Bei einer Pressekonferenz von Sanofi stellten Experten Studiendaten vor, die zeigen, wann es sinnvoll ist, bei Menschen mit Typ-2-Diabetes Basalinsulin und einen GLP-1-RA zu kombinieren.

„Die Titration des Basalinsulins im Rahmen einer basalunterstützten oralen Therapie (BOT) bei Typ-2-Diabetes hat Grenzen [1] – mit einer weiteren Dosiserhöhung wird dann keine Verbesserung der glykämischen Kontrolle mehr erreicht“, erklärte Professor Dr. Matthias Blüher, Leipzig, im Rahmen einer virtuellen Fachpressekonferenz von Sanofi Deutschland und ergänzte: „Die Betroffenen können vom Einsatz einer Fixkombination aus Basalinsulin und einem kurzwirksamen GLP-1-RA (Glukagon-ähnliches Peptid-1-Rezeptoragonist) – iGlarLixi (Handelsname: Suliqua®) – profitieren.“ Der Konsensreport 2022 von ADA (American Diabetes Association) und EASD (European Association for the Study of Diabetes) betont, dass Fixkombinationen aus Basalinsulin und GLP-1-RA wie iGlarLixi eine sehr hohe blutzuckersenkende Effektivität aufweisen und dabei gleichzeitig die Komplexität und Belastung der Behandlung reduzieren.[2]

Auch deutsche Therapieempfehlungen beurteilen es positiv, ein Basalinsulin und einen GLP-1-RA zu kombinieren, wenn das Potenzial einer BOT ausgeschöpft ist: Die Kombination hat der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG) zufolge im Vergleich zur intensivierten Insulintherapie Vorteile in Bezug auf Therapieadhärenz, Unterzuckerungen und die Gewichtsentwicklung.[3]

iGlarLixi ist die einzige in Deutschland verfügbare Fixkombination aus Basalinsulin und GLP-1-RA und besteht aus Insulin glargin 100 Einheiten (E)/ml und Lixisenatid. Sie wird bei Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle, ergänzend zu Diät und Bewegung sowie zusätzlich zu Metformin ± SGLT-2-(Natrium-Glucose Cotransporter 2)-Inhibitoren mit einmal täglicher Applikation eingesetzt.[4]

Mit täglichen Dosisanpassungen schneller ans Ziel als mit wöchentlichen

Anhand der Phase-III-Studie LixiLan ONE CAN machte Blüher deutlich, warum zu Beginn der Therapie mit iGlarLixi eine tägliche Dosistitration erfolgen sollte. Die in Kanada durchgeführte randomisierte, multizentrische Studie über 26 Wochen untersuchte unterschiedliche Titrationsalgorithmen bei der Therapieinitiierung.

„Die Auswertung der Daten zeigte, dass ein einmal täglicher Titrationsalgorithmus mit iGlarLixi der einmal wöchentlichen Titration überlegen ist. Wurde die Dosis täglich um einen Dosisschritt angepasst, war es Menschen mit Typ-2-Diabetes schneller möglich, ihre Erhaltungsdosis und ihr HbA1c-Ziel zu erreichen“, so Blüher. Mit Blick auf Hypoglykämien und gastrointestinale Ereignisse gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Algorithmen.[5]

In der Versorgungsrealität vergleichbar effektiv wie Basal-Bolus-Therapien...

Aktuelle Real-World-Daten zeigten, dass die Fixkombination im klinischen Alltag effektiv war. In der retrospektiven Beobachtungsstudie SoliSimplify wurden zwei Kohorten – Erwachsene unter iGlarLixi oder unter Basal-Bolus-Therapieformen (BBT; BOTplus bzw. intensivierte Insulintherapie [ICT]) – mittels Propensity Score Matching verglichen. Eingeschlossen wurden 1.628 Menschen mit Typ-2-Diabetes, die von einer BOT auf iGlarLixi oder auf eine BBT umgestellt wurden.[6,7] Nach sechs Monaten zeigten die Untersuchten beider Kohorten eine vergleichbare Verbesserung ihrer glykämischen Kontrolle: Der mittlere HbA1c-Wert war von 9,2 Prozent (beide Gruppen) auf 8,5 Prozent (iGlarLixi) bzw. 8,4 Prozent (BBT) gesunken (p = 0,0032 für Nichtunterlegenheit von iGlarLixi).[6,7]

...mit Vorteilen bei der Gewichtsentwicklung

Vorteile zeigte iGlarLixi mit Blick auf die Gewichtsentwicklung: Die Patientinnen und Patienten nahmen unter der Fixkombination im Mittel leicht um 0,1 kg ab, unter der BBT dagegen um 0,7 kg zu (p = 0,0069; zweiseitiger p-Wert für Überlegenheit von iGlarLixi).[6,7] Entsprechend positiv kommentierte Blüher die Studiendaten: „Die Daten aus der Versorgungsrealität zeigen, dass iGlarLixi nach sechs Monaten zu ähnlichen Verbesserungen der Blutzuckerkontrolle führte wie eine BBT, mit den zusätzlichen Vorteilen der Gewichtsneutralität und eines einfacheren Behandlungsregimes.“

iGlarLixi – wenn die BOT ausgereizt ist

„iGlarLixi, die einzige in Deutschland erhältliche Fixkombination aus Basalinsulinanalogon und kurzwirksamem GLP-1-RA in einer Injektion, ist bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes, die unter einer BOT nicht ausreichend kontrolliert sind, eine vergleichbar effektive, aber deutlich weniger komplexe Intensivierungsoption im Vergleich zur Zugabe von Mahlzeiteninsulin,“ fasste Blüher zusammen.

*Online-Fachpressekonferenz: „Sanofi General Medicines – Highlights 2022“, 2. Dezember 2022; Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH


Referenzen
1. Umpierrez GE et al. Diabetes Obes Metab 2019; 21: 1305-10
2. Davies MJ et al. Diabetes Care 2022; 45: 2753-86; doi 10.2337/dci22-0034
3. Landgraf R et al. Diabetologie 2020; 15 (Suppl. 1): S65-S92
4. Fachinformation Suliqua® Stand August 2022
5. Hramiak I et al. Diabetes Obes Metab 2022; 24: 1998-2007
6. McCrimmon RJ et al. Diabetes 2022; 71 (Suppl. 1): 260-OR; https://doi.org/10.2337/db22-260OR
7. McCrimmon RJ et al. Diabetes Obes Metab 2023; 25: 68-77; doi: 10.1111/dom.14844

Quelle: Sanofi-Aventis Deutschland | Redaktion

Redaktion diabetologie-online
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