Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 dürfen grundsätzlich alles essen. Eine spezielle Ernährungsform oder verbotene Lebensmittel gibt es nicht. Die Ernährung spielt dennoch eine große Rolle im Therapiekonzept: Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung hilft den Betroffenen, ihren Blutzucker leichter unter Kontrolle zu bekommen und Folgeschäden vorzubeugen. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Tags der gesunden Ernährung am 7. März aufmerksam.
Neue Empfehlung mit eingeschränkter Aussagekraft bezüglich freiem Zucker
Geht es um einen gesunden Lebensstil, gelten für Menschen mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder Typ 2, und Menschen, deren Stoffwechsel vollkommen gesund ist, grundsätzlich die gleichen Regeln: viele Vollkornprodukte, reichlich Obst und Gemüse und bevorzugt pflanzliche Öle. „Zucker sollte 10 Prozent der Tagesenergie nicht überschreiten“, so Michaela Berger, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Diabetesberaterin DDG aus Berlin. „Neu ist die Empfehlung mit eingeschränkter Aussagekraft, die Zufuhr freier Zucker weiter auf unter fünf Prozent der Gesamtenergiezufuhr oder etwa 25 Gramm (6 schwache Teelöffel) zu reduzieren.“ Zudem sollte weniger als 30 Prozent der Energie in Form von Fett verzehrt werden, dafür aber idealerweise mindestens 40 Gramm Ballaststoffe.
Mit der richtigen Ernährung könnten viele Typ-2-Diabetiker ohne Medikamente auskommen
Bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 steht die Ernährung im Mittelpunkt. „Etwa die Hälfte aller Menschen mit Diabetes Typ 2 könnte ohne Medikamente auskommen“, betont Berger. „Betroffene, die sich gesund ernähren und ausreichend bewegen, könnten der Insulinresistenz, die der Krankheit zu Grunde liegt, entgegenwirken.“ Eine gesunde Ernährung hat zudem einen positiven Einfluss auf die Blutdruck- und Blutfettwerte und verhindert auf lange Sicht Folgeerkrankungen. „Insbesondere übergewichtige Menschen mit Diabetes Typ 2 sollten ihre Ernährung umstellen, um Gewicht zu reduzieren und so den Stoffwechsel zu verbessern“, erklärt die Diabetesberaterin.
Menschen mit Diabetes Typ 1 profitieren seit 2016 von Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen
Auch bei Menschen mit Diabetes Typ 1 spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. „Hier kommt es auf fundiertes Wissen an, wie viele Kohlenhydrate, Fette und Ballaststoffe in den Lebensmitteln sind, die sie verzehren“, so Berger. Weil Menschen mit Diabetes Typ 1 kein oder kaum eigenes Insulin produzieren, müssen sie die passende Menge des Hormons Insulin spritzen. Seit Ende des Jahres 2016 müssen Lebensmittelverpackungen in Deutschland ein Zutatenverzeichnis und eine Nährwertkennzeichnung tragen. „Für Menschen mit Diabetes Typ 1 sind die Angaben essentiell, um die täglichen Insulininjektionen richtig zu dosieren und den Zuckerstoffwechsel stabil zu halten“, betont Berger.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe