Lange und kraftintensive Arbeitstage, mehr Informationsaufwand und Improvisationen im Praxisalltag – in Zeiten von Covid-19 steht das medizinische Personal vor großen Herausforderungen. Digitale Lösungen in der Diabetestherapie, wie innovative CGM-Systeme, können dabei die Sicherheit im Diabetesalltag der Patienten erhöhen und die Therapiequalität steigern¹: Eine Entlastung für Fachpersonal und Patienten, vor allem – aber nicht nur in Zeiten des Kontaktverbots.

Die Situationen zu Zeiten von Covid-19 bringen Aufwind für Software-basierte und telemedizinische Behandlungslösungen mit sich. Ohne technische Unterstützung wäre die Überbrückung der Covid-Phase in der Versorgung oder die Erreichbarkeit für die Patienten deutlich belastender. Dexcom stellte in seinem Sympsium¹, das anlässlich
der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft im Mai in Berlin dieses Mal zeitgemäß digital stattfand, exklusive Neuigkeiten zum neuen Indikationsgebiet der Schwangerschaft sowie zum Einsatz der innovativen cloud-Lösungen vor.

rtCGM-Systeme können die Therapiequalität fördern

„Systeme zur kontinuierlichen Gewebeglukosemessung in Echtzeit (rtCGM-Systeme), die die Gewebeglukosedaten automatisch und kontinuierlich an das Smartphone oder Empfangsgerät des Nutzers senden, können die Therapiequalität des Patienten mithilfe von Trendpfeilen zur Geschwindigkeit und Richtungsveränderung der Glukosewerte sowie durch ihre zusätzlichen Alarme fördern“, so Dr. Oliver Schubert-Olesen, Facharzt für Innere Medizin, Diabetologie und Rettungsmedizin, „Befindet sich der Patient beispielsweise „Out of Range“, also nicht mehr im definierten Zielbereich, können die Warnungen und Hyposicherheitsalarm darauf hinweisen und er kann schneller handeln und seine Stoffwechsellage wieder ausgleichen, als es zum Beispiel bei der Nutzung von Gewebeglukosemesssystemen zum Selbst-Scannen (iscCGM-Systeme) der Fall ist. Zeiten außerhalb des Zielbereichs („below und above range“) lassen sich so deutlich reduzieren.“

Ergänzend hierzu bieten die Apps des Systems passende Cloud-Software, wie zum Beispiel die Dexcom G6-App sowie Dexcom CLARITY³, sowie übersichtliche Darstellungen für den Patienten mithilfe derer er seine abweichenden Werte nachvollziehen und die für ihn im Falle der Zeiten außerhalb des Zielbereichs negativen Therapiefolgen schneller in eine Verhaltensänderung übergehen können. Die vielseitigen Systemfeatures sowie die hohe Messgenauigkeit⁴ des Dexcom G6 machten es schon früh zum Kandidaten für den Einsatz im Rahmen der Interoperabilität.

Strenge Zulassungskriterien - Mit Qualität in die Zukunft

Die Empfehlungen des Centers for Devices and Radiological Health (CDRH) der amerikanischen Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration (FDA)) für die Kriterien an eine Zulassung von kontinuierlichen Messsystemen als sogenanntes „interoperables CGM“ (iCGM) gibt es bereits seit März 2018.⁵ iCGMMesssysteme müssen nicht nur hohen Anforderungen hinsichtlich der Kommunikation mit anderen therapeutischen Systemen (zum Beispiel Insulinpumpen oder Smart Pens zur Insulindosierung) genügen, sondern diese ebenfalls in Bezug auf Genauigkeit der Messwerte und Zuverlässigkeit von Alarmen und Warnungen erfüllen.⁵

Das Dexcom G6 ist das erste rtCGM-System, das die strengen Zulassungskriterien erfüllt. Damit erhielt es auch bereits im Jahr 2018 als erstes CGMSystem die Zulassung als iCGM-System durch die FDA.⁵ So kann das Dexcom G6 sowohl weiterhin als Stand-alone-System eingesetzt werden, sowie künftig in automatische Insulindosierungssysteme (automated insulin dosing, AID) integriert werden. Eine hohe Messgenauigkeit ist Bedingung für die Qualität von iCGM-Systemen. Nur so können qualitativ hochwertige und innovative Therapiemöglichkeiten gewährleistet werden. Für noch mehr Flexibilität in der Diabetestherapie und somit gesteigerte Lebensqualität im Alltag.

Profunde Datenlange im Bereich der Telemedizin

Den Vorteil von telemedizinischen Anwendungen im Rahmen der Diabetestherapie untermauern auch zwei ganz aktuelle Analysen, die nun im Rahmen der sich ändernden Ansprüche an die Therapiebedingungen durch Covid-19 publiziert wurden. Die aktuellen Herausforderungen durch die Pandemie erzwangen regelrecht eine Neubewertung vorliegender digital-therapeutischer Möglichkeiten. So konnte gezeigt werden, dass die Nutzung von Dexcom CLARITY mit seinen Statistiken sowie AGP die digitale Therapie unterstützen kann. Die Ergebnisse sind eindeutig: Neue Diabetestechnologien, wie CGM-Systeme von Dexcom sowie Dexcom CLARITY können das Diabetesmanagement aus der Ferne erleichtern. Dies ermöglicht etwa Menschen in versorgungsarmen Gebieten oder solche zu erreichen, die Aufgrund eingeschränkter Mobilität (geriatrische Patienten oder auch Mütter kurz nach der Entbindung) Praxistermine nicht gut wahrnehmen können, und ist darüber hinaus kosteneffizient und komfortabel für Fachpersonal und Patient, was wiederum Akzeptanz und Lebensstil verbessern kann.¹ ⁶

rtCGM in der Schwangerschaft

Vor, während und nach der Schwangerschaft: Der Einsatz von kontinuierlicher Gewebeglukosemessung kann bereits ab Kinderwunsch effektiv beim Diabetesmanagement
unterstützen. „Um Komplikationen für Ungeborenes und Mutter zu vermeiden und das Risiko für Folgeerkrankungen beim Kind zu minimieren, ist eine strenge Stoffwechseleinstellung sowie eine engmaschige Kontrolle der Gewebeglukosewerte während der Schwangerschaft unabdingbar, berichtet Prof. Dr. Michael Hummel, unter anderem Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe aus Rosenheim, „Im 1. Trimenon spielt die hohe Insulinsensitivität eine entscheidende Rolle. Ab dem 2. Trimenon steigt dann der Insulinbedarf deutlich an. CGM-Systeme können Frauen helfen, die ambitionierten Stoffwechseleinstellungen bereits ab Kinderwunsch besser zu kontrollieren und zu halten.“ Neue Studienergebnisse⁷ ⁸ bestätigen die Relevanz und Leistungsfähigkeit zum Einsatz von CGM-Systemen im Rahmen der Schwangerschaft.

Dexcom G6-System ist erstes iCGM-System mit Indikation Schwangerschaft

Damit einhergehend erfolgt nun die Zulassung des Dexcom G6 zur Begleitung von Frauen mit Diabetes im Rahmen der Schwangerschaft. Des Weiteren erhielt Dexcom offiziell die Zulassung, um den Sensor ergänzend zum Bauch nun auch an der Rückseite des Oberarms zu tragen. Für schwangere Frauen, die häufig Sorge haben, den Sensor an den Bauch zu setzen, ein wesentlicher Vorteil. Auch während der physiologischen Anstrengungen der Geburt kann die Tragestelle am Oberarm ein sicheres Gefühl bieten. „Warnungen und Hyposicherheitsalarm sind zusätzliche Vorteile in der Therapie. Die individuellen Einstellungen ermöglichen wählbare Warngrenzen, die rechtzeitig warnen, sobald die Gewebeglukose der Patientin droht außerhalb des eng eingestellten Wertekorridors zu geraten“, erklärt Prof. Hummel.

Engmaschige Kontrolle – auch nach der Geburt

Während der gesamten Phase der Schwangerschaft aber auch vor allem in der postpartalen Periode ist eine engmaschige Kontrolle des Stoffwechsels essenziell, da die Insulinempfindlichkeit durch den Wegfall der Schwangerschaftshormone rapide ansteigt sowie die Gefahr von Hypoglykämien durch das Stillen und das Mehr an körperlicher Aktivität deutlich erhöht ist. Durch die schlagartige Fokusverschiebung auf die Bedürfnisse und den Biorhythmus des Neugeborenen rückt der Diabetes der Mutter jedoch häufig in den Hintergrund.

„Das Dexcom G6 kann in einem stressigen Alltag wertvolle Unterstützung liefern“, so Lars Kalfhaus, „Unsere Trendpfeile, Warnungen und der Hyposicherheitsalarm verschaffen einen besseren Überblick des Gewebezuckers – ohne das dieser dabei fortwährend per blutiger Messung überprüft werden muss.*⁹ Die Gewebeglukosewerte werden direkt auf dem Smartphone¹⁰ oder darüber auf der Smartwatch¹¹ angezeigt, ein Blick genügt. Weiterhin bieten SHARE- und Follower-Funktion¹² die Möglichkeit, dass auch Partner und Familie auf die Gewebeglukosewerte z. B. der Mutter achtgeben können. Ein weiterer Vorteil sind die umfangreichen telemedizinischen Therapiemöglichkeiten, mittels Dexcom CLARITY. Gewebeglukosewerte können mittels anwendungsfreundlicher Statistiken und AGP jederzeit überblickt und ausgewertet werden, sodass eine engmaschige Betreuung neben den Nachfolgeuntersuchungen vor Ort problemlos möglich sind“, ergänzt der Geschäftsführer von Dexcom Deutschland.



* Wenn die Warnungen zu den Gewebeglukosewerten und die Messwerte auf dem G6-System nicht den Symptomen oder Erwartungen entsprechen, sollte der Patient ein Blutzuckermessgerät verwenden, um Behandlungsentscheidungen zu seinem Diabetes zu treffen.


Literatur
1. Garg SK et al. Managing New-Onset Type 1 Diabetes During the COVID-19 Pandemic: Challenges and Opportunities. Diabetes Technol Ther. 2020 Apr 17. doi: 10.1089/dia.2020.0161
2. Online-Live-Symposium, 20. Mai 2020, 19:00 – 20:30 Uhr
3. Für die Nutzung von Dexcom CLARITY ist eine Lizenz erforderlich, um mit dem deutschen Antikorruptionsgesetz konform zu sein. Fachkreisangehörige oder Einrichtungen verpflichten sich, Dexcom unter 0800 724 6447 zu kontaktieren oder www.dexcom-community.de/clarity aufzurufen, um diese Lizenz zu erwerben.
4. Shah VN et al. Performance of a Factory-Calibrated Real-Time Continuous Glucose Monitoring System Utilizing an Automated Sensor Applicator. Diabetes Technol Ther. 2018;20(6):428-433
5. FDA (Hrsg.): FDA authorizes first fully interoperable continuous glucose monitoring system, streamlines review pathway for similar devices. https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-authorizes-first-fullyinteroperable-continuous-glucose-monitoring-system-streamlines-review.
6. Bornstein SR et al. Practical recommendations for the management of diabetes in patients with COVID-19. Lancet Diabetes Endocrinol. 2020 Apr 23. pii: S2213-8587(20)30152-2. doi: 10.1016/S2213-8587(20)30152-2.
7. Feig D et al. Continuous glucose monitoring in pregnant women with type 1 diabetes (CONCEPTT): a multicentre international randomised controlled trial. The Lancet Vol.390, Issue 10110, P2347-2359, Nov 25, 2017
8 OMalley G et al. Continuous Glucose Monitoring with Dexcom in Pregnancy: Clinical Experience and Recommendations. Diabetes Technology & Therapeutics, 22. S1, ATTD 2020 E-Poster 400/Abstract ID 199. https://doi.org/10.1089/dia.2020.2525.abstracts
9. Kalibrierung optional möglich.
10. Liste kompatibler Geräte unter www.dexcom.com/compatibility
11. Die Übertragung der Glukosewerte auf eine kompatible Smartwatch erfordert die gleichzeitige Nutzung eines kompatiblen Smartphones.
12. Zur Übertragung von Daten ist eine Internetverbindung erforderlich. Zum Folgen ist die Verwendung der Follow App erforderlich. Anwender sollten nicht die Werte der SHARE- und Follow-App, sondern ausschließlich die Daten der Dexcom-App oder des Empfängers zum Treffen von Behandlungsentscheidungen verwenden.


Quelle: Pressemitteilung von Dexcom