Die diabetische Neuropathie zählt zu den häufigsten und schwerwiegendsten Folgeerkrankungen des Diabetes. Trotzdem bleibt sie in der Mehrzahl der Fälle unerkannt (1). Für die Patienten kann das fatale Folgen haben. Um die Diagnosestellung in der Praxis zu erleichtern, hat die Nationalen Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie Video-Tutorials und einen klinischen Untersuchungsbogen für die fachgerechte Durchführung der Untersuchung und Bewertung der Ergebnisse veröffentlicht.
„Eine rechtzeitige Diagnose der Neuropathie ist eine entscheidende Voraussetzung, um die Progression der Nervenschädigung aufhalten und gefürchtete Komplikationen wie das diabetische Fußsyndrom verhindern zu können“, betont der Vorsitzende der Initiative Prof. Dr. med. Dan Ziegler aus Düsseldorf.
Expertenvideos und ein Untersuchungsbogen zum Download für die Praxis
In einem Video-Tutorial demonstriert der Arzt und Neuropathie-Experte Gidon Bönhof aus Düsseldorf wie eine leitliniengerechte Untersuchung auf diabetische Neuropathie in wenigen Minuten gelingt. „Um Fehler bei der Untersuchung zu vermeiden, sollte man außerdem die Fallstricke kennen“, weiß Prof. Dr. Dan Ziegler. Daher zeigt er in einem weiteren Video die 10 häufigsten Fallstricke bei der Untersuchung und wie man diese umgeht.
In den Videos betonen die Experten, dass zur Auswertung der Ergebnisse validierte Scores erforderlich sind: „Ansonsten macht jeder seine private Diagnose, und es ist keine Standardisierung gegeben“, erklärt Ziegler. Als zusätzlichen Service bietet die Initiative daher auf der Webseite einen klinischen Untersuchungsbogen zum Download an, auf dem alle relevanten Scores und Grenzwerte zusammengefasst sind. Mit Hilfe des zweiseitigen Bogens können die Befunde der neurologischen Untersuchung erfasst und bewertet werden. Der Bogen hilft bei der Diagnosestellung und ermöglicht eine Verlaufskontrolle.
Zusätzlich finden Besucher der Fach-Webseite fundierte Informationen rund um die Diagnose und Therapie der diabetischen Neuropathie kompakt und praxisnah zusammengefasst. Alle Informationen basieren auf der Nationalen Versorgungsleitline „Neuropathie bei Diabetes im Erwachsenenalter“ (2) sowie den aktuellen Praxisempfehlungen zur diabetischen Neuropathie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (3).
Frühe Diagnose – bessere Prognose
„Ich möchte an Ärzte appellieren, die diabetische Neuropathie nicht zu unterschätzen und Patienten mit Diabetes oder Prädiabetes regelmäßig zu untersuchen“, sagt Ziegler. Mehr als jeder dritte Patient mit Diabetes entwickelt eine Neuropathie – oftmals bereits im Stadium des Prädiabetes (4). Die Erkrankung beeinträchtigt einerseits die Lebensqualität der Patienten durch Schmerzen und Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Taubheit in den Füßen. Andererseits sind auch asymptomatische Verläufe ernst zu nehmen, welche das Risiko für schmerzlose Fußulzera erhöhen.
Neuropathische Defizite sind in 85 - 90% der Fälle an der Entstehung des diabetischen Fußsyndroms beteiligt, welches häufig Amputationen zur Folge hat (3). Je eher eine diabetische Neuropathie erkannt und behandelt wird, umso besser lässt sich die Progression der Nervenschädigung aufhalten und schmerzhaften Verläufen sowie schwerwiegenden Komplikationen wie dem Diabetischen Fußsyndrom entgegenwirken.
Quelle: Pressemitteilung der WÖRWAG Pharma GmbH & Co.KG
