170 Fachleute aus dem Netzwerk des NUTRITION HUB unterstützen die im Koalitionsvertrag vereinbarte Ernährungsstrategie der Bundesregierung. Im Fokus stehen Gemeinschaftsverpflegung, Ernährungsbildung, Kommunikation und Ernährungstherapie. Die Expertinnen und Experten betonen die Chancen und Potenziale und ermöglichen zugleich die Umsetzung der Strategie.

Die aktuelle Bundesregierung geht das Thema Ernährung erstmals ganzheitlich an: Im Koalitionsvertrag ist die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie bis Ende 2023 verankert. Das Ziel lautet, die Ernährung in Deutschland bis zum Jahr 2050 nachhaltiger, gesundheitsförderlicher, tierwohlorientierter, inklusiver und vor allem klimafreundlicher zu gestalten. Ende 2022 hielt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von Cem Özdemir in einem Eckpunktepapier fest, wie die Ziele erreicht werden sollen.

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13 der 170 befragten Ernährungsexpertinnen und -experten des Reports „Gutes Essen für alle – Der Masterplan“ (v.l.n.r. und v.o.n.u.): Birgit Blumenschein, Martin Schlatzer, Hannah Hauser, Caroline Ackermann, Frédéric Letzner, Laura Junge, Dr. Daniel Buchholz, Christof Meinhold, Juliane Isbrecht, Robin Sorg, Dr. Ann-Kristin Dorn, Dr. Karolin Höhl, Stephan Kampshoff

Die Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk von NUTRITION HUB begrüßen die Strategie und deren Potenzial, die Ernährung in unserem Land besser zu machen. Die Fachleute aus Wissenschaft und Praxis eint der Anspruch, dieses Potenzial nutzen zu wollen. Denn es sind vor allem sie , die eine Umsetzung des Masterplans für gutes Essen möglich machen. In diesen vier Bereichen erwarten sich die Fachleute positive Veränderungen von der Ernährungsstrategie:

  1. Gute Küche von der Kita bis zum Seniorenheim: Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland; der Umsatz belief sich im Jahr 2021 auf fast 740 Milliarden Euro. Deshalb besteht hier Potenzial, etwas an den Ernährungsverhältnissen – und am Ernährungsverhalten der Menschen – zu ändern. Es zahlt sich aus, wenn grundsätzlich Fachkräfte die Speisepläne für die Gemeinschaftsverpflegung erstellen und die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als bundesweite Leitlinien für die Gemeinschaftsverpflegung eingeführt werden. Wichtig: Die Verpflegung in Kitas und Schulen ist Versorgungs- und Bildungsauftrag zugleich.
  2. Frühreif? Nicht in Sachen Ernährung: Bildung ist einer der wichtigsten Hebel, um schon im Kindesalter die Weichen in Richtung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung zu stellen. Eine gute Ernährungsbildung stellt lebensnahe Fragen: Wo kommen unsere Lebensmittel her? Welche kulturellen Unterschiede gibt es beim Essen? Wofür sind Koch-Skills gut? Was macht eine gesundheitsfördernde Ernährung mit meinem Körper? Welchen Einfluss haben soziale Medien auf meine Körperwahrnehmung und mein Essverhalten? Die Fachleute sind sich einig: Ernährungsbildung in Kita und Schule ist besonders wichtig.
  3. Ernährungskommunikation – so bunt wie die Teller im Land: In den Augen der Expertinnen und Experten des NUTRITION HUB kann noch fundierter und noch näher an der Lebensrealität der Verbraucherinnen und Verbraucher über Lebensmittel informiert werden. Dazu können digitale Kanäle und soziale Medien besser genutzt werden. So wird gutes Essen und Trinken nahbar, greifbar und emotional.
  4. Bahn frei für die Ernährungs-Profis: Die Fachleute machen sich stark dafür, dass die Leistungen der qualifizierten Ernährungsberatung und -therapie von den Krankenkassen anerkannt und erstattet werden. Um seriöse Anbieter in diesem Bereich zu unterstützen, ist eine geschützte Berufsbezeichnung als Ernährungstherapeut oder Ernährungstherapeutin wünschenswert.

Die vollständige Veröffentlichung von Nutrition Hub und dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) „Gutes Essen für Alle – Der Masterplan“ gibt es auf der Nutrition-Hub-Webseite: https://www.nutrition-hub.de/reports


Quelle: Nutrition Hub | Redaktion