Mediterrane Kost mit reichlich Gemüse, Fisch, Olivenöl und Nüssen schützt nicht nur vor Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern auch vor arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Das hat jetzt eine Gruppe spanischer Forscher um Miguel Martínez-González von der Universidad de Navarra in Pamplona gezeigt.

Die Resultate sind Teil der großangelegten Kohortenstudie namens PREDIMED (Prevención con Dieta Mediterránea), die seit Oktober 2003 durchgeführt wird und nach und nach immer neue Ergebnisse hervorbringt, berichtet "Spiegel online" und bezieht sich dabei auf aktuelle Ergebnisse, die im "Journal of The American Medical Association" veröffentlicht wurden.

Gut für Herz und Gefäße

Bereits zuvor hatten Studien Hinweise darauf geliefert, dass eine mediterrane Ernährung einen positiven Einfluss auf das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko hat. Ob dieser Effekt auch für pAVK zutrifft, war jedoch bislang unklar. Eine eingeschränkte Durchblutung, die oft die unteren Extremitäten betrifft, äußert sich beispielsweise in der "Schaufensterkrankheit": Bereits nach einer kurzen Gehstrecke tritt ein Belastungsschmerz auf und zwingt die Betroffenen zum Stehenbleiben.

Im Zuge einer großen Interventionsstudie zeigt das spanische Forscherteam den Zusammenhang zwischen einer Mittelmeer-Diät und dem Auftreten von Verschlusskrankheiten: Sie untersuchten über einen durchschnittlichen Erhebungszeitraum von fast fünf Jahren insgesamt 7477 Männer und Frauen im Alter von 55 bis 80 Jahren, die zu Studienbeginn an keinerlei Gefäßkrankheiten wie pAKV oder koronare Herzerkrankungen litten. Allerdings wiesen die Probanden ein erhöhtes Risiko dafür auf oder waren Typ-2-Diabetiker.

Olivenöl und Nüsse besser als fettarme Kost

Die Ärzte ordneten die Teilnehmer in drei Interventionsgruppen ein, die sich allesamt mediterran, also mit viel frischem Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten, Nudeln und Reis sowie Olivenöl ernährten. Eine Gruppe bekam zudem zusätzlich Nüsse, die zweite Olivenöl, die dritte sollte sich bewusst fettarm ernähren. Das Ergebnis: Im Studienverlauf entwickelten insgesamt 89 Probanden periphere arterielle Verschlusskrankheiten. Tatsächlich war das Risiko für pAVK sowohl in der Olivenöl- (18 Fälle) als auch in der Nuss-Gruppe (26 Fälle) niedriger.

Bereits im Februar 2013 veröffentlichten die gleichen Autoren im "New England Journal of Medicine" ähnliche Ergebnisse zur Mittelmeer-Diät. Dort hatten die Teilnehmer sowohl in der Nuss- als auch in der Öl-Gruppe ein geringeres Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Zwischenfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod durch Herz-Kreislauf-Krankheit.

Neu: vorbeugende Wirkung nachgewiesen

Dass die Mittelmeerdiät nach einem Herzinfarkt positive Effekte aufweist, ist nicht neu. Bereits die "Lyon-Diet Heart Study" von 1999 konnte ein um etwa 50 Prozent verringertes Risiko für weitere Ereignisse nach einem Herzinfarkt nachweisen. Neu ist nun die Erkenntnis, dass mediterrane Kost auch eine vorbeugende Wirkung hat bei Personen, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben.

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