Gerlinde Hones, Sprecherin der AG Sachsen-Anhalt, berichtet vom Treffen Ende Februar in Güsten. Themen waren unter anderem das aktuelle Stufenschema aus dem ADA/EASD Consensus Report und die Vorstellung neuer und aktualisierter Schulungsprogramme.

Das 44. Treffen der VDBD-AG Sachsen-Anhalt, das am 29.02.2020 in Güsten stattfand, wurde auch in diesem Jahr von zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht.

Dr. med. Karsten Milek erläuterte das aktuelle Stufenschema aus dem ADA/EASD Consensus Report 2018 (s.a. Diabetes und Stoffwechsel, Ausgabe 11/ 2018). Sehr bildhaft stellte er die Wirkweise und Kontraindikationen der zur Behandlung zugelassenen oralen Antidiabetika vor. Anhand des Stufenschemas erklärte Dr. Milek die Vorgehensweise bei der Behandlung von Menschen mit Typ 2-Diabetes.

Durch die Besprechung von Patientenfällen gewann das Thema an Praxisnähe und Dr. Milek vermittelte den anwesenden Diabetesberaterinnen und Diabetesassistentinnen, dass sowohl der Nüchtern- als auch der postprandiale Blutzucker in der Therapie wichtig sind.

Aktualisierte Programme

Diabetesberaterin DDG Kathrin Müller stellte neue und aktualisierte Schulungsprogramme vor. Neben MEDIAS, PRIMAS und der PRIMAS Erstschulung sprach sie auch über FGM und SPECTRUM. Darüber hinaus diskutierte Kathrin Müller in ihrem Vortrag auch INPUT als erstes neutrales Schulungsprogramm für Pumpenträger. Eine Besonderheit dieses Schulungsprogramms sind die neu eingepflegten Videosequenzen.

Mit ihren Ausführungen zu den Abrechnungsmöglichkeiten thematisierte die Diabetesberaterin zudem einen wichtigen Aspekt der Rahmenbedingungen für Diabetes-Schulungsprogramme. Allen Interessierten gab sie den Tipp, dass das Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim – kurz FIDAM – Seminare zu vielen Schulungs- und Behandlungsprogrammen anbietet.

Den Abschluss des 44. Treffens der AG Sachsen-Anhalt machte Dr. med. Ulrich Schittek. Er gab Einblicke in sein Leben mit Diabetes und sprach über sein selbstgebautes Closed-Loop-System. Nach dreimonatigem "Basteln" hatte er ein System entwickelt, das seinem Biorhythmus entsprach. Damit hat er nun einen deutlich besser ausgeglichenen Stoffwechsel, und sein HbA1c-Wert befindet sich konstant im Normbereich. Er wünscht sich, dass die Forschung in dieser Entwicklung weiter voranschreitet, um mehr Menschen mit Diabetes mit solchen Systemen ausstatten zu können.

Die spannende Tagesveranstaltung endete mit einem Dankeschön für 15 Jahre Tätigkeit als AG-Sprecherin.



Autorin: Gerlinde Hones
AG-Sprecherin des VDBD Sachsen-Anhalt
Tel.: 03475/ 901 954
E-Mail: hones@vdbd.de

Erschienen in: Diabetes-Forum, 2020; 32 (5) Seite 48