Frauen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Studien aus dem Deutschen Diabetes-Zentrum zeigen, dass das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, bei Frauen mit Diabetes um 50 Prozent höher ist als bei Frauen ohne Diabetes. Langfristig kann der Diabetes vor allem bei nicht adäquater Stoffwechseleinstellung viele Organe schädigen. Erste Ergebnisse der Deutschen Diabetes-Studie liefern Hinweise darauf, dass es auch geschlechterspezifische Unterschiede bei der Entwicklung der Insulinresistenz und Nervenschäden im frühen Verlauf des Diabetes zu geben scheint.

Geschlechterspezifische Unterschiede

Die Hälfte der knapp 7 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland sind Frauen. Häufig ist die Diagnose zu Beginn der Erkrankung unklar, da nicht eindeutig ist, welcher Diabetes-Typ vorliegt. Bis zu 95 Prozent der Betroffenen haben einen Typ-2-Diabetes. Eine im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) zeigt, dass zwischen dem 40. und 80. Lebensjahr die Prävalenz des Typ-2-Diabetes bei Frauen wesentlich geringer steigt als bei Männern. Nach dem 80. Lebensjahr bewegt sich die Prävalenz bei beiden Geschlechtern wieder auf vergleichbarem Niveau.

In Kooperation mit Partnern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat das Deutsche Diabetes-Zentrum das Schlaganfallrisiko von Frauen mit Diabetes untersucht und dafür das populationsbasierte Register der Universität Erlangen-Nürnberg verwendet. Von 100.000 Frauen mit Diabetes erleiden circa 300 einen Schlaganfall, bei Frauen ohne Diabetes sind es rund 200. Damit haben Frauen mit Diabetes ein 50-prozentig höheres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden als Frauen ohne Diabetes. „Ein Schlaganfall bedeutet ein großes Risiko für chronische Einschränkung der Lebensqualität für die Patientinnen und hohe Kosten für das Gesundheitssystem“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November 2017. Es müsse weiterhin daran gearbeitet werden, den Diabetes frühzeitig zu erkennen, um Diabetesfolgeerkrankungen wie einen Schlaganfall vermeiden zu können.

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Diabetes frühzeitig erkennen, Folgeerkrankungen vermeiden, neue Therapiekonzepte entwickeln

Das Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie am Deutschen Diabetes-Zentrum untersucht im Bereich der Versorgungsforschung die Schätzung von Risiken von relevanten Versorgungsoutcomes, vor allem der diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen (St. Vincent Ziele) und der Depressivität als psychischer Komorbidität. Im Bereich der Gesundheitsökonomie liegt der Schwerpunkt auf der gesundheitsökonomischen Evaluation von Kosten- und Kosten-Effektivitäts-Analysen im Bereich der Diabetesprävention und Behandlung zur Reduktion von diabetischer Komorbidität.

In der bundesweit an acht Standorten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) organisierten Deutschen Diabetes-Studie konnte gezeigt werden, dass bereits bei sieben Prozent der Betroffenen mit neu-diagnostiziertem Diabetes erste Hinweise auf Nervenfunktionsstörungen vorliegen. Bei Frauen wiesen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach, dass eine Abnahme der Nervenleitgeschwindigkeit durch andere Faktoren hervorgerufen wird als bei Männern. Diese sollen im Rahmen der Studie weiter erforscht und in der Folge neue Therapiekonzepte entwickelt werden.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ)