Fast 17 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind stark übergewichtig, vermelden Erhebungen des Statistikamts der Europäischen Union. Adipositas ist ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung weiterer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmten Krebsarten und Diabetes Typ 2. So sind 80 bis 90 Prozent der Menschen in Deutschland mit Diabetes Typ 2 auch übergewichtig. Dabei kann eine frühzeitige Gewichtsreduktion Abhilfe schaffen und erste Anzeichen von Folgeerkrankungen sogar heilen.

Vorurteile abbauen, Übergewichtigen effizient helfen

Im Rahmen des 124. Internistenkongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) weist die Fachgesellschaft auf die Notwendigkeit einer besseren Versorgung von Menschen mit Adipositas hin. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen hat die DGIM bereits Anfang 2018 ein Positionspapier der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke unterzeichnet, dass Forderungen an die Bundesregierung formuliert, um die Versorgung von Menschen mit Adipositas zu verbessern.

„Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor, mit dem wir als Ärzte quer durch die Schwerpunkte der Inneren Medizin befasst sind“, sagt Professor Dr. med. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel. Entscheidend sei, dass Politik, Fachgesellschaften und weitere Organisationen eine gemeine Strategie entwickeln und verfolgen, um Übergewichtigen effizient helfen zu können. „Nachweislich wirksame Behandlungsmöglichkeiten, wie die Adipositaschirurgie, müssen derzeit noch mühevoll bei den Kassen durchgesetzt werden – dabei könnten wir damit vielen stark Übergewichtigen helfen“, sagt auch Dr. Thomas M. Helms, Vorstand der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke. Dem zugrunde läge jedoch, Adipositas als Erkrankung anzuerkennen – im medizinischen Sinne, aber auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung.

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Fotoausstellung als Teil einer bundesweiten Aufklärungskamagne

„Die Stigmatisierung Übergewichtiger muss unbedingt abgebaut werden – und auch Ärzte sind hier nicht immer vorurteilsfrei“, ergänzt Professor Dr. med. Cornel Sieber aus Nürnberg/Regensburg, diesjähriger Kongresspräsident des Internistenkongresses. Umso mehr begrüße er es, dass Besucher des Kongresses in diesem Jahr Gelegenheit haben, die Ausstellung „schwere(s)los“ auf dem Kongress zu besuchen. Die Fotoausstellung soll verbreitete Vorurteile aus dem Weg räumen. Sie ist Teil der bundesweiten Aufklärungskampagne von DAK-Gesundheit und Johnson & Johnson Medical Devices Companies zu krankhaftem Übergewicht und wird in der Industrieausstellung zu sehen sein. Die Wanderausstellung tourt mit 26 Fotografien durch ganz Deutschland. Die großformatigen Bilder stellen die Krankheit und die Betroffenen ganz unterschiedlich dar – als schwerelos Schwimmende unter Wasser oder als im eigenen Körper Gefangene, die nicht aus ihrer Haut können.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM)