Die Marburger Biologen Dr. Alexander Tups und Dr. Christiane Koch haben für ihre gemeinsame Arbeit „High-Fat Diet Induces Leptin Resistance in Leptin-Deficient Mice“ den Ernst und Berta Scharrer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) erhalten. Die Verleihung der mit 10.000€ dotierten Auszeichnung fand am 20. März 2014 im Rahmen des 57. Symposiums der DGE in Dresden statt.

Fettleibigkeit: Unempfindlichkeit des Gehirns gegenüber Leptin

„Mit dieser Arbeit konnten wir eine seit langem ungeklärte, aber essentielle Frage zur Entstehung von Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen wie Diabetes aufklären“, hebt Tups hervor, der an der Philipps-Universität Leiter der Nachwuchsforschergruppe "Zentralnervensystem und Ernährung" am Fachbereich Biologie ist. Die preisgekrönte Arbeit beschäftigt sich mit dem Hormon Leptin, das größte Bedeutung für den Fettstoffwechsel hat, da es als Signal für die Körpergewichtsregulation gilt. Leptin vermittelt dem Gehirn den Zustand des Fettgehaltes im Körper. Tups erläutert, dass sich jedoch herausgestellt habe, dass die meisten Fälle humaner Fettleibigkeit mit einer Unempfindlichkeit des Gehirns gegenüber diesem Hormon einhergehen.

Da Leptin vom Fettgewebe gebildet werde, gehe Fettleibigkeit mit zu hohen Leptinspiegeln einher, von denen angenommen worden sei, dass sie Leptinresistenz verursachten. „Wir konnten nun diese essentielle Frage der Adipositasforschung klären: Nicht die hohen Leptinspiegel scheinen die Ursache von Leptinresistenz zu sein, sondern eine Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren ist“, erklärt Tups. Diese gesättigten Fettsäuren könnten womöglich direkt neurochemische Vorgänge im Gehirn beeinträchtigen, welche dann zu Leptinresistenz und Folgeerkrankungen wie Diabetes führen Mit der nun prämierten, mittlerweile veröffentlichten Arbeit sowie weiteren Publikationen konnte seine Arbeitsgruppe zentrale Fragen zur Entstehung von Leptinresistenz aufklären.


Nach einer Pressemeldung der Philipps-Universität Marburg