Damit eine Injektionstherapie bei Menschen mit Diabetes einfacher und vor allem flexibler an-zuwenden ist, braucht es innovative und moderne Insulinformulierungen. Über dieses Thema haben wir mit Diabetesberaterin Rosalie Lohr gesprochen.

Moderne Formulierungen können eine flexible und einfach anzuwendende Injektionstherapie ermöglichen. Hierzu gehört die konzentrierte Formulierung von Mahlzeiteninsulin. Bei dieser kann die gleiche Menge Insulin mit dem halben Flüssigkeitsvolumen abgegeben werden. Für Patienten kann dies eine deutliche Erleichterung mit sich bringen. Rosalie Lohr, Diabetesberaterin aus München, geht im folgenden Interview auf für Patienten relevante Aspekte ein:

Diabetes-Forum (DF): Inwiefern können Patienten vom halben Flüssigkeitsvolumen profitieren?

"Für Patienten kann das verringerte Volumen einen leichteren Kraftaufwand bedeuten, denn das Insulin ist dadurch einfacher zu injizieren. Viele spüren ab einer gewissen Menge zu injizierenden Flüssigkeit ein unangenehmes Spannen oder Ziehen bei der Injektion. Dies kommt bei der konzentrierten Form, nachdem was Patienten mir berichten, deutlich seltener vor."

DF: Ist es Ihrer Erfahrung nach für Patienten relevant, dass sie bei konzentrierten Mahlzeiteninsulinen weniger Pens benötigen?

"Definitiv. Wenn sie für die gleiche Zuzahlung die doppelte Menge Insulin erhalten können, dann ist das für die betroffenen Patienten sicher positiv. Es gibt viele Menschen, die mit jedem Euro rechnen müssen. Auch ein größerer Vorrat zuhause bietet Vorteile. Und wenn die Patienten in den Urlaub fahren möchten, benötigen sie statt einer Vielzahl an Pens für einen vierzehntägigen Urlaub nur einen Pen im Handgepäck und einen im Koffer."

DF: Welches Feedback erhalten Sie von Ihren Patienten nach der Umstellung auf ein konzentriertes Mahlzeiteninsulin?

"Die meisten meiner Patienten empfinden die Applikation der konzentrierten Form als viel angenehmer – vor allem die leichtere Insulinabgabe. Zudem erhalten sie Sicherheit, unterwegs eine größere Insulinmenge immer dabei zu haben. Die meisten meiner Patienten wollen nicht mehr zurück auf das alte System.



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Erschienen in: Diabetes-Forum, 2018; 30 (3) Seite 48