Eine Insulinpumpentherapie verbessert bei jugendlichen Typ-1-Diabetikern die Langzeitwerte und verringert die Zahl der Unterzuckerungen.
In einer Studie mit mehr als 700 heranwachsenden Typ-1-Diabetikern fanden australische Forscher heraus, dass eine Insulinpumpentherapie den Blutzuckerspiegel im Jugendalter signifikant verbessern und die Zahl der Unterzuckerungen senken kann. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Diabetologia veröffentlicht.
Die Wissenschaftler des Princess Margaret Hospital for Children im westaustralischen Perth teilten zu Studienbeginn die Probanden in zwei gleichgroße Gruppen ein: 355 benutzen zur Insulinverabreichung eine Pumpe, die anderen 355 konventionelle Injektionen.
Bessere Langzeitwerte, weniger Unterzuckerungen
Zu Beginn der Studie hatten die Teilnehmer einen durchschnittlichen HbA1c-Wert von 8,0 Prozent (64 mmol/mol). Am Ende des Beobachtungszeitraums von 7 Jahren sank der Langzeitwert der Pumpenträger auf 7,7 Prozent (61 mmol/mol), der der Injizierenden stieg hingegen auf 8,8 Prozent (73 mmol/mol). Zudem traten bei den Pumpenträgern 30 Prozent weniger Unterzuckerungen auf. Das Durchschnittsalter betrug zu Studienende 18 Jahre.
Die Verbesserung der Stoffwechsellage verlief allerdings auch bei den Pumpenträgern nicht linear: Nach einer raschen Reduzierung des HbA1c-Wertes nach drei Monaten auf 7,6 Prozent, stieg er auch in dieser Gruppe erst einmal an, bis er nach etwa zwei Jahren einen Höchstwert von durchschnittlich 8,1 Prozent erreichte. Dann folgte aber ein gradueller Abstieg bis zu besagtem Durchschnittswert nach 7 Jahren.
Die Pubertät ist oftmals eine kritische Phase
Gerade in der Pubertät und der unmittelbaren Zeit danach verschlechtert sich bei vielen jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes die Blutzuckereinstellung. Man führt dies vor allem darauf zurück, dass es in diesem Alter häufiger vorkommt, dass Insulininjektionen und Blutzuckermessungen vergessen oder verdrängt werden. Dies könne durch eine Pumpentherapie, bei der eine konstante Basalrate abgegeben wird, aufgefangen werden, schlussfolgern die Autoren.
von Gregor Hess
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