Pflanzliche Kost senkt den Blutzuckerspiegel und hilft, das Körpergewicht und den Cholesterinspiegel zu reduzieren. Vegetarier leben insgesamt gesünder und leiden seltener unter Depressionen. Zu diesem Schluss kommt eine übergeordnete Auswertung von elf Studien, die die Effekte pflanzlicher Ernährung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes untersuchten.

Ein englisches Wissenschaftlerteam prüfte systematisch die wissenschaftliche Literatur auf Untersuchungen zu Typ-2-Diabetes und vegetarischer Ernährung. Sie stießen auf elf Veröffentlichungen über klinische Studien, die ihren strengen Qualitätskriterien entsprachen.

Ihre Analyse, deren Ergebnisse im Fachjournal „BMJ Open Diabetes Research & Care“ veröffentlicht wurden, beschränkt sich auf wissenschaftlich anerkannte Studien, die die Auswirkungen einer pflanzenbasierten Diät bei Typ-2-Diabetes über mindestens drei Wochen untersuchte. Insgesamt konnten sie so auf die Daten von 433 Männern und Frauen im Alter zwischen 27 und 80 Jahren zurückgreifen, die durchschnittlich über einen Zeitraum von 23 Wochen vegetarisch lebten.

Vegetarier leben gesünder – physisch und psychisch

Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass pflanzliche Ernährung den Langzeitblutzuckerwert HbA1c bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes senken kann, im Studienzeitraum im Mittel um 0,55 Prozent. Manche Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer konnten in der Folge sogar ihre antidiabetischen Medikamente reduzieren.

Im Schnitt verringerte sich bei vegetarischer Ernährung das Körpergewicht um mehr als fünf Kilogramm. Zusätzlich zeigten sich positive Effekte auf die Cholesterin- und Bluttfettwerte, und damit eine Verminderung des Risikos für Herzkreislauferkrankungen. Auch die psychische Gesundheit verbesserte sich.

Zwar waren die Patientenzahlen der einzelnen Studien relativ klein, aber dennoch geeignet, um statistisch gesicherte Ergebnisse zu erzielen, so die Autoren. Weitere Studien seien jedoch wünschenswert, um die Zusammenhänge zwischen Ernährung, psychischer Gesundheit und Blutzuckerkontrolle näher zu beleuchten.



Quelle: Diabetesinformationsdienst München