Für Patienten mit Herzinsuffizienz ist das Coronavirus besonders riskant. Das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) untersucht im Rahmen einer weltweiten Registerstudie, wie sich das Virus bei diesen Patienten auswirkt.

Immer noch gibt es sehr viel mehr Herzkranke als Coronakranke. Und viel mehr Menschen sterben an Herzschwäche als an Corona. Wenn zur Herzschwäche noch eine Infektion mit COVID-19 kommt, ist das besonders riskant für die Betroffenen. Am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) wird jetzt eine Substudie der G-CHF-Registerstudie an 22.000 Patienten mit Herzschwäche durchgeführt, die weltweit prüft, ob eine bestätigte COVID-19 Infektion (Confirmed) oder ein Verdacht auf eine COVID-19 Infektion (Suspected) vorliegt.

„Patienten mit Herzinsuffizienz sind meist älter und haben Begleiterkrankungen, stellen also ein ausgeprägtes Risikokollektiv für COVID-19 dar. Wir werden lernen, wie sich eine COVID-19 Infektion bei diesen Patienten auswirkt, und ob sie besonders anfällig sind“, erklärt Professor Georg Ertl, Studienleiter für Deutschland und Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Würzburg (UKW).

Neue Aufschlüsse sind zu erwarten - Medikamente nicht vorsorglich weggelassen

Herzinsuffizienz-Patienten haben als Standardtherapie sogenannte ACE-Hemmer. Das COVID-19-Virus benutzt das Angiotensin-Conversions-Enzym (ACE) 2 als Rezeptor, um in die Zelle zu gelangen. „Welche Bedeutung das für unsere Patienten hat, ist nicht klar“ sagt Professor Stefan Störk, der die Studie gemeinsam mit Professor Georg Ertl in Deutschland leitet. „Klinische Daten gibt es dazu nicht, sodass neue Aufschlüsse aus der G-CHF-Registerstudie zu erwarten sind.“

Professor Christoph Maack, Sprecher des DZHI weist auf einen Artikel im renommierten New England Journal of Medicine hin. „Wichtigste Botschaft ist, dass Patienten die ACE-Hemmer einnehmen, auf keinen Fall ihre Medikamente weglassen sollten. Die schädigende Wirkung ist nicht nachgewiesen, der organschützende Effekt aber bei vielen Erkrankungen erwiesen.“


Quelle: Pressemitteilung des Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI), Universitätsklinikum Würzburg

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