In einer Studie haben Forscher der RWTH Aachen aufgezeigt, dass der Einsatz von Insulinpumpen im Vergleich zu Insulininjektionen bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes zu einem geringeren Risiko für diabetische Katoazidosen sowie schweren Unterzuckerungen führt.

In den letzten Jahren hat die Zahl der Insulinpumpentherapien erheblich zugenommen. Jedoch ließen einige Untersuchungsergebnisse vermuten, dass der Einsatz von Insulinpumpen mit einem erhöhten Risiko für Ketoazidosen speziell bei jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes einhergeht.

Um diesen Verdacht auf den Grund zu gehen, haben Wissenschaftler der RWTH Aachen um Prof. Dr. med. Beate Karges nun eine Metaanalyse durchgeführt, die Daten (erhoben im Rahmen der DPV-Initiative) von über 30.000 Typ-1-Diabetikern unter 20 Jahren umfasste: Diese stammten aus Deutschland, Österreich sowie Luxemburg, waren mindestens seit einem Jahr an Typ-1-Diabetes erkrankt, im Schnitt 14 Jahre alt und führten entweder eine Pumpentherapie durch (14.119) oder spritzten sich mindestens viermal täglich Insulin (16.460).

Weniger Ketoazidosen und schwere Unterzuckerungen, bessere HbA1c-Werte

Dabei zeigte sich, dass die früheren Vermutungen bezüglich einer Erhöhung des Ketoazidose-Risikos durch eine Insulinpumpentherapie nicht belegt wurden, im Gegenteil: Im direkten Vergleich zu Insulininjektionen wurden sowohl niedrigere Raten schwerer Hypoglykämien (9,55 vs. 13,97 pro 100 Patientenjahre) als auch diabetischer Ketoazidosen (3,64 vs. 4,26 pro 100 Patientenjahre) beobachtet. Und die HbA1c-Werte sowie die tägliche Gesamtmenge an zugeführtem Insulin waren unter den Pumpennutzern niedriger als in der Vergleichsgruppe.

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„Diese Erkenntnisse liefern den Nachweis für verbesserte klinische Ergebnisse durch eine Insulinpumpentherapie im Vergleich zu einer Injektionstherapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes", schreiben die Studienautoren. Ihre Studienergebnisse wurden im Fachmagazin JAMA veröffentlicht.


von Gregor Hess
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