Die Ergebnisse einer Post-hoc-Analyse von sieben VERTIS-Phase-III-Studien, die kürzlich auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) vorgestellt wurden, zeigen: Bei Typ-2-Diabetikern, die zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle über ein Jahr mit dem SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin behandelt worden sind, sanken die Serumspiegel der Alaninaminotransferase (ALT) und der Aspartataminotransferase (AST) im Vergleich zu Patienten, die Placebo, Glimepirid oder Sitagliptin erhalten hatten. Darüber hinaus nahmen der HbA1c-Wert sowie das Körpergewicht unter Ertugliflozin-Therapie stärker ab als unter der Vergleichsmedikation.

SGLT-2-Hemmer können nach den Ergebnissen verschiedener Studien die Serumspiegel von AST und ALT bei Typ-2-Diabetikern mit und ohne nichtalkoholische Fettleber (NAFLD) reduzieren. In einigen Studien verbesserten sie auch Marker der hepatischen Steatose, Steatohepatitis und der Leberfibrose. Der hochselektive SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin ist in der EU seit März 2018 zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Verfügbar ist er in Deutschland derzeit als Fixkombination mit dem DPP4-Hemmer Sitagliptin (STEGLUJAN®).

Gepoolte Daten aus sieben VERTIS-Studien

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ertugliflozin (5 mg und 15 mg/Tag) wurden im klinischen Phase-III-Studienprogramm VERTIS (Evaluation of Ertugliflozin efficacy and safety) in Monotherapie und in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Substanzen untersucht. Post hoc wurden nun mit den gepoolten Daten von sieben randomisierten Phase-III-Studien aus dem VERTIS-Programm analysiert, welche Effekte Ertugliflozin auf die ALT, die AST und den Fibrose-4-Index (FIB-4-Index), einen nichtinvasiven Marker der hepatischen Fibrose, hat. Außerdem wurde die Assoziation dieser Effekte mit dem HbA1c-Wert und dem Körpergewicht untersucht. In die Analyse wurden die Daten von 4.859 Patienten eingeschlossen, von denen 1.716 täglich mit 5 mg Ertugliflozin, 1.693 mit 15 mg Ertugliflozin und 1.450 nicht mit Ertugliflozin (Placebo, Glimepirid oder Sitagliptin) behandelt worden waren. Die Baseline Charakteristika in den drei Gruppen waren vergleichbar.

ALT- und AST-Werte nahmen ab

Unter Ertugliflozin sanken nach 52 Wochen Behandlung die ALT- und ASTSerumspiegel im Vergleich zum Ausgangswert, während sie in der Non-Ertugliflozin-Gruppe stiegen. Der ALT-Wert sank mit Ertugliflozin 5 mg/Tag (basierend auf % in LS Mean Change) um 5,0 %, mit Ertugliflozin 15 mg/Tag um 8,5%, unter Non-Ertugliflozin stieg er um 6,4% jeweils im Vergleich zum Ausgangswert. Der AST-Wert nahm mit Ertugliflozin 5 mg/Tag um 1,9%, mit 15 mg/Tag um 3,4% ab, mit Non-Ertugliflozin um 5,7% zu. Der ALT-Wert nahm unter Ertugliflozin 5 mg/Tag im Vergleich zur Non-Ertugliflozin-Gruppe im Mittel um 11,4% und unter Ertugliflozin 15 mg/Tag um 15,0% ab. Der AST-Wert sank im Vergleich zur Non-Ertugliflozin-Gruppe mit 5 mg Ertugliflozin im Mittel um 7,6%, mit 15 mg Ertugliflozin um 9,1%. Beim FIB-4-Index zeigten sich in allen Gruppen keine Unterschiede nach 52 Wochen Behandlung im Vergleich zu den Ausgangswerten.

In Woche 52 hatte in beiden Ertugliflozin-Gruppen der HbA1c-Wert im Vergleich zum Ausgangswert stärker abgenommen als in der Non-Ertugliflozin-Gruppe. Das Körpergewicht sank unter Ertugliflozin im Vergleich zum Ausgangswert, während es sich in der Non-Ertugliflozin-Gruppe nicht veränderte. Unter Ertugliflozin 5 mg/Tag nahmen die Patienten nach 52 Wochen im Mittel 2,7 kg, unter Ertugliflozin 15 mg/Tag 3,0 kg im Vergleich zur Non-Ertugliflozin-Gruppe ab. Die Veränderungen der ALT- und AST-Werte waren nach 52 Wochen in allen Behandlungsgruppen signifikant mit Änderungen des HbA1c-Werts und des Körpergewichts assoziiert.



Quelle: Pressemitteilung von MSD