Um Menschen mit Diabetes und Angehörige bei der Bewältigung von schweren Hypoglykämien zu unterstützen, haben das Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) und Lilly Diabetes die neue App „HypoBuddy“ entwickelt. Diese bietet u.a. eine SOS-Funktion, mit der Menschen, die sich gerade in der Umgebung des Betroffenen aufhalten, akustisch auf den akuten Notfall einer schweren Hypoglykämie aufmerksam gemacht werden können, eine abrufbare personalisierte Notfallkarte, die Helfern relevante Informationen anzeigt, und die Möglichkeit den aktuellen Standort mit einem Notfallnetzwerk zu teilen, so dass diese Menschen bei einer (drohenden) Hypoglykämie schneller zu Hilfe kommen können.¹

SOS-Funktion, Notfallkarte und Möglichkeit den Standort zu teilen

Für Menschen mit Diabetes, die mit Insulin, Sulfonylharnstoffen oder Gliniden behandelt werden, besteht das Risiko einer Hypoglykämie. Während Betroffene leichte Formen selbst behandeln können, sind sie bei einer schweren Unterzuckerung auf Fremdhilfe angewiesen.² Um alle Beteiligten in dieser Situation zu unterstützen, haben das Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) und Lilly Diabetes die neue App „HypoBuddy“ entwickelt.

Das Besondere des „HypoBuddy“ ist, dass im Falle einer schweren Hypoglykämie der Mensch mit Diabetes über die SOS-Funktion in der App einen akustischen Alarm auslösen kann, welcher Personen um den Betroffenen herum auf die Notfallsituation aufmerksam machen soll. Dieser SOS-Alarm ist in diesem Fall auch auf dem Sperrbildschirm des Smartphones zu sehen. Zusätzlich kann über die App die personalisierte Notfallkarte des Betroffenen aufgerufen werden, in der wichtige Informationen zur Therapie und Behandlung von Hypoglykämien zu finden sind. Die Warnmeldung erscheint auf Deutsch und Englisch.

Zudem haben User die Möglichkeit, ihren Standort mit ihrem primären Notfallkontakt zu teilen. Dies ist besonders nützlich in Situationen mit erhöhtem Risiko für Unterzuckerungen oder wenn Menschen mit Diabetes allein unterwegs sind und keine schnellwirksamen Kohlenhydrate (z.B. Traubenzucker) zur Hand haben. Dieser primäre Notfallkontakt kann zusammen mit einem Notfallnetzwerk in der App angelegt werden.¹

Informationsservice für Helfer - auch im Ausland

Neben der Notfallfunktion bietet der „HypoBuddy“ auch Informationen, die erklären, was eine schwere Unterzuckerung ist, woran man diese erkennen kann und wie man im Notfall Hilfe leisten kann. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf der Fremdhilfe durch das persönliche Umfeld sowie auf dem richtigen Umgang mit Glukagon-Notfallpräparaten.¹ So sind z.B. auch Informationen zum Umgang mit dem seit März 2020 von Lilly erhältlichen Präparat zur nasalen Applikation von Glukagon (Baqsimi®)³ in der App enthalten. Das nasale Glukagon kann auch von Helfern im Falle einer schweren Hypoglykämie einfach und schnell angewendet werden.⁴

Zur Unterstützung im Ausland bietet der „HypoBuddy“ Nutzern der App außerdem eine Auswahl an übersetzten Sätzen, die in Situationen wie beispielsweise dem Besuch einer Apotheke, dem Arzt oder im Restaurant hilfreich sein können. Diese Funktion ist derzeit in den Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Arabisch und Türkisch nutzbar.¹

Die App „HypoBuddy“ kann ab sofort für Apple- oder Android-Geräte im jeweiligen Appstore kostenlos heruntergeladen werden.

Literatur
1. HypoBuddy-App, FIDAM und Lilly Diabetes
2. Deutsche Diabetes Gesellschaft S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes, 2. Auflage 2018
3. Fachinformation Baqsimi®, Stand Dezember 2019
4. Yale JF et al. Diabetes Technol Ther 2017;19(7):423-32


Quelle: Pressemitteilung von Lilly Diabetes