Auf der diesjährigen VDBD-Tagung unter dem Motto „Auf dem Prüfstand: Digitalisierung in der Diabetestherapie und Update Diabetes“ am 23. März in Frankfurt am Main diskutieren Experten mit Diabetesberaterinnen und Diabetesassistentinnen wie der digitale Wandel die Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes verbessern kann.

Die Diabetestherapie ist für die Betroffenen mit einem hohen Aufwand verbunden. Vor allem Patienten mit Typ-1-Diabetes benötigen eine lebenslange Insulin-Therapie. Dazu gehören sowohl die Blutzuckermessung als auch die Insulininjektion selbst.

„Um ihren Stoffwechsel besser einzustellen, nutzen viele Menschen mit Diabetes Typ 1 Insulinpumpen und Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM)“, sagt Sabine Endrulat, VDBD-Vorstandsmitglied und selbst CGM-Trägerin. „So messen CGM-Systeme über eine dünne Nadel im Unterhautfettgewebe rund um die Uhr alle fünf Minuten die Blutzuckerwerte. Die Insulinpumpe wiederum gibt das benötigte Insulin über einen Katheter direkt in den Körper ab.“ Diese technischen Innovationen erleichtern nicht nur den Alltag der Patienten, sondern verbessern auch ihre Lebensqualität.

Bewertung der CGM-Daten erfordert zusätzliches Wissen und Fähigkeiten

Die digitalen Helfer stellen Patienten und Behandler jedoch auch vor neue Herausforderungen. „Durch die kontinuierliche Glukosemessung stehen beispielsweise deutlich mehr Daten und Informationen zur Verfügung“, sagt Endrulat.

„Die Bewertung der Glukosewerte erfordert zusätzliches Wissen und Fähigkeiten.“ Um das Potenzial solch digitaler Helfer voll ausnutzen zu können, müssen natürlich auch Diabetesberaterinnen, und Diabetesassistentinnen, die im Praxisalltag den Großteil der Patientenbegleitung gewährleisten, den eigenen Kompetenzbereich kontinuierlich durch adäquate Fortbildungen erweitern“, erläutert Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin VDBD und VDBD AKADEMIE.

„Neben den vielen Vorteilen, die neue Technologien den Patienten bieten, ist es ebenfalls wichtig, die Grenzen zu erkennen: Sie ersetzen keine persönliche Beratung“, so Fabisch.

Das sind einige der Referatsthemen der 6. VDBD-Tagung

Was die digitale Transformation für die Therapie von Menschen mit Diabetes bedeutet, wird im Rahmen der 6. VDBD-Tagung in verschiedenen Vorträgen thematisiert. Im Referat „Ist das Leben nur noch Null und Eins – Diabetes 4.0?“ hinterfragt Dr. med. Christian Klepzig kritisch den Einfluss der digitalen Helfer auf die Diabetestherapie. Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), stellt die aktuelle Digitalisierungsstrategie der Fachgesellschaft vor.

Im Sinne eines wissenschaftlichen Updates lenkt Klinikdirektor Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe besondere Aufmerksamkeit auf das Thema „Diabetes und Herz“; denn selbst wenn der Patient optimal eingestellt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. Dr. Schaum aus Oldenburg hat spannende Informationen zu neuen Therapien im Gepäck und Diabetesberaterin Gabriele Buchholz stellt als Ko-Autorin den aktualisierten VDBD-Leitfaden „Glukose-Selbstmessung“ vor, insbesondere das Kapitel zu CGM.

6. VDBD-Tagung
Termin: Samstag, 23. März 2019, Beginn 9.30 Uhr
Ort: SAALBAU BiKuZ, Michael-Stumpf-Straße 2/Gebeschussstraße 6-19, 65929 Frankfurt am Main

Interessierte können sich auf der Homepage der VDBD AKADEMIE für die Tagung anmelden. Die Teilnahmegebühr beträgt für VDBD-Mitglieder 30 Euro und für Nicht-Mitglieder 60 Euro. Alle Informationen zur Tagung sind im Internet unter www.vdbd-akademie.de abrufbar.

Weiterführende Informationen: Positionspapier des VDBD zur Digitalisierung


Quelle: Pressemitteilung der VDBD AKADEMIE