The New England Journal of Medicine (NEJM) hat am 7. November ausführliche positive Ergebnisse der Studie ODYSSEY OUTCOMES mit 18.924 Patienten publiziert. Praluent (Alirocumab) reduzierte das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse signifikant um 15 % (p<0,001) und war mit einem um 15 % geringeren Risiko für Tod jedweder Ursache assoziiert (Hazard-Ratio [HR] 0,85; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,73 bis 0,98)*.

New England Journal of Medicine publiziert positive detaillierte Ergebnisse

Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte, dass Alirocumab das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse, MACE) bei Patienten signifikant senkte, die an einem akuten Koronarsyndrom (ACS) litten – darunter Patienten mit Herzinfarkt oder instabiler Angina pectoris. MACE trat bei 903 Patienten (9,5 %) in der Alirocumab-Gruppe und bei 1.052 Patienten (11,1 %) in der Placebogruppe auf (HR 0,85; 95 %-KI 0,78 bis 0,93; p<0,001).

Tod jedweder Ursache war unter Alirocumab-Patienten seltener. Alirocumab war mit einem um 15 % niedrigeren Risiko für Tod assoziiert; in der mit Alirocumab behandelten Gruppe starben 334 Patienten (3,5 %) und in der Placebogruppe 392 Patienten (4,1 %; HR 0,85; 95 %-KI 0,73 bis 0,98).*

Die NEJM-Publikation enthält auch Ergebnisse zu MACE und anderen sekundären Endpunkten, darunter Tod, zu Subgruppen mit unterschiedlichen LDL-C(Low-Densitiy-Lipoprotein Cholesterin)-Werten zu Studienbeginn, die im Detail im Supplementary Appendix beschrieben sind. Die Daten zeigen, dass Patienten mit höheren LDL-C-Werten zu Studienbeginn (mindestens 100 mg/dl / 2,6 mmol/l) ein größeres Risiko für MACE sowie für andere sekundäre Endpunkte, darunter Tod, hatten. In dieser Patientenkategorie war auch die Risikoreduktion größer: In der Alirocumab-Gruppe war MACE im Vergleich zu Placebo um 24 % (HR 0,76; 95 %-KI 0,65 bis 0,87) und Tod jedweder Ursache um 29 % reduziert (HR 0,71; 95 %-KI 0,56 bis 0,90).**

Unerwünschte Ereignisse waren in beiden Gruppen vergleichbar – mit Ausnahme von Reaktionen an der Injektionsstelle (Alirocumab 3,8 %; Placebo 2,1 %).

Patienten mit hohen LDL-C-Werten profitierten besonders

„Trotz der Anwendung von Statinen erfahren viele Patienten mit koronaren Herzerkrankungen weiterhin wiederholte kardiovaskuläre Ereignisse, was den Bedarf an zusätzlichen Behandlungsoptionen unterstreicht. Dieser Bedarf besteht besonders bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom und LDL-C-Werten, die trotz bestmöglicher Statin-Therapie hoch bleiben,“ sagte Dr. Gregory G. Schwartz, University of Colorado School of Medicine, Aurora, Colorado, USA, Co-Vorsitzender der Studie. „Diese Daten im New England Journal of Medicine zeigen, das die Gabe von Alirocumab zusätzlich zu einer intensiven oder maximal tolerierten Statin-Therapie das Risiko für künftige kardiovaskuläre Ereignisse signifikant verminderte. Besonders profitierten Patienten mit hohen LDL-C-Werten zu Studienbeginn.

Die Wirkung von Alirocumab auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität wird derzeit von den Zulassungsbehörden geprüft. Die Daten der Studie ODYSSEY OUTCOMES werden aktuell von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) bewertet und sind noch nicht Bestandteil der Zulassung. In den USA wird die Entscheidung der Food and Drug Adminstration (FDA) wird für den 28. April 2019 erwartet.

ODYSSEY OUTCOMES
ODYSSEY OUTCOMES (n=18.924) untersuchte den Effekt von Alirocumab auf das Auftreten von MACE (major adverse cardiovascular events) bei Patienten, die 1 bis 12 Monate (Median 2,6 Monate) vor Studieneinschluss ein ACS hatten, und die bereits eine maximal tolerierte Statindosis erhielten. Alle Patienten bekamen randomisiert Alirocumab (n=9.462) oder Placebo (n=9.462) und wurden im Durchschnitt (Median) 2,8 Jahre behandelt; einige Patienten sogar bis zu 5 Jahre. Etwa 90 % der Patienten erhielten eine hoch-intensive Statintherapie.

MACE, der primäre Endpunkt, setzte sich zusammen aus Tod durch eine koronare Herzerkrankung, nichttödlichem Herzinfarkt, tödlichem oder nichttödlichem ischämischen Schlaganfall oder instabiler Angina pectoris mit erforderlicher Hospitalisation.

Die Studie wurde angelegt, um unter Anwendung von zwei unterschiedlichen Alirocumab-Dosierungen (75 mg und 150 mg) die LDL-C-Level der Patienten zwischen 25 und 50 mg/dl (0,6 und 1,3 mmol/l) zu halten. Mit Alirocumab behandelte Patienten begannen in der Studie mit 75 mg jede zweite Woche und wechselten auf 150 mg jede zweite Woche, falls ihre LDL-C-Spiegel oberhalb von 50 mg/dl (1,3 mmol/l) (n=2.615) blieben. Einige Patienten, die auf 150 mg wechselten, wurden auf 75 mg rückumgestellt, wenn ihr LDL-C unter 25 mg/dl (0,6 mmol/l) fiel (n=805). Patienten, deren LDL-C-Spiegel unter der 75-mg-Dosis bei zwei aufeinander folgenden Messungen unter 15 mg/dl (0,4 mmol/l) lag (n=730), beendeten für den Rest der Studie die aktive Alirocumab- Therapie.

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* Auswertungen zu den Endpunkten Tod in der Gesamtstudie lagen außerhalb der statistischen Hierarchie; und in Übereinstimmung mit den kürzlich implementierten Verfahrensregeln des NEJM werden die Hazard-Ratio (HR) und ihr Konfidenzintervall (KI) publiziert, aber keine p-Werte berichtet.
** Analysen zum Endpunkt Tod basierend auf den LDL-C-Werten zu Studienbeginn wurden nicht in die statistische Hierarchie eingeschlossen; in Übereinstimmung mit den kürzlich implementierten Verfahrensregeln des NEJM werden die Hazard-Ratio (HR) und ihr Konfidenzintervall (KI) publiziert, aber keine p-Werte berichtet.

Quelle: Pressemitteilung von Sanofi