„iGlarLixi (Suliqua) – die Fixkombination aus Basalinsulin und einem kurzwirksamen GLP-1-RA (Glukagon-ähnliches Peptid-1-Rezeptoragonist) – ist bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes, die unter einer basalunterstützten oralen Therapie (BOT) nicht ausreichend kontrolliert sind, eine vergleichbar effektive, aber deutlich weniger komplexe Intensivierungsoption als die mehrfache Zugabe von Mahlzeiteninsulin“, erklärte Dr. Thorsten Siegmund, München, im Rahmen eines Symposiums beim Diabetes Kongress 2022 und ergänzte: „Dies zeigte eine Netzwerk-Metanalyse, die iGlarLixi u.a. mit Mischinsulin, einer BOTplus und einer intensivierten Insulintherapie (ICT) verglich.“ [1]

„Während ein Basalinsulin bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes insbesondere den Nüchternblutzucker adressiert, beeinflussen prandiale Inkretinhormone alle drei primären Determinanten der postprandialen Glukoseregulierung: Sie stimulieren die Insulinausschüttung, unterdrücken die Glukagonausschüttung und hemmen darüber hinaus die Magenentleerung“, erläuterte Siegmund die Rationale für eine Kombination aus Basalinsulin und einem kurzwirksamen GLP-1-RA. [2]

iGlarLixi, die einzige in Deutschland verfügbare Fixkombination aus Basalinsulin und GLP-1-RA, besteht aus Insulin glargin 100 Einheiten (E)/ml und Lixisenatid. Diese wird bei Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle, ergänzend zu Diät und Bewegung sowie zusätzlich zu Metformin ± SGLT-2 (Natrium-Glukose-Cotransporter 2)-Inhibitoren, eingesetzt, so Sanofi. [3]

iGlarLixi ist Mischinsulin bei der glykämischen Kontrolle überlegen

Siegmund unterstrich: „iGlarLixi führte zu einer besseren glykämischen Kontrolle mit Gewichtsvorteil und weniger Hypoglykämien als das Mischinsulinanalogon BIAsp 30 (biphasisches Insulin aspart 30). Dies hat die Phase-3b-Studie SoliMix mit 887 Erwachsenen gezeigt. [4] Damit kann die Fixkombination eine optimale Intensivierung der Therapie bei Personen erleichtern, deren Typ-2-Diabetes mit einer BOT unzureichend eingestellt ist.“

Im Vergleich zu BIAsp 30 erreichten nach Angaben von Sanofi in der SoliMix-Studie mit iGlarLixi mehr Patientinnen und Patienten einen HbA1c-Zielwert von < 7 Prozent ohne Gewichtszunahme sowie einen HbA1c-Zielwert von < 7 Prozent ohne Gewichtszunahme und ohne Hypoglykämien (p jeweils < 0,001). [4]

Mit täglichen Dosisanpassungen schneller ans Ziel

Mit LixiLan ONE CAN präsentierte Siegmund eine weitere Phase-3-Studie. Sie verglich unterschiedliche Titrationsalgorithmen bei der Initiierung einer iGlarLixi-Therapie. „Lixilan ONE CAN demonstrierte, dass ein täglicher Titrationsalgorithmus für iGlarLixi der einmal wöchentlichen Titration überlegen ist. Mit der einmal täglichen Titration war es Menschen mit Typ-2-Diabetes früher möglich, ihre Erhaltungsdosis und ihr HbA1c-Ziel zu erreichen“, so Siegmund. Mit Blick auf Hypoglykämien und gastrointestinale Ereignisse gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Algorithmen. [5]

iGlarLixi im Vergleich zu anderen Intensivierungsoptionen

Dass iGlarLixi Vorteile im Vergleich zu anderen Intensivierungsoptionen einer BOT hat, unterstrich Sanofi zufolge eine Netzwerk-Metaanalyse: Eingeschlossen wurden acht offene randomisierte klinische Studien mit Menschen, deren Typ-2-Diabetes unter einer BOT nicht ausreichend kontrolliert war. Verglichen wurden eine Intensivierung durch Auftitration der BOT, eine Umstellung auf ein Mischinsulin oder auf iGlarLixi sowie die Zugabe von prandialem Insulin (1x täglich [BOTplus] oder 3x tägl. [intensivierte Insulintherapie, ICT]). Die Analyse zeigte, dass ein Switch auf iGlarLixi den HbA1c stärker senkte als die Auftitration der BOT, die Umstellung auf Mischinsulin oder eine BOTplus. Vergleichbar war die HbA1c-Senkung unter iGlarLixi und einer ICT. [1]

„Aus den vorliegenden Daten lässt sich ableiten, dass iGlarLixi eine geeignete Option für Patient*innen ist, die eine Intensivierung ihrer BOT benötigen. Mit nur einer Injektion pro Tag ist eine iGlar-Lixi-Therapie bei vergleichbarer Effektivität deutlich weniger komplex als eine ICT, was die Adhärenz der Patient*innen steigern kann“, so das Fazit von Siegmund.

In Deutschland verfügbar ist der (30-60)-Pen von Suliqua, der eine Dosierung von 30 bis 60 Dosisschritten iGlarLixi erlaubt, das entspricht 10 bis 20 Mikrogramm Lixisenatid und 30 bis 60 Einheiten Insulin glargin 100 E/ml.


Referenzen
1. Home P et al. Diabetes Obes Mateb 2020;22:2179-88
2. Drucker DJ. J Clin Invest 2007;117:24-32
3. Fachinformation Suliqua® Stand Januar 2022
4. Rosenstock J et al. Diabetes Care 2021; 44(10):2361-2370
5. Hramiak I et al. Diabetes 2021; 70 (Suppl. 1): 95-LB; doi.org/10.2337/db21-95-LB

Quelle: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH | Redaktion