In einer placebokontrollierten Studie mit 660 Patienten mit Typ-2-Diabetes ermöglichte die einmal tägliche Gabe von Sitagliptin (JANUVIA®), zusätzlich zu Insulin glargin gegeben, eine geringere Steigerung der Insulindosis. Zudem konnte der DPP-4-Hemmer die glykämische Kontrolle verbessern und das Auftreten symptomatischer Hypoglykämien verringern¹.

Sitagliptin zusätzlich zu einer intensivierten Insulintherapie

Häufig müssen Patienten mit Typ-2-Diabetes im Verlauf der Erkrankung mit Insulin behandelt werden, um die Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Bei etwa der Hälfte dieser Patienten gelingt dies durch eine Therapie mit Basalinsulin allein oder in Kombination mit oralen Antidiabetika allerdings nicht. Aufgrund des erhöhten Risikos für eine Hypoglykämie kann die Dosis des Insulins aber häufig nicht erheblich gesteigert werden. Daher wurde in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 660 Patienten untersucht, ob der DPP-4-Hemmer Sitagliptin, zusätzlich zu einer intensivierten Insulintherapie (+/- Metformin), eine Einsparung von Insulin ermöglicht.

660 Typ-2-Diabetiker, die seit mindestens zehn Wochen 15 bis 150 Insulineinheiten pro Tag allein oder in Kombination mit Metformin oder einem Sulfonylharnstoff erhielten, wurden auf Insulin glargin umgestellt, wobei Metformin beibehalten werden konnte und Sulfonylharnstoffe abgesetzt wurden. Randomisiert erhielten die Patienten dann einmal täglich zusätzlich 100 mg Sitagliptin (n=329) oder Placebo (n=329) über 24 Wochen.

Reduzierte Insulindosis

Ab zwei Wochen nach der Randomisierung mussten die Patienten basierend auf der Selbstmessung des Nüchternblutzuckerspiegels (NBZ) ihre Insulindosis alle drei Tage um zwei bzw. vier Einheiten erhöhen, um einen NBZ von 72 bzw. 100 mg/dl (4 bzw. 5,6 mmol/l) zu erreichen und beizubehalten. Lag der NBZ ≤70 mg/dl (≤ 3,9 mmol/l), konnten sie die Insulindosis reduzieren.

Zu Beginn der Studie lag der durchschnittliche HbA1c-Wert bei 8,7 bzw. 8,8 %, der Nüchternblutzuckerspiegel bei 177 mg/dl (9,8 mmol/l). Im Mittel benötigten die Patienten rund 37 Insulineinheiten pro Tag. In beiden Gruppen stieg die Insulindosis im Verlauf der 24-wöchigen Studie an, und zwar um 19 Einheiten in der Sitagliptin-Gruppe und um 23,8 Einheiten in der Vergleichsgruppe. Durch Zugabe von Sitagliptin waren also täglich 4,7 Insulineinheiten weniger erforderlich (p=0,009). In der Sitagliptin-Gruppe sanken der HbA1C-Wert (-1,31 Prozentpunkte vs 0,87 Prozentpunkte; p<0,001) und der Nüchternblutzuckerspiegel (56 mg/dl vs. 45 mg/dl bzw. 3,1 mmol/l vs. 2,5 mmol/l; p=0,001) jeweils signifikant gegenüber der Vergleichsgruppe. Sitagliptin führte also zu einer signifikanten Verbesserung der Blutzuckerkontrolle.

Weniger symptomatische Hypoglykämien

In der Sitagliptin-Gruppe wurden mit 25 % signifikant weniger symptomatische Hypoglykämien beobachtet als in der Vergleichsgruppe mit 37 % (p=0,001). Es gab keinen Unterschied in der Inzidenz schwerer Hypoglykämien. In beiden Gruppen blieb das Körpergewicht unverändert. Die zusätzliche Gabe des DPP-4-Hemmers wurde insgesamt gut vertragen.

Die Ergebnisse dieser Studie, also Insulineinsparung auf Basis einer geringeren Dosissteigerung, bessere glykämische Kontrolle und weniger symptomatische Hypoglykämien durch zusätzliche Gabe von Sitagliptin zu Basalinsulin(+/- Metformin) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes haben jetzt Eingang in die aktuellen Fachinformationen von JANUVIA® und JANUMET® gefunden.


Literatur:
1. Katzeff HL, Shankar RR, Mathieu C, et al., World Diabetes Congress (IDF), Melbourne. 2013: PN260.

Quelle: MSD