Nach über 30 Jahren ihres Bestehens konnte die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. im April 2019 mit Frau Prof. Dr. Andrea Baessler, Leiterin der Kardiologischen Ambulanz und Lipidambulanz im Universitätsklinikum Regensburg, ihr 1 000-stes Mitglied begrüßen. Das Interesse von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland, sich zu Lipidologen DGFF fortzubilden, sowie das Engagement von medizinischen Einrichtungen sich zertifizieren zu lassen, wächst in den letzten Jahren kontinuierlich.

Fettstoffwechselstörungen, die sich in hohen LDL-Cholesterin- und/ oder Triglyzerid- und/oder Lipoprotein(a)-Werten äußern, gehören in den westlichen Industrienationen zu den häufigsten Erkrankungen. „Auch wir sehen das in unserer Lipidambulanz am Universitätsklinikum Regensburg deutlich, daher möchte ich die Anerkennung zur Lipidologin DGFF erwerben“, so Baessler. Sie freut sich, das 1 000-ste Mitglied der DGFF (Lipid-Liga) zu sein, die ihr zu diesem Anlass die Mitgliedsbeiträge für zwei Jahre erlässt.

„Prävention ist die effektivste Intervention“

Dyslipidämien fördern die Atherosklerose, die wichtigste Ursache für kardiovaskuläre Erkrankungen und Todesfälle. Für die koronare Herzerkrankung steht die Hypercholesterinämie als Risikofaktor sogar an erster Stelle. Neuen Untersuchungen zufolge werden nur rund 15 Prozent der Risikopatienten mit einer familiären Hypercholesterinämie (FH) erkannt – und das meist erst, wenn sie bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben. Die Prävalenz der heterozygoten FH (heFH) schätzen Experten für Deutschland auf 1:500, wobei neuere Daten aus Dänemark und Norwegen auf eine deutlich höhere Prävalenzrate von 1:200 bis 1:300 schließen lassen.

Die DGFF (Lipid-Liga) propagiert den Paradigmenwechsel in der kardiovaskulären Medizin. „Wir handeln nach dem Motto Prävention ist die effektivste Intervention“, so der Kardiologe Professor Dr. med. Oliver Weingärtner, Vorsitzender der DGFF (Lipid-Liga). Langjährige Screening-Programme in den Niederlanden belegen nicht nur dies, sondern auch daraus resultierende Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem. Die DGFF (Lipid-Liga) und andere ärztliche Fachgesellschaften fordern daher, auch hierzulande ein Screening einzuführen, um Dyslipidämien schon frühzeitig zu erkennen und ggf. zu therapieren – und zwar bevor ein kardiovaskuläres Ereignis eintritt.

Über die DGFF (Lipid-Liga) e.V.
Seit ihrer Gründung 1988 hat sich die DGFF (Lipid-Liga) e.V. zum Ziel gesetzt, Ärzte, Apotheker, Diätassistenten, Ernährungswissenschaftler und mit dem „Tag des Cholesterins“ die breite Öffentlichkeit über Fettstoffwechselstörungen aufzuklären, die Prävention zu fördern und eine qualifizierte Betreuung der von einer Fettstoffwechselstörung betroffenen Menschen in Deutschland sicherzustellen. Die Gesellschaft unterstützt auch Patientenselbsthilfeorganisationen und setzt sich ein für die unabdingbare interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen – auch mit ihren Partnern im Gesundheitswesen sowie Verbänden und Organisationen.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Fettstoffwechselstörungen und ihre Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V.