schock, wenn ihr Arzt oder ihre Ärztin die Erkrankung feststellt. Sofort schießen viele Fragen durch den Kopf, die bevorstehenden Einschränkungen und das Management der chronischen Erkrankung scheinen überwältigend und erdrückend. Insbesondere nach der Erstdiagnose ist daher die Motivation der Patientinnen und Patienten durch Diabetesteams ein wichtiger Stützpfeiler.

Leichter gesagt, als getan – das Sprichwort kommt nicht von ungefähr, und auch nach einer Erstdiagnose Diabetes ist es oftmals kein Leichtes, die Betroffenen aufzubauen und dazu zu motivieren, ihren Alltag umzustrukturieren. Denn egal, welcher Diabetestyp diagnostiziert wurde – Typ 1, Typ 2 oder auch Gestationsdiabetes – der Umgang mit der Erkrankung erfordert von den Betroffenen Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen.

Mit der Erstdiagnose einer chronischen Erkrankung wie Diabetes verändert sich das Leben der Betroffenen grundlegend. Anfangs stehen viele Fragen im Raum, zur Erkrankung als solcher, zur Behandlung, aber auch zu Folgerisiken und Komplikationen. Patientinnen und Patienten sind dann häufig verunsichert und besorgt, Ängste können entstehen. Wenig verwunderlich, dass angesichts des Berges an Informationen, Notwendigkeiten und Belastungen viele in eine Art Schockstarre verfallen und der neuen Lebenssituation wie gelähmt gegenüberstehen.

Hier sind Diabetesfachkräfte gefragt. Sie beraten und behandeln die neu diagnostizierten Menschen mit Diabetes als Teil der Dia­betesteams, fangen sie emotional auf und versuchen die Betroffenen dazu zu motivieren, hinsichtlich ihrer Erkrankung auch dauerhaft „am Ball“ zu bleiben. Somit liegt in der Arbeit der Diabetesfachkräfte neben der medizinischen Versorgung auch ein elementarer Teil der psychosozialen Begleitung der Patientinnen und Patienten. Wie die Motivationsarbeit gelingen kann, beleuchtet ein Fachvortrag auf der diesjährigen VDBD-Tagung.

VDBD-Tagung 2021 setzt Schwerpunkt

Dr. Andrea Benecke ist Leiterin des Psychodiabetologischen Forschungs- und Behandlungsschwerpunktes an der Universität Mainz und setzt sich in ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Arbeit mit der psychotherapeutischen Begleitung und Behandlung von somatischen Erkrankungen auseinander, insbesondere Diabetes mellitus und Adipositas. Auf der 8. VDBD-Tagung, die am 18. September 2021 im digitalen Format stattfindet, wird sie in ihrem Fachvortrag vor dem Hintergrund der psychologischen Aspekte der Dia­betespraxis auf die Motivation von Betroffenen nach Erstdiagnose eingehen.

Anmeldung zur 8. VDBD-Tagung am 18. September 2021 unter www.vdbd-­akademie.de/­fortbildungsangebot.

Mit diesem und weiteren hochspannenden Vortragsthemen von namhaften Expertinnen und Experten legt die VDBD-Tagung in 2021 einen fachlichen Schwerpunkt auf den Bereich Diabetes und Psychosoziales. Diabetesfachkräften wird somit die Möglichkeit geboten, sich neben medizinischen Entwicklungen auch zu diesem wichtigen Themenfeld der Diabetesberatung fortzubilden und Anregungen und Inspiration für ihre tägliche Arbeit mit Betroffenen zu sammeln.

Neben Dr. Andrea Beneckes Vortrag bereichern u. a. Präsentationen zu „Familiäre Belastungen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1“ von Dr. med. Ralph Ziegler und „Geschlechtsspezifische Unterschiede der Insulinwirkung“ von Prof. Dr. André Kleinridders das diesjährige Vortragsprogramm.

VDBD-Mitgliederversammlung 2021


Die Mitgliederversammlung des VDBD fand auch in diesem Jahr online statt. Während der Veranstaltung am 12.05.21 zeigte der rückblickende Bericht des Vorstandes zu den Verbandstätigkeiten in 2020, dass es trotz Pandemie ein erfolgreiches Jahr für den VDBD war.

„Natürlich fand pandemiebedingt fast alles online statt“, erklärte VDBD-Vorstandsvorsitzende Dr. Nicola Haller, als sie mit einer Übersicht der besuchten Veranstaltungen in 2020 den Bericht des Vorstandes und der Geschäftsführung eröffnete. Neben der Wahrnehmung von politischen Veranstaltungen, Kongressen und Fachvorträgen sei insbesondere die 7. VDBD-Tagung hervorzuheben: die ursprünglich im Präsenz-Format geplante Verbandsveranstaltung wurde erfolgreich ins Digitale übersetzt.

VDBD-Vorstandsmitglied Yvonne Häusler erläuterte die Ideen zur Arbeit der regionalen Arbeitsgemeinschaften des VDBD, die aus den Diskussionen während des AG-Sprecherinnen-Treffens hervorgegangen sind. So sollen die Ehrenamtlichen durch Checklisten und neue Infomaterialien noch besser unterstützt werden. Kathrin Boehm, stellvertretende Vorsitzende, fasste die Ergebnisse der berufspolitischen Verbandsarbeit im Jahr 2020 zusammen und wies auf die Aufnahme des VDBD in den Kreis der stellungnahmeberechtigten Mitglieder beim Gemeinsamen Bundesausschuss als wichtiges erreichtes Ziel hin.

Dr. Nicola Haller stellte den rund 50 teilnehmenden Mitgliedern einen Überblick über die Erfolge der Medienarbeit des VDBD vor – neben Veröffentlichungen in Fachmedien fanden die durch Pressemitteilungen platzierten Themen des Verbands auch bei einigen Publikumsmedien Anklang.

Auch die VDBD AKADEMIE konnte die Herausforderungen des Pandemiejahrs 2020 sehr gut meistern, berichtete Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD und der VDBD AKADEMIE. „Eine Herausforderung stellte die komplette Umstellung des Fortbildungsangebots auf Live-Online-Seminare dar, die im Team und in Kooperation mit den Referenteninnen und Referenten aber sehr gut gemeistert wurde“, resümierte Fabisch. Nach dem anschließenden Bericht von Schatzmeister Lars Hecht entlasteten die anwesenden Mitglieder den Vorstand einstimmig.

VDBD-Vorstand und Geschäftsführung danken allen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen und widmen sich weiterhin gemeinsam mit Energie den Projekten und Zielen für das Jahr 2021.

Autorin:
Asja Harder
Assistenz der Geschäftsführung, Redaktion Digitale Medien
VDBD sowie VDBD AKADEMIE
Tel.: 030 847 122-495


Erschienen in: Diabetes-Forum, 2021; 33 (7/8) Seite 44-45