In einer klinischen Studie sollen die Sicherheit und Wirksamkeit eines Anti-SARS-CoV-2-Immunglobulins untersucht werden. Das Medikament der spanischen Firma Grifols enthält polyklonale Anti-SARS-CoV-2-Antikörper von Plasmaspendern, die sich von COVID-19 erholt haben. Es bietet einen sofortigen Schutz nach Entdeckung einer Virusinfektion und könnte zum Schutz von älteren Menschen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen eingesetzt werden.

Grifols beginnt mit einer klinischen Studie in Spanien, um die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen COVID-19-Medikaments zu untersuchen. Es basiert auf dem Grifols-Immunglobulin Gamunex®-C und enthält polyklonale Anti-SARS-CoV-2-Antikörper von Plasmaspendern, die sich von der Krankheit erholt haben. Das Unternehmen Grifols widmet sich der Entwicklung von Therapien mit aus Plasma gewonnenen Proteinen.

Sofortiger Schutz auch für immungeschwächte Personen

Das neue Medikament würde einen sofortigen postexpositionellen Schutz gegen das Virus bieten und wäre besonders in der frühen Phase nach einer Impfung als Ergänzung zum Impfstoff nützlich. Darüber hinaus könnte es ältere Menschen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie immungeschwächte Patienten schützen, für die eine Impfung nicht empfohlen wird. Es könnte auch helfen, Ausbrüche an Orten einzudämmen, an denen die Impfung noch nicht begonnen hat oder noch im Gange ist.

Die klinische Studie wird von den Forschern Oriol Mitjà und Bonaventura Clotet vom Germans Trias i Pujol Hospital in Barcelona geleitet. Sie beginnt im Februar 2021. Grifols geht davon aus, dass sie möglicherweise bereits im Frühjahr Ergebnisse liefert.

800 Studienteilnehmer erhalten Immunglobulin mit Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern

Etwa 800 Patienten, die alle asymptomatisch sind, aber in einem diagnostischen Test positiv auf das Virus getestet wurden, werden an der klinischen Studie teilnehmen und subkutan das mit Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern angereicherte Immunglobulin von Grifols erhalten.

Das Grifols Immunglobulin Gamunex®-C, ob intravenös, intramuskulär oder subkutan verabreicht, hat sich als sicher und wirksam in der Prävention verschiedener Infektionskrankheiten bei immungeschwächten Patienten erwiesen und wird hierfür seit mehr als 15 Jahren eingesetzt.

Polyklonale Antikörper für besseren Schutz

Dr. Mitjà erläutert: "Diese Behandlung auf Basis von Immunglobulinen würde eine Kombination von polyklonalen Antikörpern bereitstellen, die im Vergleich zu monoklonalen Antikörpern eine größere Vielfalt bietet. Das könnte den Grad des Schutzes gegen das Virus verbessern."

Das potenzielle Medikament sei leicht zu kühlen, unterstreicht Dr. Antonio Páez, Medizinischer Direktor bei Grifols. "Zudem erleichtert die subkutane Verabreichung die Verteilung und Anwendung in jeder Arztpraxis." Ein Krankenhausaufenthalt werde dadurch vermieden, so Páez weiter. "Wenn sich die Wirksamkeit der neuen Therapie bestätigt, könnte sie Menschen, die durch PCR- und Antigentests positiv auf das Virus getestet wurden, in Krankenhäusern und Hausarztpraxen verabreicht werden."

Im Oktober 2020 begann Grifols zusammen mit anderen Unternehmen und verschiedenen US-Gesundheitsbehörden die klinische Studie ITAC (Inpatient Treatment with Anti-Coronavirus Immunoglobulin), um die Wirksamkeit und Sicherheit des Anti-SARS-CoV-2-Hyperimmunglobulins bei hospitalisierten und schweren Fällen zu untersuchen. Die Ergebnisse werden in der ersten Hälfte des Jahres 2021 erwartet.

Über Grifols

Grifols ist ein globales Gesundheitsunternehmen, gegründet in Barcelona im Jahr 1909. Seine vier Geschäftsbereiche - Bioscience, Diagnostic, Hospital und Bio Supplies - entwickeln, produzieren und vermarkten innovative Lösungen und Dienstleistungen in mehr als 100 Ländern.

Der Pionier in der Plasmabranche arbeitet mit einem wachsenden Netzwerk von Spendezentren weltweit. Medikamente von Grifols werden zur Behandlung chronischer, seltener und manchmal lebensbedrohlicher Erkrankungen eingesetzt.

Mit mehr als 24.000 Mitarbeitern in 30 Ländern und Regionen hat Grifols sich einem nachhaltigen Geschäftsmodell verschrieben. Im Jahr 2019 belief sich der sozioökonomische Effekt des Unternehmens in seinen Kerngeschäftsländern auf 8,5 Milliarden Euro.


Quelle: Pressemitteilung Grifols

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