Eine neuartige Wundauflage bekämpft Infektionen wirkungsvoll: Durch ein natürlich vorkommendes, hochreines Tonmineral wird die Wundheilung offenbar deutlich beschleunigt. Die Forschungen stehen kurz vor dem Abschluss, die Ergebnisse sollen in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Rund 50.000 Amputationen gibt es jedes Jahr in Deutschland bei Diabetikern. Patienten mit diabetischem Fuß verfügen oft über eine schlechte Blutversorgung in den unteren Gliedmaßen, so dass die chronischen, tief ins Gewebe reichenden Wunden schlecht oder gar nicht abheilen und es immer wieder zu Infektionen kommt. Deutliche Verbesserung für solche und andere schwer heilenden Wunden verspricht jetzt eine neu entwickelte Wundauflagentechnologie.

Nano-mineralische Halloysite auf biologisch abbaubarem Fasermaterial

Wissenschaftler aus Neubrandenburg und vom Institut für Diabetes in Karlsburg haben nachgewiesenen, dass das natürlich vorkommende, hochreine Tonmineral Halloysit, bisher hauptsächlich für seine blutstillenden Eigenschaften bekannt, die Wundheilung deutlich beschleunigen kann. Die nano-mineralischen Halloysite werden dabei auf ein biologisch abbaubares Fasermaterial aufgebracht. Diese Kombination wirkt entzündungshemmend und kann so Wunden schneller abheilen lassen. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass bereits Schritte zur weiteren Entwicklung bis zur Markteinführung dieser Technologie geplant sind.

Robin Brünger, Geschäftsführer des an den Forschungen beteiligten Unternehmens aktivmed aus Rheine, freut sich über den erfolgreichen Abschluss der Forschungen. „Für Betroffene ist das neue entzündungshemmende Wundpflaster ein großer Fortschritt in der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms. Wir hoffen, dass damit künftig viele Amputationen überflüssig werden“, sagt er.
In Kürze soll die zum Patent angemeldete Wundauflage auf den Markt kommen.



Quelle: Pressemitteilung der aktivmed GmbH