Ob auf dem Adventsmarkt, bei der Weihnachtsfeier oder vor dem Festessen an Heiligabend: Das Abschätzen von Kohlenhydrat- und Broteinheiten (KE/BE) ist für Menschen mit Typ-1-Diabetes besonders in der Advents- und Weihnachtszeit eine Herausforderung. Mit dem problemspezifischen Zusatzmodul „Diabetes und Ernährung“ des Schulungs- und Behandlungsprogramms PRIMAS erhalten Patienten mit Typ-1-Diabetes die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zur KE/BE-Einschätzung zu trainieren und ihr Ernährungswissen auszubauen.

Alle Jahre wieder: Für viele Menschen ist der Gang über den Weihnachtsmarkt festes Ritual in der Adventszeit. Neben Geschenkartikeln und Fahrgeschäften ist auch die Auswahl an Leckereien groß. Damit auch Menschen mit Typ-1-Diabetes nicht auf Lebkuchen, Glühwein & Co verzichten müssen, sollten sie Kohlenhydrat- und Broteinheiten richtig einschätzen können.

Übung macht den Meister

Mit dem Zusatzmodul „Diabetes und Ernährung“ des strukturierten Gruppenschulungsprogramms PRIMAS* haben Menschen mit Typ-1-Diabetes die Möglichkeit, ihr Ernährungswissen zu erweitern und ihre Fertigkeiten zu verbessern. Anhand zahlreicher Beispiele aus dem Alltag trainieren die Kursteilnehmer ihre Fähigkeit, Kohlenhydrat- und Broteinheiten möglichst genau abzuschätzen. Darüber hinaus werden besondere Situationen wie Familienfeste oder auch Ramadan thematisiert. Um die Schätzfähigkeiten der Patienten noch weiter zu verbessern, steht das neu entwickelte Ernährungsquiz Teil 2 zur Verfügung – mit vielen weiteren Gerichten aus verschiedenen Kulturkreisen sowie nicht-alkoholischen und alkoholischen Getränken, wie z.B. Cocktails.

Gerade in besonderen Situationen – beispielsweise bei einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt – können Menschen mit Typ-1-Diabetes Schwierigkeiten haben,Kohlenhydrat- bzw. Broteinheiten korrekt einzuschätzen sowie ihre Insulintherapie entsprechend anzupassen. Diese Patienten können einerseits von der PRIMAS-Zusatzschulung „Diabetes und Ernährung“, andererseits aber auch von den Vorteilen des Insulinanalogons Insulin lispro (z.B. Liprolog®) profitieren. Es wirkt schneller und kürzer als Normalinsulin [1] – ein Spritz-Ess-Abstand ist nicht erforderlich [2]. So bleibt der Patient in seiner Insulintherapie flexibel [3].

PRIMAS – für ein selbstbestimmtes Leben

Seit 2012 steht das Schulungs- und Behandlungsprogramm PRIMAS zur Verfügung. Es fördert eine aktive und selbstbestimmende Rolle von Menschen mit Typ-1-Diabetes in der Therapie. Ergänzend zum Basisprogramm PRIMAS stehen insgesamt sechs problemspezifische Schulungsmodule zur Verfügung, die als Erweiterung oder Vertiefung zu PRIMAS genutzt werden können: Diabetes und Sport, Diabetes und Partnerschaft, Diabetes und Reisen, Diabetes und Soziales, Diabetes und Ernährung sowie Diabetes und Folgeerkrankungen.

PRIMAS sowie die Zusatzmodule wurden vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG entwickelt. 2014 wurde das Programm vom Bundesversicherungsamt (BVA) akkreditiert und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert.
Alle Materialien von PRIMAS und den problemspezifischen Schulungsmodulen sind im Kirchheim-Verlag erhältlich.


Literatur/Referenzen
* Der Name PRIMAS entstand aus der Assoziation der Begriffe "Typ-1-Diabetes" und "primus" (lateinisch: 1). Außerdem wurden daraus die Anfangsbuchstaben der sechs fiktiven Protagonisten gebildet, denen die Patienten im Kurs immer wieder begegnen: Paul, Rita, Ingo, Murat, Anne und Sonja.
[1] Heinemann et al.: Diabetica 1996;13:625-629
[2] im Vergleich zu Humaninsulin: Anderson JH et al.: Diabetes 1997;46(2):265–270 im Vergleich zu Humaninsulin: Anderson JH et al.: Arch Intern Med 1997;157(11):1249–1255 im Vergleich zu Glargin: Kazda C et al.: J Diab Compl 2006;20:145–152 Kong N, Ryder RE: Diabet Med 1999;16(4):325–331
[3] Rossetti P et al.: Archives of Physiology & Biochemistry 2008;114(1):3–10

Quelle: Pressemeldung Berlin-Chemie