Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Tübingen hat jetzt erneut von der Deutschen Gesellschaft für Diabetes (DDG) das Zertifikat „Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ erhalten. Das Tübinger Zentrum zählt zu den größten in Baden-Württemberg. Zudem wird hier das bundesweit älteste Register für Neuerkrankungen an Typ 1 Diabetes im Kindesalter geführt.

Bestmögliche Betreuung

Diabeteserkrankungen nehmen auch im Kindes- und Jugendalter kontinuierlich zu. Betroffene brauchen fachübergreifende Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, zertifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Einrichtungen, die die hohen Anforderungen erfüllen. Prof. Dr. Andreas Neu, Leiter des Diabetesteams an der Kinderklinik erläutert: „Die Zertifizierung der DDG zeigt uns und unseren Patienten, dass wir in allen Bereichen – Therapie, Beratung und Schulungen – unsere Patienten nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgen. Das bringt unseren Patienten und ihren Eltern Sicherheit und ist für das Team eine Anerkennung für die täglich zu leistende Arbeit.“

Knapp 300 Patienten im Alter zwischen einem und 20 Jahren werden an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin betreut. Die enge Kooperation mit der Medizinischen Universitätsklinik ermöglicht eine kontinuierliche Weiterbetreuung auch im Erwachsenenalter. Das ist eine Tübinger Besonderheit. Bundesweit gibt es nur wenige Städte, in denen sowohl die Kinderdiabetologie als auch die Erwachsenendiabetologie schwerpunktmäßig und auf hohem Niveau angeboten werden.

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Ältestes bundesweites Register für Neuerkrankungen an Typ 1 Diabetes

Eine weitere Besonderheit ist das Tübinger Inzidenzregister, in dem seit 1987 Neuerkrankungen an Typ 1 Diabetes bei Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 14 Jahren erfasst werden. Es wurde von Prof. Neu als erstes deutsches Register etabliert. Zwei weitere Register, in Nordrhein-Westfalen und Sachsen, gibt es in Deutschland.

Diabetes mellitus ist eine komplexe Krankheit mit unterschiedlichen Ausprägungen. Man unterscheidet den Typ 1 und den Typ 2 Diabetes. Im Kindes- und Jugendalter tritt meist ein Typ 1 Diabetes auf. Diese Form der Erkrankung ist unverschuldet und hat keine Ursache in der seitherigen Lebensführung oder Ernährung. Menschen mit Diabetes benötigen eine lebenslange Behandlung mit Insulin, die durch mehrfache Injektionen am Tag erfolgt. Prof. Neu ist optimistisch und betont: „Der Typ 1 Diabetes ist zwar nach derzeitigem medizinischen Kenntnisstand nicht heilbar, aber wir können den Heranwachsenden und ihren Familien helfen, in vielen Bereichen ein normales Leben zu führen.“


Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikum Tübingen