Der Patient/die Patientin ist der wichtigste Faktor, der zum Erfolg der Diabetes-therapie beiträgt. Wie kann man Menschen mit Diabetes mit digitalen Tools und einer optimierten Therapie dabei unterstützen?

Nach der Diagnose stellen sich die Betroffenen viele Fragen. Gerade in den ersten Wochen kümmern sich die Diabetesteams sehr intensiv um die Patienten, vermitteln Wissen und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Doch oft vergehen von der Erstdiagnose bis zu einer strukturierten Gruppenschulung mehrere Wochen oder Monate. Genau hier setzt der neue TheraKey®-Kompass des überarbeiteten digitalenTherapiebegleitprogramms TheraKey® an, das speziell auf Menschen mit Erstdiagnose Diabetes zugeschnitten ist und sie durch die ersten Wochen begleiten soll.

„Damit die Betroffenen nicht von der ganzen Informationsflut überfordert sind und sofort abschalten, enthält der Kompass acht Informationspakete, die sich in kurzer Zeit durcharbeiten lassen und aufeinander aufgebaut sind“, erläuterte Professor Dr. Bernhard Kulzer, Fachpsychologe Diabetes und Schulungsexperte, Bad Mergentheim. Und er wies noch auf eine weitere Intention des TheraKey® hin: „Unsere Aufgabe ist es nicht nur, Wissen weiterzugeben, sondern auch, den Menschen aufzufangen, damit er oder sie das Schicksal annehmen und im besten Fall voller Zuversicht die neue Lebensaufgabe antreten kann.“ Die Darstellung für Tablets und Smartphones macht ­TheraKey® von überall aus nutzbar.

In dem Symposium unter Vorsitz von PD Dr. Matthias Frank, Völklingen, ging es auch um die Insulintherapie. Dr. Christian Klepzig, Rodgau, erläuterte, warum es für viele Menschen mit Diabetes nicht einfach ist, eine solche Therapie richtig durchzuführen. „Zeitmangel, Stress, schlechte Krankheitsbewältigung oder Pflegebedürftigkeit können dabei eine Rolle spielen.“ Und: „Die Injektion von Insulin ist per se schon eine Herausforderung, erst recht, wenn man keine Kraft in den Händen hat oder in der Bewegung eingeschränkt ist.“

Mit der Umstellung bzw. Neueinstellung auf ein hochkonzentriertes Mahlzeiteninsulin wie Liprolog® 200 E/ml KwikPen könne durch das reduzierte Injektionsvolumen und den leichtgängigen Pen den Patienten die Injektion erleichtert werden und sie seien eher in der Lage, den Pen komplett durchzudrücken. „Dann ist das Insulin auch in der Menge injiziert wie angedacht und es stellen sich Therapieerfolge ein“, so Klepzig.



Autor:
Nicole Finkenauer

Erschienen in: Diabetes, Stoffwechsel und Herz, 2021; 30 (3) Seite 207