Die Ergebnisse einer retrospektiven Beobachtungsstudie haben keine Evidenz für ein erhöhtes Hospitalisierungsrisiko aufgrund von Herzinsuffizienz bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mit Saxagliptin im Vergleich zu Sitagliptin, beides Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4)-Inhibitoren, aufgezeigt.¹
Dies gilt auch für die Resultate des Klassenvergleichs der DPP-4-Inhibitoren mit Sulfonyl-harnstoffen. Die Analyse schloss Patienten mit und ohne eine Vorgeschichte von kardiovaskulären Erkrankungen ein. Bei Patienten ohne Krankheitsvorgeschichte war die Behandlung mit DPP-4-Inhibitoren im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen mit einem statistisch signifikant geringeren Hospitalisierungsrisiko aufgrund von Herzinsuffizienz assoziiert. AstraZeneca hat die Daten im Rahmen des 75. Kongresses der American Diabetes Association (ADA) in Boston veröffentlicht.
Informationen über das Hospitalisierungsrisiko
„Diese neuen Daten liefern wertvolle 'Real-World'-Informationen über die kardiovaskuläre Sicherheit der DPP-4-Inhibitoren bei Patienten mit Typ 2 Diabetes“, sagte Alex Fu, PhD, Studienleiter und Associate Professor, Georgetown University Medical Center, Washington, D.C. „Die Studienergebnisse liefern insbesondere neue Informationen über das Hospitalisierungsrisiko aufgrund von Herzinsuffizienz für DPP-4-Inhibitoren und innerhalb der Klasse speziell für Saxagliptin im Vergleich zu Sitagliptin.“
„Real-World“-Studie
Die „Real-World“-Studie wurde im retrospektiven, beobachtenden Design mit einer Kohorte von Erstanwendern durchgeführt. Diese umfasst die Versicherungsdaten von Patienten mit Typ 2 Diabetes, die von August 2010 bis August 2013 in den USA stationär und ambulant ärztlich behandelt sowie ambulant durch Apotheken versorgt wurden. Sowohl die kommerziellen als auch die Medicare-Datenbanken waren Teil der Analyse.
Die Analysen der Versicherungsleistungen wurden stratifiziert nach Vorhandensein oder Fehlen kardiovaskulärer Erkrankungen, definiert als mindestens eine medizinische Leistung mit einem Diagnoseschlüssel, der auf eine kardiovaskuläre Erkrankung hinweist. Die Patienten in den Vergleichsgruppen wurden anhand von demographischen und klinischen Risikofaktoren sowie einem erhöhten Hospitalisierungsrisiko aufgrund von Herzinsuffizienz mittels Propensity Score Matching zugeordnet.
Saxagliptin vs. Sitagliptin
In den Vergleich von Saxagliptin mit Sitagliptin für das Hospitalisierungsrisikos aufgrund von Herzinsuffizienz wurden mehr als 100.000 Patienten eingeschlossen. Für Patienten mit einer Vorgeschichte von kardiovaskulären Erkrankungen betrug die Hazard Ratio (HR) 0,95 (95% Konfidenzintervall [KI]: 0,70, 1,28). Patienten ohne kardiovaskuläre Vorgeschichte wiesen eine HR von 0,99 (95% KI: 0,56, 1,75) auf.
DPP-4-Inhibitoren vs. Sulfonylharnstoff
In den Vergleich der DPP-4-Inhibitoren gegenüber Sulfonylharnstoff wurden mehr als 200.000 Patienten einbezogen. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen in der Vorgeschichte hatten gegenüber Sulfonylharnstoffen kein erhöhtes Risiko (HR 0,95: 95% KI: 0,78, 1,15). Bei Patienten ohne eine entsprechende Krankheitsvorgeschichte war eine Behandlung mit DPP-4-Inhibitoren im Vergleich zu einer Sulfonylharnstoff-Therapie mit einem statistisch signifikant (p=0,013) geringeren Hospitalisierungsrisiko aufgrund von Herzinsuffizienz assoziiert (HR 0,59: 95% KI: 0,38, 0,89).
Verzerrung der Daten
Die sekundären Endpunkte dieser retrospektiven Beobachtungsstudie schlossen Hospitalisierung aufgrund von akutem Myokardinfarkt, Schlaganfall, instabile Angina Pectoris, koronare Revaskularisierung sowie eine Kombination aller Ergebnisse, einschließlich Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz, ein. Die Beobachtungen stehen im Einklang mit den primären Studienresultaten.
Obwohl die Ergebnisse dieser Beobachtungsstudie wichtige Informationen liefern, muss berücksichtigt werden, dass retrospektive Studien auf Basis von Datenbanken der Versicherungsleistungen inhärente Limitationen haben können und die Resultate aufgrund des retrospektiven, nicht randomisierten Designs und möglicherweise unvollständiger oder falscher Versicherungsdaten verzerrt sein können.
Quelle: Pressemeldung AstraZeneca
